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Der Natur einen ganz besonderen Weg bereitet

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Initiator Andreas Zöppig und Kerstin Meyer-Lipp, Forschungsleiterin bei Merz.
Initiator Andreas Zöppig und Kerstin Meyer-Lipp, Forschungsleiterin bei Merz. © rüffer

Pharmakonzern unterstützt neuen Lehrpfad des Main-Äppel-Hauses - Eröffnung am Donnerstag

SECKBACH - Es herrscht emsiger Betrieb vor den Bienenkästen schräg unterhalb des Main-Äppel-Hauses. Vielleicht sorgt das an diesem Morgen endlich schöne Wetter auf dem Lohrberg für viel Motivation unter den fleißigen Arbeiterinnen; es könnte aber auch sein, dass die Menschengruppe, die gerade vorbeigeht am Insektenheim, Aufregung unter den summenden Bewohnern verursacht.

Noch nicht alles fertig

Am 11. Mai wird hier wahrscheinlich noch deutlich mehr los sein als an diesem Freitagvormittag. Dann soll ein paar Meter weiter um 15.30 Uhr der neue Lehr- und Erlebnispfad „Bestäuber“ des Seckbacher Vereins eröffnet werden. Wer glaubt, dass dann von heute auf morgen zahlreiche Tafeln einen Weg durch die Welt der Honigsammlerinnen und ihrer Kolleginnen auf den Streuobstwiesen weisen und eine fertige Route angelegt ist, die an verschiedenen Stationen zu dem Thema entlang führt, wird enttäuscht sein. So, wie es der Philosophie der Mitglieder und Mitarbeiter des Main-Äppel-Hauses entspricht, sollen vor allem Kinder, aber auch Erwachsene, die regelmäßig vorbeischauen, das neue Projekt wachsen und gedeihen sehen. An Mitmachtagen können sie selbst mit anpacken.

„Die meisten Pflanzen werden bestäubt“, erklärt Initiator Andreas Zöppig. Deshalb sei es wichtig, auch wilden Insekten, die diese Aufgabe übernehmen, neben Bienen beispielsweise Käfer und Schmetterlinge, ein geeignetes Zuhause zu bieten. Bis zu 40 Prozent der Bestäuber sind durch den Klimawandel oder andere Faktoren vom Aussterben bedroht. Mit dem Aufbau einer geeigneten Umgebung für die nützlichen Tiere sollen die Besucherinnen und Besucher des Frankfurter Hausbergs deshalb auch für die Thematik sensibilisiert und bestenfalls dazu angeregt werden, auf dem eigenen Grundstück ebenfalls Veränderungen vorzunehmen. „Jeder Blumenkasten hilft weiter“, sagt Zöppig.

Auf der Agenda für den Bestäuber-Weg steht, dass Trockenmauern und Sandarien als geeignete Lebensräume für die Insekten gebaut werden sollen. Ein Barfußpfad soll entstehen, auf dem die Gäste sich mit allen Sinnen und auf Augenhöhe mit den Krabbeltieren bewegen. Rasenstücke sollen durch Blumenwiesen ersetzt werden. Das, was zum Thema bereits vorhanden ist, wie einige Bienenkästen, sollen in das Vorhaben mit eingebunden werden.

Auf den Schildern, die auch per QR-Code dazu dienen sollen, die wichtigsten Informationen und Tipps zu vermitteln, wird sich mit Fragen und Antworten auch Frolumbus die Ehre geben. Der lustige Comic-Frosch soll Kindern Spaß beim Baden bringen und wurde dafür unter dem Dach von Merz Lifecare entwickelt, einem Unternehmen im Frankfurter Nordend, das entsprechende Produkte im Sortiment führt.

Zöppig kam mit diesem in Kontakt, als die Merz-Vertreter auf der Suche nach einem lokalen Projekt in Sachen Nachhaltigkeit waren, für das sie sich engagieren und dabei auch ihre Mitarbeiter und deren Familien mitnehmen könnten. „Etwas zum Anfassen“, wie Kerstin Meyer-Lipp betont, die Leiterin der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die auch für die seit vier Jahren forcierte Nachhaltigkeit zuständig ist. Dass sich die Chance nur wenige Kilometer weiter auftat, empfindet sie als optimal.

Kooperation über fünf Jahre

Vorerst fünf Jahre lang will Merz Lifecare mit dem Main-Äppel-Haus kooperieren und den Pfad nicht nur finanziell unterstützen. Die eigenen Angestellten sollen sich mit ihren Familien auch dabei betätigen, diesen auf- und auszubauen. Gerade Kinder könne man mit so einem Engagement nachhaltig prägen, betont Gerhard Weinrich, der Vorsitzende des Main-Äppel-Hauses.

Zöppig hat für die Zukunft schon viele Visionen, sieht das Artenschutzprojekt vor den eigenen Augen wachsen und gedeihen. Doch erst einmal steht der Anfang an. Die Eröffnung am Donnerstag wird von einem Rundgang sowie einem Spaß- und Beschäftigungsprogramm für den Nachwuchs begleitet. Katja Sturm

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