Das Bahnhofsviertel Frankfurt im Wandel - wie ist das Sicherheitsgefühl der Anwohner?
Das Bahnhofsviertel ist eines der bekanntesten Stadtteile von Frankfurt - und das nicht nur im Positiven. Wie sicher fühlen sich Anwohner? Wir haben nachgefragt.
Frankfurt - Rotes Licht scheint auf die regnerischen Straßen, neben Obdachlosen am Straßenrand finden sich im Bahnhofsviertel Frankfurt auch partyfreudige Besucher. Ein Gemisch aus lauten Stimmen und fahrenden Autos ertönt zwischen den Straßen.
Nicht weit vom Trubel der Frankfurter Innenstadt, zwischen Banken und Wolkenkratzern, befindet sich das bundesweit bekannte Rotlichtviertel. Neben Bars, Casinos, Restaurants, Laufhäuser und Kneipen finden sich hier auch Leute, die ihr tägliches Leben inmitten des Trubels verbringen.
Anwohner im Bahnhofsviertel Frankfurt empfinden die Stimmung als aggressiver
Anwohner sehen die momentane Lage im multikulturellen Stadtteil im Vergleich zu früher aggressiver. In der Corona-Zeit schwemmten viele Drogenabhängige in die Nähe der Kneipen des Viertels. Die Lage hat sich zwar wieder etwas beruhigt, doch hinter den Fassaden verbergen sich noch andere Probleme.
„Früher war alles viel ruhiger, in den letzten Jahren hat sich das Publikum hier sehr verändert. Allein innerhalb von einem Jahr wurden mir mein Handy, mein Schlüssel und meine Kette geklaut.“ Äußert sich eine Anwohnerin des heiklen Viertels, die aus Angst erkannt zu werden, gerne anonym bleiben möchte. Die Anwohnerin ist schon seit Jahrzehnten in diesem Viertel ansässig und hatte so Ereignisse zu früheren Zeiten noch nie am eigenen Leib erleben müssen.

Der Sprecher der Frankfurter Polizei hingegen sagt, dass es zwar bestimmte Ballungspunkte im Viertel gibt, in denen mehr passiert, aber das Viertel soll nicht gefährlicher als andere Orte in der Stadt sein. Dennoch setzt die Polizei auf eine starke Präsenz im Bahnhofsviertel Frankfurt.
Bars, Discos und Restaurants im Bahnhofsviertel Frankfurt versuchen neues Klientel anzulocken
Ob das Bahnhofsviertel also in der Tat unsicherer geworden ist, liegt im Auge des Betrachters. Dass das Viertel jedoch einen konstanten Wandel erlebt, ist genau zu erkennen. Immer mehr neue Läden, Restaurants und Fastfood-Ketten werden eröffnet. Viele Restaurants und Kneipen, die jahrelang in diesem Viertel Treffpunkt für Freunde, Kollegen und Fußballfans waren, können mit dem Wandel nicht mithalten.
Auch angesagte Clubs wie „Pik Dame“ oder „Karlson Club“ sind im Bahnhofsviertel zu finden. Der Versuch, ein neues Klientel anzulocken, gelingt, denn wenn man sich bei einem Spaziergang umschaut, sieht man Menschen aus aller Welt und unterschiedlicher Herkunft. (Von Sara Antonietty Pujol und Sarah Eichenauer)
Dieser Artikel ist während eines Projektes zwischen Studierenden der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) Frankfurt und IPPEN.MEDIA entstanden.