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Die „wunderbare Manuela“ bekam Schützenhilfe von ganz oben

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Manuela Rottmann hatte sich zur Wahlkampf-Unterstützung Tarek Al-Wazir und Robert Habeck (von links) ins Palais Frankfurt geladen. FOTO: Rolf Oeser
Manuela Rottmann hatte sich zur Wahlkampf-Unterstützung Tarek Al-Wazir und Robert Habeck (von links) ins Palais Frankfurt geladen. © Rolf Oeser

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck waren in Frankfurt zu Gast, um für die grüne OB-Kandidatin Manuela Rottmann zu werben.

Frankfurt -„Der Aufbruch für Frankfurt“ stand auf den Plakaten zu lesen, oder „Schneller ans Ziel in der Stadt und in der Politik“. Tarek Al-Wazir und Robert Habeck gaben Manuela Rottmann am Sonntag im Palais Frankfurt Schützenhilfe.

Punkt 17 Uhr betreten die drei die Bühne vom Seiteneingang, Applaus brandet auf. In Erinnerung an den Anschlag in Hanau vor genau drei Jahren wurden die Namen der neun Opfer verlesen und keiner der Redner will in der Folge darauf verzichten, das Publikum zum Zusammenstehen und den gemeinsamen Kampf gegen den Rassismus aufzufordern. Bei einer Veranstaltung der Grünen jedoch kein Kunststück.

Al-Wazir bezeichnet sich in Frankfurt als „Vorgruppe“

Tarek Al-Wazir, Hessens Wirtschafts- und Energieminister, freute sich, „Vorgruppe sein zu dürfen“ für die „wunderbare“ Manuela Rottmann. „Wir müssen uns in einer unglaublich kurzen Zeitspanne verändern. Wir verbrennen seit 250 Jahren Kohle und wollen es in 23 Jahren beenden“, sagte er - und spielte damit darauf an, dass Rottmann die Klima-Oberbürgermeisterin Frankfurts werden will. „Wenn man Frankfurt klimaneutral machen will, muss man fragen, was man mit den beiden Kraftwerken macht. Wenn jemand an der Spitze der Stadt steht, der nicht bei Gegenwind umfällt, dann macht das einen Unterschied. Manuela verfolgt ihre Ziele und bleibt wirklich dran“, so Al-Wazir.

Die Kandidatin umriss ihre Ziele: ein klimaneutrales Frankfurt bis 2035, bezahlbarer Wohnraum und Sicherheit auf den Straßen sowie, bei allem und trotz allem, gesunde Finanzen.

Am ersten der Ziele sei sie schon seit 30 Jahren dran, sagte Rottmann. Strom sparen, auch in den Rechenzentren, Nahwärme in den Quartieren und bessere Wärmedämmung der Häuser sowie eine grüne Stadt mit mehr Freiflächen - das sind ihre Vorschläge. „Solaranlagen in ganzen Straßenzügen und anderes werden wir anpacken. Das braucht alle Kraft.“ Ihre Gegenkandidaten hätten keinerlei Konzepte und Vorschläge zu diesem Thema. Seit 2016 sei kein Wohngebiet dazu gekommen, die Zahl der Belegrechte für sozial Schwache habe sich halbiert. „Ich bin für die Neubaugebiete. Bonames Ost und Hilgenfeld. Dort könnten schon Häuser stehen, wenn die Stadtspitze nicht so mutlos wäre.“

Queere Menschen sollen sich nicht fürchten müssen

Auch das Thema Sicherheit sprach Rottmann an. Dass queere Menschen um ihre Sicherheit fürchten müssten und Frauen auf dem Weg zu Beratungsstellen angesprochen würden, sei „inakzeptabel“. Sie plädierte auch für einen radikalen Umbau der Verwaltung.

Dann trat der grüne Wirtschaftsminister auf die Bühne, begrüßt vom Applaus der rund 200 Besucher, überwiegend Parteifreunde. „Frankfurt ist meine zweitliebste Stadt“, sagte er. „Ich habe hier gearbeitet, ich kenne sie.“ Manuela Rottmann habe „Realismus und Substanz. Was kann man mehr wollen in Frankfurt“, sagte er am Ende seiner Rede.

Der Russland-Krieg sei eine Zäsur, sagte Habeck. „Wer will keinen Frieden? Aber man kann sich hinter dem Begriff Frieden verschanzen. Einige meinen damit Unterwerfung.“

Nachdenkliches sagte Habeck auch zu den Krisen, die sich insgesamt nur abzulösen scheinen: Hanau, Corona, Ukraine. „Eine Politik, die nur von Krise zu Krise hetzt, ohne eine davon zu bewältigen, ist keine Politik, die ich will.“ Die Grünen seien im vergangenen Jahr erwachsen geworden und hätten „Verantwortungsgefühl und Gestaltungswille“ erlernt.

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