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Das Frankfurt-Duell: OB-Kandidaten Becker und Josef heute live vor Ort und im Stream

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Von: Dennis Pfeiffer-Goldmann

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Spannend wie selten ist der Zweikampf in Frankfurt: Uwe Becker (links) gegen Mike Josef - beide wollen bei der Stichwahl am 26. März Oberbürgermeister werden.
Spannend wie selten ist der Zweikampf in Frankfurt: Uwe Becker (links) gegen Mike Josef - beide wollen bei der Stichwahl am 26. März Oberbürgermeister werden. © dpa

Politischer Zweikampf des Jahres in Frankfurt: Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD) stellen sich im Livestream den Leserfragen von FNP und HK.

Frankfurt - Zwei Kandidaten, ein Amt: Im spannendsten Polit-Zweikampf des Jahres heißt es Uwe Becker (CDU) gegen Mike Josef (SPD). Beide wollen Oberbürgmeister werden, die Wähler können am 26. März bei der OB-Wahl in Frankfurt entscheiden. Beide Kandidaten treten auch beim Frankfurt-Duell von FNP und HK am 14. März (Dienstag) an: Wer der bessere OB ist, können Leserinnen und Leser mit ihren Fragen an die Kandidaten selbst herausbekommen.

Spannend wie selten ist das Rennen um den Chefposten im Römer. Und spannend wie selten dürfte es auch werden, wenn die beiden Kandidaten am Dienstag von 19 Uhr an im Haus am Dom (Domplatz 3) beim Frankfurt-Duell aufeinander treffen. 90 Minuten lang stellen sie sich dort den direkten Fragen der Bürger. Den Boden dafür bieten Frankfurter Neue Presse und Höchster Kreisblatt. Auf die Fairness im Ring achten zwei Redakteure der Zeitung als Moderatoren.

Live-Duell: Zwei Kandidaten - so unterschiedlich sind Becker und Josef

Warum das Frankfurt-Duell so spannend ist? Zum einen wegen der Kandidaten selbst: Sie sind viel unterschiedlicher, als es auf den ersten Blick scheint. Uwe Becker (53) war schon von 2006 Teil der Stadtregierung. Der gelernte Bankkaufmann aus Nieder-Eschbach ist ausgewiesener Sozialpolitiker, er gehört zum liberalen Arbeitnehmerflügel der CDU. Als Kämmerer arbeitete er lange in der schwarz-grünen Koalition, schmiedete diese sogar selbst mit. Und als Bürgermeister vertrat er von 2016 an bis voriges Jahr bereits den OB. Schon länger ist Becker Antisemitismusbeauftragter des Landes, seit vorigem Jahr auch Europa-Staatssekretär.

Seit 2016 ist Mike Josef (40) Dezernent für Planung, seit vorigem Jahr auch für Sport. Er wird in der SPD als Linker eingeordnet. Seine Partei führte er als Parteichef von 2013 an, brachte sie aus der Opposition heraus 2016 wieder in die Regierung zurück. Josef kam als kleines Kind mit seinen religiös verfolgten Eltern aus Syrien nach Deutschland und zum Studieren nach Frankfurt. Vor der hauptamtlichen Politik arbeitete er als Gewerkschaftssekretär.

Warum beide schon lange als Feldmann-Nachfolger gehandelt werden

Was Becker und Josef gemein haben: Beide waren jahrelang quasi in Warteposition für Höheres, gelten deshalb in ihren Parteien als „logische“ Kandidaten. Becker ließ 2018 allerdings Bernadette Weyland den Vortritt, die dann gegen Amtsinhaber Peter Feldmann verlor. Josef wiederum galt schon lange als Erbe Feldmanns. Den bisherigen Oberbürgermeister hatten die Frankfurter im vorigen November abgewählt - im Dezember wurde Feldmann dann wegen Korruption verurteilt. Dagegen will er aber Revision einlegen.

FNP Live: Das Frankfurt-Duell - Stichwahl um den Oberbürgermeisterposten

Für Feldmanns Abwahl war es im vorigen Jahr gelungen, ein breites Bündnis zu schmieden: Die Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt schloss sich dafür mit den oppositionellen Christdemokraten zusammen.

Bei einer ganzen Reihe von Themen unterscheiden sich die beiden Kandidaten deutlich, teils sehr deutlich. Etwa bei der Wohnungspolitik, wo Josef vor allem Mieterschutz verspricht, während Becker auf den schnellen Bau von viel mehr Wohnungen drängt, um die Lage zu entspannen. Beim Thema Verkehr spricht sich Becker für eine Förderung jeglicher Mobilität und gegen einseitige Verteufelung des Autos aus. Josef unterstrich zuletzt, dass ihn der Bahn-Babo unterstütze, also der unabhängige Kandidat Peter Wirth, der beim ersten Wahlgang mit 5,1 Prozent die viert meisten Stimmen geholt hatte.

OB-Stichwahl in Frankfurt: Wie denken die Kandidaten, wofür stehen sie? Die Bürger fragen selbst nach

Doch wie unterschiedlich ticken die Kandidaten sonst noch? Das können die Bürger beim Frankfurt-Duell direkt fragen: Was wollen die beiden tun, damit man sich auch abends auf der Straße wieder sicher fühlt? Was wollen sie beitragen, damit sich die Stadt mehr um die jungen Leute kümmert? Wie wollen die beiden überhaupt als OB vorgehen - schließlich bestimmt die Römer-Koalition die Politik? Was hätte ein CDU-Mann da überhaupt zu melden? Oder könnte er als Korrektiv wirken? Und wie viel stärker würde der Einfluss der SPD mit einem OB Josef?

Auch wenn der Oberbürgermeister „nur“ die Regierung leitet und die Verwaltung führt: Vor allem mit politischen Forderungen kann er durchaus Druck machen - konkret, indem er Themen anspricht und so den Fokus auf sie richtet. Und natürlich präsentiert der OB Frankfurt nach außen, er ist ihr wichtigstes Gesicht. Wie gut Becker oder Josef das machen, können die Bürger im Mai erleben: Am 11. Mai soll der neue OB ins Amt eingeführt werden. Wenige Tage später übernimmt er dann die Gastgeberrolle bei den nationalen Feiern zum 175. Geburtstag des ersten frei gewählten, demokratischen deutschen Parlaments in der Paulskirche. (Dennis Pfeiffer-Goldmann)

Alles was Sie jetzt zur Stichwahl müssen wissen, auf einen Blick.

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