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Die Fabrik geht außer Haus

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Von: Detlef Kinsler

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Das isländische Quartett ADHD macht am 2. Juli den Anfang - und spielt in der Alten Seilerei. FOTO: Sigurður Guðmundsson
Das isländische Quartett ADHD macht am 2. Juli den Anfang - und spielt in der Alten Seilerei. FOTO: Sigurður Guðmundsson © Sigurður Guðmundsson

Die Alte Seilerei ist eine der temporären Spielstätten, in die das Kulturwerk ausweicht

Wer sich auf der Website des Kulturwerks die Fabrik in Sachsenhausen über die nächsten Konzerte, darunter auch einige Open Airs im schattigen Hof des historischen Gebäudekomplexes, informieren will, wird sich überrascht die Augen reiben. Denn beim Termin des isländischen Quartetts ADHD am 2. Juli heißt es: Bitte Veranstaltungsort beachten. Denn die Fabrik veranstaltet an diesem ersten Juli-Samstag das Konzert in der Alten Seilerei, wo bis vor dreißig Jahren noch Seile gedreht wurden.

Das Gastspiel von ADHD, deren Jazz-Variante nicht nur von Miles Davis, sondern auch von Steely Dan, Dr. John und Radiohead Inspirationen bezieht, ist ein Testlauf. Denn ab Oktober folgen weitere Termine in der Offenbacher Landstraße 190, wenn das Motto "Fabrik außer Haus" lautet. "Mit der ab Oktober geplanten Kernsanierung der denkmalgeschützten Fabrik können dort über einen längeren Zeitraum keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Deshalb wurden verschiedene alternative Spielorte, die sich alle in Sachsenhausen befinden, ins Auge gefasst", verweist Karin Wagner, die die Künstler fürs Fabrik-Programm bucht, darauf, dass es zum Beispiel schon mal Konzerte in der St. Bonifatius-Kirche gab. "Die Alte Seilerei zwischen Mühlberg und Oberrad ist eine weitere Alternative."

Wie die Fabrik im Mittleren Hasenpfad 5 ist die Alte Seilerei ein ehemaliger Industriestandort, in dem mehr und mehr Kultur angeboten werden soll. "Das passt schon mal gut zusammen", sagt Wagner. "Die Halle, in der die Konzerte stattfinden sollen, hat genau die richtige Größe und ist für unsere Zwecke geradezu ideal. Wir sind also sehr glücklich, dass wir den Kulturbetrieb der Fabrik nicht einstellen müssen und sehr attraktive Ausweichmöglichkeiten haben. Zumal die Infrastruktur gegeben und die Anbindung an den ÖPNV mit Bus und S-Bahn gut ist. Da lag es nahe, in der Alten Seilerei unser Haupt-Ausweichquartier aufzuschlagen", so Wagner.

Dauer der Sanierung noch unklar

Wie lange die Um- und Neubauten andauern werden, lässt sich derzeit nicht definitiv sagen. "Angestrebt wird, die Schließung so kurz wie möglich zu halten. Wie zügig Sanierungsarbeiten vorangetrieben werden können, hängt von der Materialbeschaffung ab und davon, wie verschiedene Gewerke zur Verfügung stehen", erklärt Wagner. "Der lange geplante Saal für die Kammeroper in den oberen Etagen wird mit der Sanierung in Angriff genommen. Der historische Gewölbekeller bleibt in seiner Struktur erhalten, es wird jedoch auch hier viele Verbesserungen geben: Die sanitären Anlagen werden erneuert. Es wird einen Aufzug geben und die Bühne wird an das entgegengesetzte Ende des Kellers wechseln. Das schafft viel mehr Ruhe."

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