Einzelhandel soll digital sichtbarer werden

Wirtschaftsförderung will für höheren Umsatz in den Geschäften sorgen
Frankfurt -Die Zeil war mit 11,8 Millionen Passanten im ersten Halbjahr 2023 die zweitbeliebteste Einkaufsstraße Deutschlands. Vor ihr liegt nur die Kaufingerstraße in München mit 12,9 Millionen. Aktuell gehe es um mehr digitale Sichtbarkeit für einen besseren Umsatz der Frankfurter Einzelhändler, teilte die Wirtschaftsförderung am Dienstag mit. Ende Juli habe die einzelhandelsrelevante Passantenfrequenz pro Stunde bei etwa 5500 Personen gelegen, berichtete die Wirtschaftsförderung. Das ist fast wieder auf dem Niveau wie vor der Pandemie mit knapp 5700.
Aber: „Der Anteil derjenigen, die häufiger online einkaufen, ist laut einer Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IfH) zwischen 2018 und 2022 von 20 auf 30 Prozent gestiegen“, sagt Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP). Gemeinsam mit der Heidelberger Innoplexia GmbH habe die Wirtschaftsförderung deshalb ein Pilotprojekt initiiert, das den Einzelhandel für den Zusammenhang zwischen digitaler Sichtbarkeit und Umsatz im stationären Ladengeschäft sensibilisieren solle.
Auf Basis von abgestimmten Suchbegriffen wurden alle teilnehmenden Einzelhandelsgeschäfte von 350 unterschiedlichen Standorten aus „gegoogelt“. Ziel war es, die digitale Auffindbarkeit der Läden in Abhängigkeit des Suchstandorts aufzuzeigen. Je weiter vorne Einzelhandelsgeschäfte in der Ergebnisliste angezeigt werden, desto besser sind sie im Alltag zu finden.
„Das Pilotprojekt macht dabei deutlich, dass Digitalisierung im Einzelhandel mehr bedeutet als nur der Ruf nach einem Onlineshop. Kunden, die sich bereits in der Stadt aufhalten und ein bestimmtes Waren- oder Dienstleistungsangebot suchen, interessieren sich in diesem Moment für fachkundige Beratung und ein gutes Sortiment vor Ort“, so Wüst.
Zentrale Fragen für den stationären Einzelhandel lauten: Wie steigert sich die Auffindbarkeit im Netz? Wie lässt sich Sichtbarkeit im Netz mit Offlineumsatz verbinden? In einer ersten Phase des Pilotprojekts gab es Coachingangebote mit dem Visionsbüro Frankfurt für eine individuelle, datenbasierte Analyse und Umsetzung. „Damit stellen wir den Einzelhandel in Zeiten des Strukturwandels deutlich resilienter auf“, sagte Ansgar Roese, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung.
Es gibt weitere Schulungsangebote für Frankfurter Einzelhändler im Internet unter www. visionsbuero-frankfurt.de rose