Frankfurter Eltern in Sorge: Dieser Schulweg ist gefährlich

Riedhofschüler in Frankfurt müssen über große Kreuzung der Kennedyallee. Viele Eltern sorgen sich dabei um die Sicherheit ihrer Kinder.
Frankfurt - Die Kreuzung Kennedyallee/Stresemannallee ist eine der größten Kreuzungen Frankfurts: In alle Richtungen führen die Straßen jeweils zweispurig über den Knotenpunkt. Zwar gibt es jeweils Fußgängerüberwege mit Ampeln, die etappenweise mittels Verkehrsinseln über die Kennedyallee führen. Aber etwas mulmig wird es einem zumute, wenn man Grundschulkinder allein über diese Überwege gehen sieht.
Dass dies nicht der ideale Schulweg ist, will Eugen Berfelde, Vater zweier Kinder und Mitglied des Schulelternbeirats der Riedhofschule, öffentlich deutlich machen. Bei einer Schulwegbegehung mit Mitarbeitern vom Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE), Straßenverkehrsamt und Schulamt fand er vor kurzem, wie er schildert, mit seinen Sorgen kein Gehör.
„Ab hier geht es auf der Kennedyallee stadtauswärts, die Autofahrer drücken das Gaspedal schon ordentlich durch, obwohl hier kein Tempo 70 erlaubt ist, was aber die meisten schon fahren, wenn sie die Kreuzung passieren“, kritisiert der Sachsenhäuser. Oft genug komme es vor, wie heutzutage an so gut wie jeder Kreuzung, dass Autofahrer noch schnell über rot rasen. Und das kann tödlich enden. Oft genug erlauben sich Falschfahrer zudem verbotene U-Turns, eilig und ohne auf Fußgänger zu achten.
Frankfurt: Begehung des Schulwegs
Vorschlag von Eugen Berfelde war es deshalb, stadtauswärts einen Blitzer einzurichten. Die Antwort der Ämter sei gewesen, das sei zu aufwendig, weil ein Antrag gestellt werden müsse. Die Grünphasen für Fußgänger zu verlängern wurde ebenfalls abgelehnt.
„So lange hier nichts für die Sicherheit passiert, würde ich meine Kinder hier niemals alleine laufen lassen“, sagt der Vater. Die meisten Familien, die zwischen Kennedyallee, Stresemannallee, und Theodor-Stern-Kai wohnen, bringen ihre Kinder zur Riedhofschule in den Riedhofweg.
Berfelde lebt mit seiner Familie jenseits der Mörfelder - auch dort gibt es viele brenzlige Stellen. „Meine Tochter ist zwei Mal am Zebrastreifen auf der Mörfelder gestreift worden. Die Autofahrer haben es gar nicht bemerkt“, echauffiert sich Berfelde. Auch der Zebrastreifen ist im Tempo-50-Gebiet auf einer langen geraden Strecke stadtauswärts. „Auch dort haben die Autofahrer das Gaspedal durchgedrückt.“ Der Streifen liege zudem hinter einem Baum. „Wenn dort Kinder stehen oder gehen, sieht man sie nicht sofort.“ Seit Jahren schon kämpfe er dafür, dass dort eine Bodenwelle installiert wird - vergeblich.
17 Gefahrenstellen wollte der engagierte Vater mit den Fachleuten erörtern. Doch nach Punkt 10 sei die Schulwegbegehung zu Ende gewesen. „Es hieß, bisher sei niemand zu Schaden gekommen, so dass Verbesserungen nur hier und da nötig seien“, sagt Berfelde. „Das ist für mich aber kein Argument.“ Das Ergebnis war für ihn „absolut nicht zufriedenstellend“, was er auch vor kurzem dem Ortsbeirat vortrug.
Gefährlicher Schulweg in Frankfurt: Nicht das letzte Wort gesagt
Vom Gremium war die Kinderbeauftragte Christine Wendel-Roth bei der Schulwegbegehung dabei. „Die Stellen, an denen die Stadt etwas verbessern will am Riedhofschulweg, waren minderschwere Punkte“, bestätigt sie. Andere Ortsbeiratsmitglieder waren verhindert. „Die Uhrzeiten solcher Begehungen liegen meist so, dass wir ehrenamtlichen Ortsbeiräte nicht hinkommen können, weil wir selbst arbeiten“, moniert Ortsvorsteher Christian Becker (CDU).
Zum Schulweg der Riedhofschüler ist somit nicht das letzte Wort gesagt. Der Ortsbeirat will Anträge zur Verbesserung einreichen, kündigt Knut Dörfel von der Linken an. (Stefanie Wehr)
An der Entschärfung eines anderen gefährlichen Schulwegs in Frankfurt wird bereits gearbeitet: Der Ortsbeirat will die Verkehrssituation auf der Hansallee für Grundschulkinder sicherer machen. Vor allem an den Kreuzungen gebe es Handlungsbedarf.