Preise in Frankfurter Eisdielen teils klar gestiegen - „Eisverkäufer kann am wenigsten dafür“
Viele Eisdielen in Frankfurt haben die Preise zur neuen Saison erhöht. Das hat Gründe. Erschwerend kommt für Kunden eine psychologische Komponente dazu.
Frankfurt - Die Sonne kommt immer regelmäßiger durch. Und in Frankfurt werden die Temperaturen in den kommenden Wochen weiter ansteigen. Bedeutet: Die Eis-Zeit bricht an. In diesem Jahr jedoch dürften viele erst einmal stutzen, wenn sie an den Eisdielen in der Stadt ihr Portmonnaie zücken. Denn die Preise haben in vielen Häusern noch einmal merklich angezogen. „Total entsetzt über die sooo teuer gewordenen Eisbecher-Preise“, liest man da schon einmal in den Sozialen Netzwerken. Oder: „Gesalzene Preise.“
So kostet eine Kugel in vielen Eisdielen in Frankfurt locker inzwischen 1,70 Euro. Teilweise wird sogar die Marke von zwei Euro gerissen. Verblasst sind die Erinnerungen bei vielen Kunden offenbar noch nicht, dass sie vor einigen Jahren noch für die Hälfte dabei waren. Doch das ist Vergangenheit.
Eisdielen in Frankfurt erhöhen Preise - Mehrkosten bei Zutaten, Energie und Personal
Der Anstieg der Eis-Preise in Frankfurt - wie auch in anderen Städten in Deutschland - hat gleich mehrere Gründe. Vorneweg natürlich: Die Rohstoffpreise sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. So stieg der durchschnittliche Erzeugerpreis für Milch - Hauptbestandteil in Speiseeis - im Laufe des Jahres 2022 laut Milchindustrie-Verband auf ein neues Rekordniveau. Der Preisanstieg beim Zucker war noch deutlicher. Dazu kommen weitere Punkte: Energie, die für die Verarbeitung der Zutaten nötig ist, wurde teurer. Auch der Mindestlohn ist angestiegen, dazu kommt, dass Gastronomien ohnehin um Personal kämpfen müssen.

Oft 20 Cent mehr pro Kugel Eis in Frankfurt
In der Folge müssen Kunden bei den Eisdielen in Frankfurt oft 20 Cent mehr zahlen als im vergangenen Jahr.
„Man kann Eis nicht als etwas betrachten, dessen Preis sich seit 20 Jahren nicht verändert“, rechtfertigt Annalisa Carnio, Sprecherin der Union der italienischen Speiseeishersteller, und argumentiert mit gestiegen Preisen für Zutaten, Personal und Energie. Beim Eis komme zudem oft die psychologische Komponente hinzu: Die Preise veränderten sich - anders als bei anderen Speisen, die auch in Frankfurt teurer geworden sind - nicht kontinuierlich über das Jahr, sondern einmal zu Beginn der neuen Saison. Zudem würden Kunden die Preise oft mit denen aus der eigenen Kindheit vergleichen, so Carnio. Dennoch habe Deutschland immer noch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. In anderen europäischen Ländern seien Preise von 2,50 Euro bis 3 Euro pro Kugel normal.
Tatsächlich scheinen auch viele Kunden aber auch Verständnis zu zeigen. Das spiegelt sich auch in den Sozialen Netzwerken wieder. „Der Eisverkäufer kann am wenigsten dafür“, heißt es da etwa zu einer Eisdiele in Frankfurt. Oder: „Einfach mal wieder den Wert erkennen!“ (fd)