Endlich Klos fürs Frankfurter Bahnhofsviertel

Geplant sind Container mit Toiletten und Duschen, mittelfristig soll das „Hygienecenter“ in ein festes Gebäude ziehen. Auch in der Cannabis-Frage soll sich bald etwas bewegen.
Frankfurt -Die Stadt plant ein in Containern untergebrachtes „Hygienecenter“ mit Toiletten und Duschen fürs Bahnhofsviertel. Das teilte Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) am 19. Januar 2023 im Gesundheits- und Sozialausschuss mit, bei dem auch Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) anwesend war. In einer Stellungnahme an den Ortsbeirat 1 hatte es in der Woche zuvor noch geheißen, dass der Magistrat die „Realisierung weiterer Standorte“ im Viertel „kritisch“ sehe. Allerdings hatte Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP), die zusammen mit unter anderem Voitl und Majer die Steuerungsgruppe Bahnhofsviertel bildet, bereits im Dezember dringenden Toilettenbedarf angemeldet.
Angebote im Bahnhofsviertel sollen neu justiert werden
Die Container-Anlage soll bewirtschaftet sein, um gefährliche Situationen zu vermeiden, ein geeigneter Ort ist noch nicht gefunden. Mittelfristig reichten Container auch nicht aus, so Voitl: „Perspektivisch brauchen wir ein festes Gebäude“, in dem auch andere Angebote, etwa eine medizinische Grundversorgung, untergebracht sein sollen. Eine Überbrückung mit Containern sei nötig, weil es diese Angebote teilweise schon gebe und alles neu justiert werden müsse. „Das ist nicht an einem Tag zu schaffen.“
Außerdem gab Voitl bekannt, dass das erstmals im Juli 2022 angekündigte Koordinierungsbüro Bahnhofsviertel nun bald seine Arbeit aufnehmen werde. Es soll als direkte Anlaufstelle für die Bürger dienen und alle Akteure enger miteinander vernetzen.
Bund will noch m Januar über Cannabis-Legalisierung entscheiden
Eine weitere Verbesserung sei, so Majer, dass das Nachtcafé seine Öffnungszeiten sukzessive auf den Tag ausdehnen werde, um Drogenabhängige von der Straße zu holen - sobald genügend Personal gefunden sei. Beim Thema Cannabis-Legalisierung kündigte er baldige Entscheidungen auf Bundesebene an. Frankfurt hat mehrmals betont, am Pilotprojekt teilnehmen zu wollen.