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OB-Wahl in Frankfurt: Uwe Becker spart nicht mit Versprechen

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Die alte CDU-Hochburg Zeilsheim bebt beim CDU-Neujahrsempfang wie in früheren Zeiten. Der Frankfurter OB-Kandidat Uwe Becker erhielt viel Applaus.

Frankfurt - Schaulaufen, Schulterklopfen, Schalmeienklang - Parteiempfänge mit großen Reden folgen in Zeiten des Wahlkampfes für die OB-Wahl in Frankfurt diesem Schema. Erstmalig hat der Kreisverband der CDU den traditionellen Neujahrsempfang der CDU-Arbeitsgemeinschaft West dazu okkupiert, auf der großen Klaviatur zu spielen, und neu war dabei, dass die Plätze in der Stadthalle Zeilsheim, weit draußen im fernen Westen, nicht reichten. „Ich freue mich sagen zu können, dass wir, wenn wir Karten verkauft hätten, ausverkauft wären“, strahlte Nils Kößler, seit November Kreisvorsitzender der Frankfurter Christdemokraten.

Die alte CDU-Hochburg Zeilsheim bebte wie in früheren Zeiten, Applaus gab’s für Kößlers Vorgänger Uwe Becker, Oberbürgermeisterkandidat und Hoffnungsträger, sowie den zur Unterstützung aus Wiesbaden angereisten Ministerpräsidenten Boris Rhein. Wahlkampf lebt von großen Gefühlen, und wenn es die nur noch selten auf der Straße gibt - im Saal klappt’s.

CDU-Mandatsträger und Mitglieder aus der ganzen Stadt waren angereist; Ikonen einer glorreichen Vergangenheit: Becker, der im März zur Wahl steht und Rhein, der im Oktober an der Urne siegreich bleiben will, sonnten sich in der Strahlkraft des früheren Forschungsministers Prof. Heinz Riesenhuber und der früheren Oberbürgermeisterin Petra Roth, der, wie Kößler apostrophierte, „Oberbürgermeisterin der Herzen“.

OB-Wahl in Frankfurt: Becker will Verwaltungsstelle Höchst „zügig besetzen“

Becker hielt seine Wahlkampfrede abgestimmt auf den Westen: Ortsvorsteherin Susanne Serke sei als Repräsentantin von mehr als 100 000 Bürgern in ihrem Ortsbezirk ja selbst so etwas wie eine Oberbürgermeisterin. Den Westen, so hatte Becker schon am Mittag verlauten lassen, wolle er wieder stark machen: „Der Frankfurter Oberbürgermeister ist ganz formell auch Dezernent des Frankfurter Westens. Diese Besonderheit möchte ich im Fall meiner Wahl auch aktiv leben und dazu gehört, dass auch die Verwaltungsstelle Höchst als Anlaufstelle für die Menschen und Bindeglied zur Verwaltung endlich besetzt wird.“

Vor seinem Auftritt applaudierte OB-Kandidat Uwe Becker (links) seinen Vorrednern. Ihm gleich tut es Ministerpräsident Boris Rhein (rechts).
Vor seinem Auftritt applaudierte OB-Kandidat Uwe Becker (links) seinen Vorrednern. Ihm gleich tut es Ministerpräsident Boris Rhein (rechts). © Maik Reuß

Seit der Pensionierung des bisherigen Vertreters im Frühjahr vergangenen Jahres ist diese Stelle vakant. Auch dieser lange Zeitraum mache klar, „wie stiefmütterlich der Magistrat derzeit mit dem Frankfurter Westen umgeht“, so Becker. Er wolle die Verwaltungsstelle Höchst „zügig besetzen und diese für eine noch bessere Erreichbarkeit für die Menschen vor Ort auch zu einer Servicestelle mit zwei weiteren Kräften ausbauen“, so Uwe Becker.

OB-Wahl in Frankfurt: „Diese Veranstaltung wird der Anfang einer neuen Tradition“

Doch dann ging’s ums Ganze: Sicherheit und Sauberkeit seien Hauptthemen; das vernachlässigte Bahnhofsviertel strahle in die ganze Stadt ab, deren „Buntheit und Vielfalt ihr größter Schatz“ sei, die aber auch klar geführt werden müsse: „Was im Augenblick in der Stadtpolitik geschieht, ist in meinen Augen sehr provinziell.“ So brauche die Stadt keine Diskussion über Popup-Stores oder einen Nachtmarkt auf dem Roßmarkt, sondern eher neue Magnete für die Innenstadt, neue, sanierte und digitalisierte Schulen, eine Schienentangente auch im Osten und auch eine mit der Region abgestimmte nachhaltige Energiepolitik unter Nutzung des Geothermie-Potenzials des Oberrheingrabens.

Applaus gab’s von den Parteifreunden reichlich, später auch für Boris Rhein. Für Nils Kößler und die bislang neujahrsempfanglose Kreis-CDU steht fest: „Diese Veranstaltung wird der Anfang einer neuen Tradition.“ (Holger Vonhof)

Die Grüne OB-Kandidatin Manuela Rottmann will in Frankfurt für Ordnung sorgen. Die Bundestagsabgeordnete und frühere städtische Umweltdezernentin hat ihr Programm vorgestellt.

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