Tarifstreit im Einzelhandel: Neue Warnstreiks geplant
Die Beschäftigten im Einzelhandel und die Gewerkschaft Verdi sind unzufrieden mit dem Angebot der Arbeitgeber. Es drohen neue Streiks.
Frankfurt - Auch die dritte Verhandlungsrunde in den Tarifverhandlungen für den hessischen Einzelhandel am Mittwoch (14. Juni) verlief erfolglos. Das teilte die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag mit. Verdi hat nun Streiks angekündigt, auch für Frankfurt. Marcel Schäuble, Landesfachbereichsleiter Handel bei Verdi Hessen, äußerte sich wie folgt: „Wer derart mauert und nichts Neues, sondern bloß Altbekanntes anzubieten hat, der trägt auch die volle Verantwortung für notwendig kommende Streiks.“
„Stocksauer“ - Verdi ist mit den Angeboten der Arbeitgeber nicht einverstanden
Schäuble warf seinen Gesprächspartnern vor, „alles andere als flexible und für neue Schritte offene Arbeitgeber“ zu sein. Das Angebot, das die Arbeitgeber machten, war eine stufenweise Erhöhung der Gehälter um 3 plus 2 plus 2,5 Prozent verteilt auf zwei Jahre. „Stocksauer, so lässt sich das aktuelle Gefühl der Beschäftigten des Einzel- und Versandhandels auf den Punkt bringen.“

Verdi fordert für die rund 235.000 Beschäftigten der Branche in Hessen unter anderem eine Erhöhung der Stundensätze um einheitlich 2,50 Euro. Die Auszubildenden sollen monatlich 250 Euro mehr bekommen.
Wo und wann die Arbeitsniederlegungen stattfinden, werde kurzfristig bekannt geben, hieß es bei der Gewerkschaft. Möglicherweise könne es rund um die Tarifverhandlungen in Nordrhein-Westfalen am 5. Juli auch zu Warnstreiks in Hessen kommen. Die Verhandlungen sollen am 11. Juli fortgesetzt werden. (Tim Bergfeld)
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