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Einstige Frankfurter Bibliothek als Begegnungsort

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Von: Matthias Bittner

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Für die Nutzung als Bibliothek waren die Räume in der Kurfürstenstraße geeignet, aber irgendwann dann zu klein. Anne Driessen vom Förderverein Lesezeichen freute sich damals über den Umzug. Jetzt sind die alten Räume im Gespräch als Begegnungsort. FOTO: Leonhard Hamerski
Für die Nutzung als Bibliothek waren die Räume in der Kurfürstenstraße geeignet, aber irgendwann dann zu klein. Anne Driessen vom Förderverein Lesezeichen freute sich damals über den Umzug. Jetzt sind die alten Räume im Gespräch als Begegnungsort. © .

Die früheren Räume der Bockenheim Bibliothek in der Kurfürstenstraße 18 wären ein geeigneter Ersatz für das mittlerweile abgerissene Saalbau-Gebäude in der Schwälmer Straße. Davon ist die SPD-Fraktion im Ortsbeirat 2 (Bockenheim, Westend, Kuhwald) überzeugt. Einen entsprechenden Antrag mit dem Vorschlag, die Stadt soll die Räume anmieten und darin einen neuen Begegnungsort für Bockenheim schaffen, bringt die SPD für die nächste Sitzung des Stadtteilparlamentes ein.

„Wir brauchen dringend geeignete, zentral gelegene Räume“, sagt Fraktionsvorsitzender Martin Völker.

Vereine bleiben auf der Strecke

Seitdem das Bürgerhaus unmittelbar am Kurfürstenplatz nicht mehr genutzt werden könne - es weicht einem Neubau der Feuerwache mit darüberliegenden Wohnungen, aber es gibt keine Versammlungsräume mehr im Gebäude - hätten Vereine oder Mitglieder von Initiativen große Probleme, einen Ort für Veranstaltungen, Tagungen und Besprechungen zu finden, sagt Völker. Schon öfter sei er auf diesen Mangel angesprochen worden. Und auch der Ortsbeirat müsse zusehen, dass er für seine Sitzungen in Sälen von Kirchengemeinden unterkomme. Allerdings seien Sitzungen mangels entsprechender Möglichkeiten überwiegend im Westend. Vielen älteren Mitbürgern aus Bockenheim, die in die Bürgerfragestunde kommen wollten, sei der Weg ins Westend aber zu beschwerlich. „Was sagt man denen im Gespräch mitten im Wahlkampf“, hatte sich die SPD laut Völker überlegt.

Mit ihrer Idee haben die Sozialdemokraten nun ein schlagkräftiges Argument. Die etwa 200 Quadratmeter großen Räume in der Leipziger Straße hatte die Bockenheim Bibliothek bis zu ihrem Umzug vor knapp drei Jahren genutzt. Die Räume sind laut Völker seit Januar 2023 wieder verfügbar. Der Plan der SPD: Die Stadt Frankfurt soll die Räume mieten und der Stadtteilbibliothek als direkter Nachbarin zur Nutzung und Verwaltung insbesondere für Gruppenveranstaltungen der Bockenheim Bibliothek überlassen werden. Die Räume sollen auch für Veranstaltungen und Treffen von Vereinen, Initiativen und anderer Gruppen genutzt werden können - die Mieten für diese Zwecke sollen sich an denen der Saalbau orientieren.

Völker ist gespannt, wie die anderen Fraktionen den Vorschlag aufnehmen. Die Problematik indes beurteilen alle gleichermaßen. Denn öfter war das Thema im Ortsbeirat von Bürgern angeschnitten worden, die um eine Lösung baten. Linken-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Hammelmann hatte in der Januar-Sitzung Annette Rinn (FDP), die Dezernentin für Ordnung, Sicherheit und Brandschutz ist und über Themen aus ihrem Ressort berichtete, direkt angesprochen. Seine Frage: Wann gibt es Ersatz für den geschlossenen Saalbau. Darauf konnte Rinn nicht antworten, weil sie nicht zuständig ist. Stadträtin Sylvia Weber (SPD), die Bildung sowie das Amt für Immobilien und Neues Bauen (ABI) verantwortet, ist die richtige Ansprechpartnerin.

Jetta Lüdecke, Leiterin des Dezernatsbüros Bildung, bestätigt, dass das Gebäude in der Kurfürstenstraße Privatbesitz sei. Das ABI müsste die Räume für die Stadtbücherei anmieten, dann könnten diese auch für Sitzungen des Ortsbeirates 2, für Vereine und Initiativen, für Veranstaltungen der Stadtbücherei (zum Beispiel auch den Förderverein Lesezeichen e.V) genutzt werden. „Ein ganzes Bürgerhaus kann die Räumlichkeit nicht ersetzen, aber als Treffpunkt für Menschen im Stadtteil wäre sie gut geeignet“, sagt Lüdecke. Das ABI habe die Räume schon mal angemietet beziehungsweise die Mietverhandlungen geführt: Alternativen zur Kurfürstenstraße seien ihr derzeit nicht bekannt.

Völker schlägt vor, sich die Räume bei einem noch zu vereinbarenden Ortstermin anzuschauen und dann mit Sachverständigen zu beratschlagen, welche Maßnahmen umzusetzen sind, damit auch größere Veranstaltungen, etwa Bürgerfragestunden Ortsbeirat, dort möglich sind.

Nächster Schritt: Etat-Antrag stellen

Zunächst einmal muss aber eine Mehrheit für das SPD-Papier stimmen. Dann könnte auch für die bevorstehenden Etat-Anregungen an den Magistrat eine Vorlage vorbereitet werden.

Matthias Bittner

Der Ortsbeirat 2 tagt

Montag, 13. Februar, Georg-Büchner-Schule , Pfungstbrunnenstraße 15-17, 19 Uhr

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