Der Zahnarzt mit dem Podcast

Dr. Siuosh Rassaf klärt in sozialen Medien über Schönheits-OPs für die Zähne auf
Was man sich bei Dr. Siuosh Rassaf kaufen kann? Ein schönes, natürliches Lächeln mit geraden, gepflegt aussehenden Zähnen zum Beispiel. Auf dem Logo des Niederräder Zahnarzts steht werbewirksam der Schriftzug „Smile“. Der 45-Jährige bietet alle regulären Zahnarztleistungen an, zu seinem Schwerpunkt entwickelt sich jedoch immer mehr die Ästhetik. Fehlstellungen, etwa durch Unfälle verursacht, oder deutliche Verfärbungen machen einen unschönen Eindruck - der aber leicht behoben werden kann. Auch das Zahnfleisch lässt sich operativ „verschönern“, um etwa die Zähne optisch zu vergrößern.
Gelacktes Lächeln fürs Selfie
Erschreckend ist jedoch, wenn sich Mädchen unter 18 Jahren die gesunden Zähne abschleifen lassen und eine falsche Kronenreihe einsetzen lassen, um auf Selfies schön auszusehen - und das auch noch billig und schnell im Ausland, etwa in der Türkei. Kronen oder sogenannte Veneers aus Keramik, die je nach Hersteller so glatt und weiß aussehen wie eine gelackte Tischplatte, ersetzen dann die Schneide- und Eckzähne, um ein ebenso gelacktes Lächeln zu zaubern. Gute Veneers, die aufwendiger produziert sind, wie die von Rassaf, sind teuer - pro Zahn rund 1000 Euro. Diese sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Jugendlichen unter 18 mit gesunden, schönen Zähnen würde Rassaf, der selbst Vater zweier Töchter ist, in seiner Praxis niemals die Zähne schleifen und Veneers einsetzen.
„Das ist nicht nötig, es gibt andere Möglichkeiten, etwa eine kieferorthopädische Behandlung, um Fehlstellungen zu korrigieren.“ Unter anderem, um vor den Gefahren einer nicht rückgängig zu machenden Aktion im Ausland zu warnen, klärt Rassaf in den sozialen Medien auf. Alle möglichen zahnmedizinischen Themen kommen zur Sprache.
Zahlreiche Videos stehen bereits auf seinem Youtube-Kanal, auf Instagram beantwortet er unter dem Format „#fragdrrassaf“ jeden Donnerstag Fragen. Auch in der Praxis fließt ein Großteil der Zeit, die er mit Patienten verbringt, in die Beratung ein - vor einem Eingriff. „Ich kläre sehr viel auf“, sagt Rassaf, denn das Ergebnis soll stimmen und den Patienten - und den Arzt - zufriedenstellen.
Anfang des Jahres ist zu den Videos noch der Audio-Podcast „Smile by Rassaf“ dazugekommen, den er künftig alle 14 Tage in der Praxis in Niederrad produziert: In Hörbeiträgen, die auf Spotify oder anderen Podcast-Apps abrufbar sind, beantwortet Rassaf in Interviewform mit einem Gesprächspartner, dem Moderator Dennis Schick, die Fragen seiner (potenziellen) Patienten. Dabei geht es aber nicht darum, Ferndiagnosen zu stellen. „Das geht nicht, und das mache ich auch nicht. Es geht ums Aufklären.“ Denn für viele sei eine ästhetische Behandlung nicht nur eine optische Verbesserung, die zu mehr Selbstvertrauen führt, sondern auch medizinisch indiziert, so Rassaf.
In Mediziner-Familie hineingeboren
In den ersten beiden Folgen erzählt der persisch-stämmige, im Ruhrgebiet geborene Sohn einer Mediziner-Familie - der Vater war Internist, die Mutter Krankenschwester, der Bruder ist Kardiologie-Professor - auch viel Privates. Bei MTV wurde er als Video-Jockey nicht genommen, also wählte er doch einen medizinischen Beruf, erzählt er. Nach Frankfurt kam er, um Zahnmedizin zu studieren - in Niederrad. Seitdem ist er hier, obwohl die Familie aus der Stadt rausgezogen ist. Die Praxis in der Blauenstraße inklusive Labor betreibt er seit 2014.