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OB-Wahl in Frankfurt: 20 Kandidaten stehen zur Auswahl – So viele wie noch nie

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Von: Sarah Bernhard

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Der Stimmzettel für die OB-Wahl in Frankfurt ist fertig. Er ist so groß, wie noch nie, denn es stehen 20 Kandidaten zur Auswahl.

Frankfurt - Ganze 54,6 Zentimeter lang ist der Stimmzettel zur OB-Wahl am 5. März - kein Wunder, schließlich müssen auch 20 Kandidaten draufpassen. Bei der bisherigen Rekordwahl 2018 waren zwölf Personen für das Amt angetreten, noch nie seit der ersten Direktwahl eines Frankfurter Oberbürgermeisters 1995 kam ein OB-Wahldokument auch nur annähernd auf diese Länge.

Eigentlich gab es sogar noch einen Kandidaten mehr - allerdings kam der 21. Bewerber erst kurz vor Ende der Frist in die Sitzung des Wahlausschusses, um nach dem Ausfüllen der Bewerbungsunterlagen festzustellen, dass er nur noch sechs Minuten Zeit hat, um die nötigen 186 Unterstützerunterschriften zu besorgen. „Ein Wahlvorschlag konnte aufgrund eines Mangels nicht zugelassen werden“, kommentierte Gemeindewahlleiter Tarkan Akman bei der gestrigen Pressekonferenz trocken.

Auf der Bewerberliste stehen zwölf Kandidaten von Parteien oder Wählergruppen, acht sind Einzelbewerber. Für die Grünen tritt Manuela Rottmann an, die von 2006 bis 2012 Dezernentin war. Für die CDU geht der ehemalige Stadtkämmerer Uwe Becker ins Rennen. Die SPD setzt auf Mike Josef, seit 2016 Dezernent. Die Linke probiert es mit Daniela Mehler-Würzbach, seit 2021 im Stadtparlament, die FDP mit Yanki Pürsün, Stadtverordneter von 2002 bis 2011 und seit 2016. Für die AfD geht Vorsitzender Andreas Lobenstein ins Rennen, für die BFF Fraktionsgeschäftsführer Mathias Pfeiffer. Die Partei setzt auf Katharina Tanczos, die stellvertretend für den als unwählbar geltenden Prof. Dr. Dr. Bembel kandidiert. Für die Gartenpartei tritt Tilo Schwichtenberg an.

OB-Wahl in Frankfurt: 16 Männer und vier Frauen kandidieren

Während bei den ersten neun Kandidaten die Stimmenzahl ihrer Partei bei der vergangenen Kommunalwahl den Listenplatz bestimmt hat, wurden die Plätze der Einzelkandidaten und jener von Parteien, die nicht im Stadtparlament vertreten sind, gelost. Es folgen auf Platz 10 der Straßenbahnfahrer Peter Wirth alias Bahnbabo, auf Platz 11 Yamòs Camara für die Freie Partei Frankfurt und auf Platz 12 Niklas Pauli, der Vorsitzende des Kleingartenvereins Riederwald.

Hinter ihm stehen Fährmann Sven Junghans, der schon bei der Kommunalwahl als Einzelkandidat angetreten ist, Speditionskaufmann Feng Xu, der bis vor Kurzem auf seiner Homepage dazu aufrief, darüber nachzudenken, ob die „eigene Immunkraft“ gegen Corona nicht besser sei als eine Impfung, die Macherin des Grüne-Soße-Festivals Maja Wolff, der Unternehmer Akhtar Khurrem vom Team Todenhöfer und Frank Großenbach von der Basisdemokratischen Partei.

Außerdem kandidieren Peter Pawelski, Direktor für Innovation, Wachstum und Kundenerfahrung, Karl-Maria Schulte, der bereits 2012 OB werden wollte und sich selbst lieber Carl Maria nennt, und Markus Eulig, der in einem Bistro in der Kleinen Hochstraße ein Buch schrieb und zuletzt mit dem „Eierlikör-Song“ in den Medien war. Insgesamt haben sich 16 Männer und vier Frauen beworben.

Die Wahlberechtigungen, so die zuständige Dezernentin Eileen O’Sullivan (Volt), werden zwischen dem 26. Januar und dem 12. Februar zugestellt werden. Sie gelten nicht nur für die Wahl am 5. März, sondern auch für eine mögliche Stichwahl am 26. März. Diese findet statt, wenn kein Kandidat in der ersten Runde mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen bekommt.

Frankfurt sucht Wahlhelfer für die OB-Wahl

Briefwahlunterlagen können frühestens ab kommendem Montag unter frankfurt.de/briefwahl- unterlagen, postalisch, per Fax, per E-Mail oder über den personalisierten QR-Code auf der Wahlbenachrichtigung beantragt werden. Theoretisch ist es dann bis 3. März, 13 Uhr, möglich, die Unterlagen anzufordern, O’Sullivan empfiehlt aber, dies bis 22. Februar zu tun, damit genügend Zeit für den Versand bleibt.

Das Briefwahllokal, in dem Frankfurter die Unterlagen ab 23. Januar persönlich beantragen können, befindet sich wegen der Sanierung des Bürgeramts in der Stiftstraße 29 in der Nähe des Eschenheimer Turms. Ab jenem Montag in eineinhalb Wochen kann dort auch gewählt werden.

Wie immer sucht die Stadt Wahlhelfer, die in den 376 Wahllokalen Dienst tun oder einen der 199 Briefwahlbezirke auszählen. Die Aufwandsentschädigung liegt bei knapp 50 Euro pro Wahlgang, wer an beiden Wahlterminen hilft, bekommt 20 Euro als Bonus.

Bei der ersten Direktwahl 1995 waren übrigens elf Kandidaten zugelassen. Damals gewann Petra Roth (CDU) mit 51,9 Prozent der gültigen Stimmen im ersten Wahlgang. (Sarah Bernhard)

In einem Tweet offenbart „Bahnbabo“ Peter Wirth, wie er den Wahltag in Frankfurt bestreiten wird. Eine Freistellung durch die VGF wurde scheinbar abgelehnt.

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