Die Preise purzeln: Black Friday läutet das Weihnachtsgeschäft in Frankfurt ein

Schon von Montag an locken viele Händler in Frankfurt mit Rabatten. Der Trend aus den USA hat sich auch hierzulande etabliert.
Frankfurt - Am 24. November ist es wieder so weit. Der „Black Friday“ lässt die Preise purzeln. Für die Einzelhändler ist es der umsatzträchtige Beginn des Weihnachtsgeschäfts. Preisreduzierungen um 20 oder 30 Prozent sind keine Seltenheit, quer durch alle Branchen. Elektronik ebenso wie Kleidung oder Möbel: Am Black Friday und häufig schon an den Tagen zuvor locken Sonderangebote, im stationären Einzelhandel ebenso wie online.
Die Älteren unter den Kunden wundern sich immer noch, wo das plötzlich herkommt und was das mit Deutschland zu tun hat. „Das haben wir uns am Anfang auch gefragt“, sagt Kaweh Nemati, Inhaber des „Romy“ in der Berger Straße. Inzwischen gehöre es dazu. Erstrecht für die jungen Leute. „Sie kennen es gar nicht anders und nutzen es ganz selbstverständlich“, sagt Olaf Kindt, Chef des Skyline Plaza in der Europaallee.
Frankfurter Einzelhandel: Letzte Quartal ist das Wichtigste
„Das letzte Quartal ist das wichtigste für den Handel“, befindet Joachim Stoll, Sprecher der Frankfurter Einzelhändler. Zumindest in der Innenstadt sei der 24. November der erste brandheiße Tag des Weihnachtsgeschäfts. „Aber die meisten Reduzierungen beginnen schon am Montag“, verrät er.
Die Geschäfte hielten es unterschiedlich - die einen reduzieren nur am Freitag, die anderen am Freitag und Samstag, viele beginnen schon am Montag, und es geht im Grunde weiter bis Weihnachten. „Es ist ein vorgezogener Start des Weihnachtsgeschäftes“, so Stoll. Das sei wichtig für den Einzelhandel. Die Kunden haben sich bislang sehr zurückgehalten. Jetzt komme es für die Händler auf volle Kassen und leere Lager an. „Der Black Friday läuft ja schon seit etwa zehn Jahren, im Online-Handel schon etwas früher. Aber bislang war die Wortmarke geschützt“, erläutert Stoll. Die Händler hätten sich deswegen mit Umschreibungen wie „Black Week“ oder „Red Friday“ beholfen. Vielleicht komme daher, dass es meist schon am Montag losgehe. „Aber in diesem Jahr können alle unbefangen mit dem Begriff Black Friday werben, der Schutz der Wortmarke ist aufgehoben.“
Schon gewusst? Prime Mitglieder sparen an Black Friday doppelt!
Am Freitag, den 24.11. ist wieder Black Friday bei Amazon mit bis zu 70 % Rabatt (werblicher Link)!
Aber wussten Sie, dass Prime-Mitglieder bei Amazon zusätzliche Vorteile genießen – 30 Tage kostenlos? Zum Beispiel exklusiven Zugang zu Blitzangeboten mit frühzeitigem Start und schnellerem Versand, was die Chance auf attraktive Deals erhöht.
Schnell noch Prime-Mitglied werden (werblicher Link)
Black Friday in Frankfurt: Nicht alle machen mit
Alle zumindest in der Kernstadt, der Zeil, der Schillerstraße und auch in den angrenzenden Stadtteilen. In den weiter entfernt liegenden Stadtteilen hingegen sei der Trend noch nicht durchgedrungen, hat Ernst Schwarz beobachtet, der Vorsitzende des Dachverbands der Frankfurter Gewerbevereine. Für sein eigenes Geschäft „Pelze am Dornbusch“ ergänzt er: „Wir haben ein anderes Publikum mit anderen Vorlieben.“ Da müsse eher gut beraten werden, die Pelze müssten mitunter angepasst werden, quasi wie in einer Änderungsschneiderei. „Da arbeiten wir nicht mit Rabatten.“
In Bornheim sieht es schon anders aus, amerikanischer gewissermaßen. Nemati, der auch der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Untere Bergerstraße ist, erläutert: „Wir konnten uns dem Trend nicht entziehen, auch wenn das ja alles auf die USA bezogen ist.“ Inzwischen habe er sich damit angefreundet: „Wir nutzen es, wir sind darauf vorbereitet, es ist eingeplant.“ In seinem Geschäft gibt es Preisnachlässe von 30 Prozent - auf alles. „Zuletzt hatten wir 20 Prozent, das reicht den Kunden nicht.“ Bei 30 Prozent macht er an manchen Stellen einen Verlust, bei anderen Artikeln bleibt immer noch etwas übrig.
In den Frankfurter Einkaufszentren läuft es unterschiedlich
In den Einkaufszentren läuft es unterschiedlich. „Ich kann noch nicht genau sagen, wie viel Reduktion unsere Geschäfte anbieten werden“, sagt Kindt. „Aber ich schätze, es kann bis 30 Prozent gehen.“ Zumindest für Aktionsware. „Alle Kunden warten darauf, und die Frage ist eher, wann fängt man an. Black Week, Black Month...“ Preisreduzierungen gibt es in allen Branchen. Und weil man Kunden ins Zentrum nahe der Messe locken will, spielt im Skyline Plaza die Skyline Marching Band, und am Glücksrad gibt es Preis zu gewinnen.
Auch im Nordwestzentrum stellt man sich darauf ein. Am Black Friday haben die Geschäfte dort bis 22 Uhr geöffnet, kündigt Managerin Pina Keffel an. „Der Black Friday ist in den vergangenen Jahren zu einem der umsatzstärksten Tage des Jahres geworden“, sagt sie. Das Nordwestzentrum bewerbe den Tag bzw. die Tage unter dem Begriff Black Deals. Die meisten Geschäfte reduzieren am Freitag und Samstag, die Angebote reichen von 20 bis 50 Prozent auf bestimmte Produkte oder ab einem bestimmten Einkaufswert. „Es gibt aber auch einige Geschäfte, die z.B. 20 Prozent auf das komplette Angebot gewähren“, so Keffel. Für Kinder wird wieder das Riesenrad, das Nostalgiekarussell und das Kettenkarussell aufgebaut, alle anderen können selbst gebackene Dampfnudeln, Mandeln oder Lebkuchen verzehren und heißen Glühwein trinken. (tjs)
Längst sollte an der Zeil in Frankfurt das Modehaus Aachener eröffnet haben, jetzt ist dessen Chef abgetaucht.