Das Billabong-Familienzentrum ist mehr als ein Café

Das Billabong-Familienzentrum ist Café, Bildungsort - und bringt völlig unterschiedliche Menschen zusammen.
Frankfurt -Nudelauflauf mit Brokkoli und Blumenkohl steht an diesem Mittag auf der Speisekarte im Café Billabong in der Graf-von-Stauffenberg-Allee 46b am Riedberg. Dienstags bis freitags gibt es dort wechselnde Gerichte, frisch zubereitet, mal vegetarisch, mal mit Fleisch. Jamila Manati ist die Köchin und steht in der Küche, die von Besuchern einsehbar ist. Heute macht sie außerdem Spinat-Schafskäse- und Gemüse-Quiche sowie gefüllte Paprika - ein Geheimtipp, schwärmt Anja Hohmann, Leitung Beratung, Soziales und Projekte und Mitglied im Team des gemeinnützigen Trägervereins „Billabong - Familienzentrum Riedberg. Dieser wurde 2006 von Müttern im damals noch neuen Stadtteil gegründet.
Café ist zum Stadtteil-Treffpunkt geworden
Der Verein ist vor allem Träger des Mehrgenerationenhauses und des Familienzentrums, deren Räume sich wie das Café selbst im Erdgeschoss des Gebäudes befinden. „Eröffnet haben wir hier im Jahr 2018“, sagt Hohmann. „Davor waren wir an wechselnden Standorten aktiv.“ Das Café ist zu einem Treffpunkt im Stadtteil geworden, der von Menschen unterschiedlichen Alters genutzt wird.
An diesem Mittag sind es vor allem Mütter mit ihren Kindern, die an den Tischen sitzen und sich unterhalten. Aber auch Leute, die in unmittelbarer Nähe arbeiten, kommen dorthin, um zu essen oder sich etwas mitzunehmen. Für Essen „To-go“ setzt das Team des Cafés auf Mehrwegverpackungen, die es für fünf Euro Pfand gibt. Und das kommt seit dem Start vor einigen Wochen gut an, weiß Hohmann. Wer möchte, der könne auch seine eigenen Dosen mitbringen, die dann befüllt würden. „Weitere Mehrwegverpackungen sollen demnächst noch dazu bestellt werden“, fügt Tina Benz hinzu. Sie ist unter anderem zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.
Mittags schnell ein gutes Essen holen
Eine, die von den Angeboten im Café Billabong regelmäßig Gebrauch macht, ist Lea Kammer. Sie hat ihre eigenen Dosen für das Mittagsgericht mitgebracht und erzählt, dass sie Lehrerin an der benachbarten Marie-Curie-Schule sei und gerne ins Café Billabong komme, um Essen zu holen oder den Kaffeebecher befüllen zu lassen. Die Möglichkeit, auch ihre mitgebrachten Boxen dafür zu nutzen, findet sie gut. Für die Kaffeespezialitäten bietet das Team den „#MainBecher“ als Alternative zum konventionellen Kaffeebecher für außer Haus an. Langfristiges Ziel sei es, ganz auf Einwegverpackungen zu verzichten, sagt Hohmann.
40 Kurse und zwölf offene Treffs gibt es
Benannt sind das Café und der Trägerverein nach einem Begriff, mit denen die Ureinwohner Australiens Wasserquellen benennen. Als „Quelle“ für den Stadtteil verstehen die Aktiven, zu denen zehn Festangestellte und 29 Ehrenamtliche zählen, auch die Verbindung zwischen Familienzentrum, Mehrgenerationenhaus und Café, die mit ihren Angeboten die Menschen im Stadtteil zusammenbringen möchten - ganz gleich, welchen Alters.
Das Programm, das das Team jährlich auf die Beine stellt, umfasst unter anderem 40 Kurse sowie zwölf offene Treffs und reicht von Tanz- und Kreativangeboten über Kurse zur Geburtsvorbereitung und Rückbildung bis zu Angeboten für Entspannung und Achtsamkeit. Zahlreiche Kurse richten sich speziell an Kinder, für die Kurse fallen Gebühren an.
Die offenen Treffs sind hingegen fast alle kostenfrei, die Themen ganz unterschiedlich: So gibt es ein Angebot für Alleinerziehende, den Computertreff „Digitale Senioren“, die „Freitagskrabbler“ für Eltern mit Kindern von Null bis Drei oder das Kreativ-Café, das sich an Erwachsene jeden Alters richtet. Aber auch Selbsthilfegruppen kommen hier zusammen: „Gemeinsam stark gegen Krebs“ oder „Lichtblick - offener Treff für verwaiste Mütter“. Tina Benz, die unter anderem Trauerbegleiterin ist, leitet die Gruppen.
Im Erdgeschoss stehen dem Verein gleich mehrere Räume zur Verfügung unter anderem, um die sportlichen Angebote zu realisieren. Auch ein Kunstatelier gibt es, in dem sich sowohl der Nachwuchs als auch die Erwachsenen kreativ austoben können. „Der Riedberg ist ein Stadtteil, in dem viele Familien leben“, sagt Hohmann. Nach den Einschränkungen der Pandemiezeit hätten sie als Team bemerkt, wie sehr sich die Menschen wieder auf das Soziale, schlicht auf das Zusammenleben freuen würden.
Weitere Infos unter www.billabong-family.de im Internet.