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Eine Welt ohne Farben, aber nicht farblos

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Der Fotograf Torsten Andreas Hoffmann hat an vielen Orten gearbeitet und ausgestellt. In der Leica-Galerie, wo er zurzeit Fotografien aus Monaco zeigt, hält er einen seiner Bildbände zu Frankfurt in den Händen. Der 67-Jährige bevorzugt Schwarz-Weiß.
Der Fotograf Torsten Andreas Hoffmann hat an vielen Orten gearbeitet und ausgestellt. In der Leica-Galerie, wo er zurzeit Fotografien aus Monaco zeigt, hält er einen seiner Bildbände zu Frankfurt in den Händen. Der 67-Jährige bevorzugt Schwarz-Weiß. © Sauda

Fotograf Torsten Andreas Hoffmann präsentiert seine Werke in der Leica-Galerie in Frankfurt.

Menschen in den urbanen Raum einbetten. Das ist genau das Ding von Fotograf Torsten Andreas Hoffmann. Als Komponist von Mensch und Raum, so betrachtet er sich. Und so sind auch seine Fotos zu sehen, die noch bis Ende des Monats bei der Ausstellung „Monaco: Hidden Gems - Undiscovered Treasures“ in der Leica-Galerie im Großen Hirschgraben 15 ausgestellt werden. Dort zeigen drei Leica-Fotografen ihre ganz eigene Sicht auf das Fürstentum:. Neben Hoffmann sind’s Anastasia Samoylova und Fulvio Bugani.

„Der Mensch“, sagt Hoffmann, „das ist doch nur ein winziges Rädchen in einem riesigen Getriebe.“ Das fasziniere ihn immer wieder aufs Neue, so der Fotograf und Buchautor, der Kunstpädagogik mit Schwerpunkt Fotografie an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig studierte. Aber: „Ich bin ein verkappter Maler“, scherzt Hoffmann, den Fotoreisen durch die ganze Welt führten. Etwa nach Indien, Indonesien, Nepal und die Vereinigten Arabischen Emirate sowie die Vereinigten Staaten - um nur einige zu nennen.

Seine Bilder erschienen in zahlreichen Zeitschriften und in mehr als über 20 Büchern, die in sieben Sprachen übersetzt wurden. Seine Bilder haben zahlreiche Auszeichnungen errungen und wurden in renommierten Galerien ausgestellt. Aber ursprünglich wollte Hoffmann Maler werden und so malen wie der amerikanische Realist Edward Hopper, der durch sein Gemälde eines Mannes in einer nächtlichen Eckbar, Titel: „Nighthawks“, weltberühmt geworden ist. Eines, sagt Hoffmann lachend, habe er relativ schnell gemerkt: „Für die Malerei bin ich zu ungeduldig. Sein Professor Michael Ruetz habe ihm geraten, zu fotografieren - ein Tipp, den er beherzigte.

Dass Hoffmann zu wenig Geduld haben soll, ist kaum zu glauben. Denn seine Bilder sprechen eine ganz andere Sprache. Sie scheinen, als habe der 67-Jährige stundenlang auf den passenden Augenblick gewartet. Etwa das Foto aus Monaco, das eine Taube zeigt, die von links an zwei jungen, sitzenden Frauen vorbeifliegt. Das Foto erhebt den Anschein, als habe die linke der beiden Engelsflügel. Um so lange zu warten und den richtigen Augenblick zu erwischen, braucht’s Durchhaltevermögen.

Alle seine Bilder aus seiner Monaco-Serie sind schwarz-weiß - sie sind digital in Farbe aufgenommen, aber mit Hilfe eines speziellen Programms in Schwarz-Weiß umgerechnet. Das mag seltsam erscheinen bei einem Mann, der Maler werden wollte und auch angefangen hatte, Kunst und Werken auf Lehramt zu studieren. Aber seinen Fotos fehlen zwar Farben, aber sie sind bei weitem nicht farblos. Im Gegenteil, sie sind extrem lebendig.

„Ich bin schon sehr früh bei der Schwarz-Weiß-Fotografie gelandet und ich war immer mehr im architektonischen Bereich unterwegs, und der Mensch spielte dabei eine untergeordnete Rolle“, erinnert sich Hoffmann. „Fotografie, das ist meine absolute Leidenschaft, und sie wird weiter mein Lebensweg bleiben“, sagt er, der lieber an eigenen Projekten arbeitet als Auftragsarbeiten zu erledigen. Solche Projekte sind seine Bücher, die er im Frankfurter Societätsverlag veröffentlicht hat: „Frankfurt - Stadt der Kontraste“ und „Frankfurt - New York“.

„Ich hatte Glück, konnte meine Projekte immer verkaufen und kann das machen, was aus mir, aus meinem Inneren kommt“, freut sich Torsten Andreas Hoffmann.

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