1. Startseite
  2. Frankfurt

Der Kampf der alten Leute hat sich gelohnt: Jetzt geht’s sicher aufwärts

Kommentare

Strahlenförmig laufen die Wege auf die neue Mitte des Innenhofes zu, direkt daneben befindet sich der Spielplatz.
Strahlenförmig laufen die Wege auf die neue Mitte des Innenhofes zu, direkt daneben befindet sich der Spielplatz. © privat

Nach Frustjahren mit einem oft defekten Aufzug ist ein zweiter Aufzug in der Seniorenwohnanlage im Ben-Gurion-Ring startklar

Endlich wieder hoch hinaus, hoffentlich ohne Zwischenfälle, geht es für die rund 100 Bewohner der Seniorenwohnanlage im Ben-Gurion-Ring 20. Denn der neue, an der Front des Gebäudes mit einem Schacht montierte Aufzug ist fertig und wurde jüngst für die Benutzung freigegeben - nachdem die dort lebenden Menschen, meist über 65 Jahre alt und teilweise stark bewegungseingeschränkt, seit mehreren Jahren für den Bau kämpften und sogar Unterschriften sammelten. Denn der bereits vorhandene Aufzug im Inneren des achtstöckigen Gebäudes fiel häufig aus. Immer wieder kam es sogar vor, dass Bewohner längere Zeit darin feststeckten.

„Das war kein tragbarer Zustand“

„Das war wirklich kein tragbarer Zustand mehr“, sagt Jeannette Nold, Leiterin des Begegnungszentrums des Frankfurter Verbandes im Erdgeschoss des Hauses. Daher habe sie die Senioren auch bei ihrem Vorhaben unterstützt und sich im Stadtteilbeirat und bei der Wohnungsgesellschaft GWH, dem Eigentümer des Gebäudes, für den zweiten Aufzug stark gemacht. Allerdings nicht als Ersatz für den vorhandenen Fahrstuhl, sondern zusätzlich. „Damit immer mindestens einer funktioniert. Dass beide Lifte gleichzeitig ausfallen, ist dann doch eher unwahrscheinlich“, so Nold. Was nicht nur für die Bewohner, sondern auch im Notfall enorm wichtig sei. Braucht das Gebäude doch zwei Rettungswege - die Treppe und einen Aufzug. Der funktioniert. Der zweite Aufzug ist aber nicht die einzige Neuerung im Quartier. Offiziell freigegeben wurden zudem auch der umgestaltete Innenhof im Ben-Gurion-Ring 20 - 42 mit neuen Mietergärten, Flächen für Urban Gardening und ganz viel Platz für die Bewohner. Sowohl diese Neugestaltung als auch der zusätzliche Aufzug werden aus dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ finanziert. Alle Freiflächen, die an die Gebäude im Ben-Gurion-Ring 20 - 42 angrenzen, wurden den Bedürfnissen der Bewohner entsprechend neugestaltet und zu Mieter- und Gemeinschaftsgärten aufgewertet.

Neue Gärten und lebendiger Innenhof

Bereits im Sommer 2021 fanden Beteiligungsverfahren für die Mietergärten statt, 2017 und 2019 für die Neugestaltung des gesamten Innenhofes. Die neue Mitte mit Spiel- und Aufenthaltsbereichen werden inzwischen von allen Bewohnern des Quartiers sehr gut angenommen und häufig genutzt, heißt es vonseiten der GWH.

„Es ist unglaublich schön zu sehen, wie sich das Quartier entwickelt“, sagt Jeannette Nold, die bereits seit mehreren Jahren das Begegnungszentrum leitet und regen Kontakt zu den im Quartier lebenden Menschen pflegt. Weil sie ihr am Herzen liegen, daher sei sie auch besonders glücklich, dass trotz der umfangreichen Maßnahme noch Gelder für den Bau des neuen Aufzuges übrig blieben. „Das zeigt, dass man etwas bewegen kann, wenn man hartnäckig bleibt und sich mit Leidenschaft für seine Ziele einsetzt“, sagt Nold.

So wie sie. Schon immer setzt sie sich engagiert für die Bewohner ein, versucht ihnen im Begegnungszentrum ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. Selbst während der Corona-Pandemie hat sie versucht, möglich zu machen, was möglich ist. So wurde die beliebte Sitz-Gymnastik einfach nach draußen verlegt. Nur, damit der Kontakt zwischen den Menschen nicht abriss. Ein nicht weniger beliebtes Angebot ist das regelmäßig stattfindende Restaurant im Viertel, wo Bewohner für Bewohner kochen und einen gemeinsamen Abend verbringen. Das nächste Mal wieder am Mittwoch, 12. Juli, von 18 bis 20 Uhr.

Hoch hinaus geht es für die Senioren mit dem neuen Aufzug.
Hoch hinaus geht es für die Senioren mit dem neuen Aufzug. © privat

Auch interessant

Kommentare