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Der Etappenlauf gegen die Zeit ist im Ziel

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Die Steinquader sollen verhindern, dass Autofahrer auf den Grünstreifen parken. Fuß- und Radwege sowie Parkplätze sind neu angelegt, Baumscheiben erweitert worden. Die Fußgängerüberwege haben jetzt taktile Elemente für Sehbehinderte (rechts). FOTO: Holger Vonhof
Die Steinquader sollen verhindern, dass Autofahrer auf den Grünstreifen parken. Fuß- und Radwege sowie Parkplätze sind neu angelegt, Baumscheiben erweitert worden. Die Fußgängerüberwege haben jetzt taktile Elemente für Sehbehinderte (rechts). © Holger Vonhof

Stadt schließt nach zwölf Jahren den Umbau der Königsteiner Straße ab

Es sei jedes Mal ein Wettlauf gegen die Zeit gewesen, sagt Stefan Majer (Grüne). Der amtierende Mobilitätsdezernent konnte jetzt ein Projekt als abgeschlossen erklären, dass noch unter seinem Parteifreund Lutz Sikorski (gest.) begonnen worden war - zu einer Zeit, als das Amt noch Verkehrsdezernent hieß. Zwölf Jahre lang, von 2010 bis 2022, war die Königsteiner Straße, Hauptdurchgangsstraße Höchsts und Unterliederbachs, im Sommer zur Baustelle geworden. Die abschnittsweise Grundsanierung und der Umbau der vielbefahrenen Magistrale war immer in die Sommerferien gelegt worden, wenn die „Kö“ weniger Autos verkraften muss. Im Juni 2016 wurden bei einer Verkehrszählung 36 470 Autos auf der Königsteiner Straße registriert - am Tag.

Zum Ferienende war der Asphalt fest

Zum Ende der Sommerferien sei die Fahrbahn dann immer wieder offen gewesen, sagt Andreas Schmidt, als Baubezirksleiter für den Frankfurter Westen zuständig - auch wenn man an Seitenstreifen, Rad- und Gehwegen oder Baumscheiben noch gearbeitet habe. Es ist tatsächlich einiges passiert in den zwölf Jahren auf dem rund zwei Kilometer langen Straßenabschnitt zwischen A 66 und Dalbergkreisel. „Wir haben für alle Verkehrsarten eine Verbesserung hinbekommen“, sagt Majer und blickt dabei vor allem auf Fußgänger und Radfahrer. Die Bushaltestelle „Klinikum Höchst“ ist barrierefrei, die Fußgängerüberwege haben taktile Felder, die Sehbehinderten die Orientierung erleichtern. Die Baumscheiben wurden erweitert, schwere Findlinge verhindern, dass das Grün verbotswidrig zugeparkt wird. In dem in diesem August fertiggestellten Abschnitt sehen die Beete noch karg aus, aber das Grünflächenamt werde diese noch „gärtnerisch gestalten“, sagt Baubezirksleiter Schmidt. Erste Paten aus der Bevölkerung, die das Grün pflegen wollen, hätten sich auch schon gemeldet.

Gesamtkosten: 5,5 Millionen Euro

Insgesamt 5,5 Millionen sind zusammengerechnet in den Straßenbau geflossen, sagt Majer. Noch nicht eingerechnet sei in diese Summe das Geld, das die Netzdienste investiert hätten: Ebenfalls abschnittsweise seien im Untergrund Stromkabel und Versorgungsleitungen erneuert worden, wenn die Straße schon mal „auf“ war.

Insgesamt sieben Abschnitte sind bewältigt worden; die Autofahrer mussten sich dann, nicht immer zur Freude der Anwohner in den umliegenden Straßen, neue Wege suchen. Auch die Nerven der Anlieger der Kö sind strapaziert worden. „Die Bauzeit kam mir lang vor, aber dafür ist das Ergebnis sehr schön geworden“, resümiert eine Anwohnerin bei der Abnahme des 7. Bauabschnitts. Inhaber von Firmen seien zufrieden damit, dass ihre Einfahrten durch die Findlinge nicht mehr so einfach zugeparkt werden könnten. Insgesamt 35 000 Quadratmeter Fläche sind neu gestaltet worden, das sind knapp fünf Fußballfelder. Etwa die Hälfte davon - rund 17 500 Quadratmeter - entfällt auf die asphaltierten Fahrbahnen, der Rest summiert sich aus Geh- und Radwegen sowie Grünflächen. Allein der Umbau der Ampelanlagen hat etwa eine halbe Million Euro gekostet.

Die Königsteiner Straße, anno 1820 im Herzogtum Nassau als Verbindung der Amtssitze Höchst und Königstein angelegt, wird im kommenden Jahr groß gefeiert: Der 200 Geburtstag, der 2020 mit Ausstellungen, Konzerten, Festen und mehr gefeiert werden sollte und wegen Corona verschoben werden musste, soll 2023 nachgeholt werden - in Zusammenarbeit aller Anlieger-Kommunen. hv

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