Die Linke in Frankfurt erfreut sich an kleinen Triumphen
Magere 3,6 Prozent, aber vor FDP und AfD: Die Kandidatin der Frankfurter Linken, Daniela Mehler-Würzbach, findet das „ermutigend“.
Frankfurt. -Als Daniela Mehler-Würzbach um kurz vor 18 Uhr in den Römer kam, war sie zwar gut gelaunt, eine konkrete Prozentzahl ließ sich die Kandidatin der Linken aber nicht entlocken. Womöglich hat sie geahnt, dass es kein leichter Abend wird.
Tatsächlich schien das Minenspiel im Lager der Linken eine gute Stunde später nicht unbedingt glücklich. Die ersten Ergebnisse trudelten ein. Unter vier Prozent - da hatte man sich mehr erhofft. „Es ist noch früh“, zeigte sich die Bundesparteivorsitzende Janine Wissler noch hoffnungsfroh. Mehr wurde es nicht. 3,6 Prozent erhielt Mehler-Würzbach am Ende. Deutlich weniger als bei der Kommunalwahl 2021. Da lag die Linke bei 7,9 Prozent. Noch größer war der Abstand im Vergleich mit dem Wissler-Ergebnis bei der OB-Wahl 2018 (8,8 Prozent). Wissler sei da aber auch schon Fraktionsvorsitzende im Hessischen Landtag gewesen“ sagte Mehler-Würzbach „Und es war ihre zweite Kandidatur. Bei der ersten hatte sie ähnlich viel wie ich“, meinte sie. Deshalb bin ich auch nicht unzufrieden.“ Und immerhin über der FDP und der AfD. „Das ist ermutigend“, so die Linke.

Wissler wich der Frage nach einem enttäuschenden Ergebnis aus. „Man muss das einordnen. Es gab 20 Kandidaten, und vier Monate waren keine lange Zeit um bekannt zu werden“, führte sie das Resultat auch darauf zurück, dass die „sehr gute Kandidatin“ eben erst seit 2021 im Parlament sitzt. „Im Wahlkampf hat sich alles um die großen Drei gedreht“, so Wissler. Dass auch der Bahnbabo Peter Wirth vor der Kandidatin der Linken landete, sei ein „interessantes Phänomen“.
Mehler-Würzbach freute sich nach einem „anstrengenden Wahlkampf“ erst einmal auf zwei freie Tage, bevor sie am Mittwoch wieder politisch unterwegs ist. Am Weltfrauentag streikt sie gemeinsam mit den Mitarbeitern im Sozial- und Erziehungsdienst. Denn entmutigen lassen will sie sich von dem Ergebnis nicht. Mehler-Würzbach. „Ich werde alles, was ich aus dem Wahlkampf mitgenommen habe, in die Arbeit im Parlament einbringen. Wer mich gewählt hat, hat keine Stimme verloren.“ flon