Drogenfund am Flughafen Frankfurt - Schäferhündin Inga stellt Heroin im Wert von 70.000 Euro sicher
Mit zwölfeinhalb Jahren ist Inga die Dienstälteste der Drogenspürhunde am Flughafen Frankfurt. Zum alten Eisen gehört die Schäferhündin aber längst nicht, wie ihr jüngster Heroin-Fund zeigt.
Frankfurt - Am 7. Mai machte der Zoll am Frankfurter Flughafen in einem Reisekoffer aus Doha (Katar) einen relativ großen Fund. Dabei konnten drei Kilogramm Heroin sichergestellt werden. Der Gegenwert auf dem Schwarzmarkt beläuft sich auf 70.000 Euro. Wie das Hauptzollamt Frankfurt am Main berichtet, durfte der Fall aus ermittlungstaktischen Gründen erst jetzt veröffentlicht werden. Und somit gelangt auch eine ganz besondere „Zoll-Beamtin“ noch zu ihrer verdienten Presse: Schäferhündin Inga.
Die Drogenfahnderin auf vier Pfoten reagierte bei der Kofferabsuche auf einen in blauer Folie eingewickelten Hartschalenkoffer. Die Röntgenkontrolle zeigte Unregelmäßigkeiten an dessen Seitenwänden. Bei der weiteren Untersuchung des Gepäckstücks kam dann ein weißes Pulver zum Vorschein. Der Rauschgiftschnelltest brachte schnell Klarheit: Heroin.
Flughafen Frankfurt: Heroin, Kokain, Amphetamine - an Zollhündin Inga kommt kein Schmuggler vorbei

„Es war definitiv ein größerer Fund“, sagt Zoll-Sprecherin Isabell Gillmann, die Hündin Inga eine außerordentlich gute Spürnase attestiert. Ad hoc könne sie sich an mindestens drei weitere Heroin-Funde im Kilogrammbereich erinnern. Doch Inga sei ein Multitalent, habe auch bereits größere Mengen Kokain sowie kleinere Mengen anderer illegaler Substanzen erschnüffelt. „Einmal ist sie auf 107 Gramm Amphetamine angesprungen“, berichtet Gillmann. Schmuggler haben bei Inga keine Chance.
Dafür wurde die Zollhündin aber auch zweieinhalb Jahre ausgebildet - normalerweise dauert die Ausbildung nur zwei Jahre, Inga brauchte aber nur deswegen etwas länger, weil sie bereits als Schutzhündin ausgebildet wurde. Das war vor zehn Jahren. Jetzt ist sie mit einem Alter von zwölfeinhalb Jahren die erfahrenste „Mitarbeiterin“ der 30-köpfigen Hundestaffel. Neben den elf Drogenspürhunden gibt es weitere tierische Fahnder, die unter anderem auf Artenschutz, Bargeld oder Tabak spezialisiert sind.
Nach dem Dienst am Flughafen Frankfurt wartet auf Drogenspürhund Inga ein Ruhestand am heimsichen Planschbecken

Ein offizielles Rentenalter gibt es für die Spürhunde nicht. „Normalerweise ist aber mit 13 Jahren Schluss“, so Gillmann, „allerdings ist Ingo noch sehr fit. Ihre Hundeführerin ist sich sicher, dass sie das Jahr noch für uns auf Einsatz gehen darf.“ Danach darf Inga bei ihrer Führerin bleiben und den Ruhestand im Garten samt Planschbecken genießen. Wobei es im Fall der aktiven Spürnase wohl eher ein Unruhestand wird.
Der mutmaßliche 47- Jährige, bei dessen Gepäck Inga am 7. Mai Alarm schlug, sitzt derweil in Untersuchungshaft. Es war nicht der erste und wird nicht der letzte Schmuggler sein, den Inga und ihre Kollegen am Flughafen Frankfurt aus dem Verkehr ziehen. Allein an Kokain konnten Zoll und Polizei in den vergangenen drei Jahren 1,5 Tonnen sicherstellen. (Robin Kunze)