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Erwärmendes für Herz und Bauch

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Von: Stefanie Wehr

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Chili con carne über Holzkohlenfeuer: Für ihr Debüt auf dem Niederräder Weihnachtsmarkt haben die „Aquilas“ sich etwas Besonderes einfallen lassen.
Chili con carne über Holzkohlenfeuer: Für ihr Debüt auf dem Niederräder Weihnachtsmarkt haben die „Aquilas“ sich etwas Besonderes einfallen lassen. © Michael Faust

Zwei Tage lang lud der Stadtteil-Weihnachtsmarkt auf den Hof der Salzmannschule

Dass die Niederräder ihren Weihnachtsmarkt lieben, zeigt sich daran, dass viele nicht nur einmal, sondern an beiden Tagen vorbeischauen - und auch daran, dass der Bratwurstvorrat am zweiten Samstag schon zur Neige ging. Beim Niederräder Carneval Verein gab es nur noch Wildschweinbratwurst. Auch das Chili aus dem großen Feuertopf bei den Aquilas, dem erst ein Jahr alten neuen Karnevalsverein aus Niederrad und Goldstein, der zum ersten Mal dabei war, ging gut weg - auch die vegetarische Variante „sin carne“.

400 Leute passen gleichzeitig auf den Schulhof der Salzmannschule, von dieser ständigen Besucherzahl ging Christian Beha, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr und Chef-Organisator des Weihnachtsmarkts aus. Wie viele insgesamt an Freitag und Samstag gekommen sind, ist aber nicht klar. Zählbar sind nur die Stände, das waren mit 21 fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Denn wegen Corona und 2G-Regel war der Zutritt begrenzt, es braucht mehr Abstand und ergo ein kleineres Angebot. „Wo wir zukünftig feiern werden, wenn die Schule abgerissen wird und die neue gebaut wird, wissen wir noch nicht“, sagt Beha. Aber das ist Zukunftsmusik. Ein Straßenweihnachtsmarkt im alten Ortskern wird es aber wohl nicht werden, weil die Umleitung des Quartierbusses, die von den Veranstaltern bezahlt werden müsste, das Ganze zu teuer machen würde.

Alte und neue Stände von Vereinen und Privatleuten mischten sich. Zu kaufen gab es allerlei Weihnachtliches - Kränze und Gestecke - und Lustiges wie die bedruckten T-Shirts, Babysachen und Deko-Krimskrams bei der „Herzens-Bastelei“. Die Waffeleisen des Fördervereins der Friedrich-Fröbel-Schule waren pausenlos im Einsatz und blieben auch heiß, als kurz mal der Strom ausfiel. Die Warteschlange bei den Waffeln war mindestens so lang wie die bei Würstchen, Steaks und Winzerglühwein des Niederräder Carneval Vereins - den Glühwein gab es dort auch flaschen- und kastenweise zu kaufen. Bei der Stadtmission gab es Plätzchen, am Basteltisch hämmerten Kinder und Erwachsene Dosen und sägten Baumschmuck zu Jazzmusik aus der Konserve. Die Union 07 verkaufte zum Glühwein portugiesische Pasteis de Nata. Die Jugendlichen der KGS Niederrad hatten Spaß beim Kuchenverkauf und priesen „süßen Honig für süße Kunden“ an - „die Bienenstöcke stehen bei uns auf dem Schulgelände“, erklärten sie stolz. Und die Kids der freiwilligen Feuerwehr verkauften ihre selbstgebackenen Zimtsterne und Butterplätzchen sowie Strickmützen und Schals. Und natürlich musste die historische Eisenbahn gesteuert werden, die die ganz kleinen Weihnachtsmarktbesucher in Scharen anlockte.

Verkauft wurden auch wieder die kleinen von Schul- und Kindergartenkindern geschmückten Weihnachtsbäumchen, gespendet von Rewe, deren Erlös an einen guten Zweck geht. „32 Bäumchen haben Kinder bei uns bei der Feuerwehr geschmückt, dazu gab es heißen Kakao“, berichtete Christian Beha. Verkauft wurden sie auf dem Weihnachtsmarkt für mindestens 15 Euro pro Stück, mehr konnte gern gespendet werden. Der Erlös geht an den Verein „Evanda - leben mit Parkinson“, deren Vorsitzende in Niederrad wohnt. „Wir wollten für einen sozialen Zweck spenden“, erklärt Beha.

Der Weihnachtsmarkt „ist das letzte Stadtteilfest, das Niederrad geblieben ist“, fügt der Wehrführer an. „Deshalb ist der Markt so wichtig, als Einnahmequelle für die Vereine.“ Und beliebt bei den Niederrädern ist der Budenzauber sowieso.

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