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Der Weg für den Hannelore-Elsner-Platz ist geebnet

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Im Ortsbezirk 2 in Frankfurt soll es bald einen Hannelore-Elsner-Platz geben. Eine Mehrheit stimmte nach langer Diskussion dafür. Die Einweihung ist für den Sommer 2023 geplant

Frankfurt - Dass ein Platz oder eine Straße im Ortsbezirk 2 (Bockenheim, Westend, Kuhwald) in Erinnerung an die im April 2019 verstorbene Schauspielerin Hannelore Elsner benannt werden soll, da sind sich die Mitglieder des zuständigen Ortsbeirates 2 in Frankfurt einig. Ob jedoch der namenlose Platz an der Bockenheimer Warte tatsächlich die richtige Wahl ist, wurde in der Sitzung am Montagabend kontrovers diskutiert.

„Ich bin mir noch nicht sicher über den genauen Ort“, sagte Daniel Brenner (Grüne) mit Blick auf die noch ausstehende Entwicklung des Kulturcampus. Unter anderem soll die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) einen Neubau beziehen. „Wo entstehen da weitere Plätze, vielleicht gibt es für den Elsner-Platz noch geeignetere Orte. Ich bin derzeit nicht restlos überzeugt“, bat er um mehr Bedenkzeit und darum, zunächst eine Liste mit Namen zusammenzustellen, die für Straßen- oder Platzbenennungen auf dem künftigen Kulturcampus infrage kämen.

Carola Scholz (Grüne) äußerte sich ähnlich. Die Bockenheimer Warte sei Symbol und Wahrzeichen im Stadtteil. „Wir müssen aufpassen, dass wir das bewahren“, sagte sie. Deshalb halte sie es für sinnvoller, den Architektenwettbewerb zur Entwicklung des Kulturcampus abzuwarten.

Hannelore-Elsner-Platz in Frankfurt: Bockenheimer Warte der belebteste im Ortsbezirk

CDU-Fraktionsvorsitzende Suzanne Turré, die den gemeinsamen Antrag ihrer Partei, der SPD und der Linken federführend angestoßen hatte, verwies darauf, dass der Platz an der Bockenheimer Warte der belebteste im Ortsbezirk sei. Wenn die HfMDK erst einmal dort angesiedelt sei, sei er ein Aushängeschild für Frankfurt. Für den Hannelore-Elsner-Platz - die aus mehr als 200 TV- und Filmrollen bekannte Schauspielerin war 1990 nach Frankfurt gezogen und wohnte fast 30 Jahre im Westend - gebe es wohl keinen besseren Ort. Und: „Die Stadt kann sich mit dieser Frau schmücken.“

Hans-Jürgen Hammelmann, Fraktionsvorsitzender der Linken, forderte dazu auf, mit einem Votum für den Elsner-Platz frühzeitig ein Zeichen für die noch Jahre dauernde Entwicklung des Kulturcampus zu setzen und eine der bedeutendsten Kulturschaffenden, die Deutschland gehabt habe, zu würdigen. Ramona Wagner (SPD) stimmte zu und erklärte, dass für sie mit dem Namen Hannelore Elsner die Begrife innovativ und modern verbinde und das zu Bockenheim passe.

1990 zog Hannelore Elsner nach Frankfurt. Das Bild entstand bei der Verleihung des hessischen Filmpreises. FOTO: Helmut Seuffert
1990 zog Hannelore Elsner nach Frankfurt. Das Bild entstand bei der Verleihung des hessischen Filmpreises. © Helmut Seuffert

Frankfurt: Elsners Sohn begeistert von der Idee

Elsners Sohn Dominik, der in der Sitzung anwesend war, sagte, er fühle sich geehrt, dass seiner Mutter ein Platz in Frankfurt gewidmet werden soll. „Wann, wie und wo, das lege ich aber in ihre Hände“, erklärte er. Suzanne Turré hatte Dominik Elstner zunächst kontaktiert und von der Idee der Platzbenennung informiert. Der Fotograf, der in Frankfurt lebt und arbeitet, war angetan und hatte betont, dass seiner Mutter das gefallen hätte. Ihr persönlich hätte aber wohl der Platz vor dem Gesellschaftshaus im Palmengarten mehr zugesagt.

Der Antrag wurde schließlich mehrheitlich verabschiedet. Klappt alles planmäßig, soll der Hannelore-Elsner-Platz im Sommer kommenden Jahres eingeweiht werden. (Matthias Bittner)

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