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Es grünt so grün im Heimatverein

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Andreas Münch zeigt sich im Garten des Heimatmuseums, wo viele insektenfreundliche blühende Pflanzen ihren Platz gefunden haben. FOTO: alexandra flieth
Andreas Münch zeigt sich im Garten des Heimatmuseums, wo viele insektenfreundliche blühende Pflanzen ihren Platz gefunden haben. © Alexandra Flieth

Neuer Garten ist der Star beim Sommerfest in der Liederbacher Straße

Andreas Münch, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Unterliederbach, steht zum diesjährigen Sommerfest des Vereins ausnahmsweise mal nicht am Grill, sondern in dem ans Heimatmuseum angrenzenden Garten. Dort hat sich in diesem Jahr einiges verändert. Im vorderen Teil haben insektenfreundliche blühende Pflanzen einen Platz gefunden, erzählt der Vereinsvorsitzende. Auch die Flächen, die sich an der Mauer entlang um den bereits bestehenden Kräutergarten ziehen, seien neu gestaltet worden sowie der Gartenzaun neu gestrichen.

Es sind kleine Veränderungen, die optisch viel bewirken. Und die Arbeiten im Garten sind noch längst nicht abgeschlossen, ist von Münch zu erfahren. Die ebenfalls dort befindliche Apfelpresse sei vom Holzwurm befallen und müsse, wenn möglich, noch in diesem Jahr gereinigt und von dem Schädling befreit werden.

Während er erzählt, füllt sich der Hof zum Heimatmuseum in der Liederbacher Straße 131 mit Besuchern. Die Aktiven des Vereins haben dort Tische und Bänke aufgestellt, es gibt Kaffee und Kuchen, aber auch Gegrilltes. Trotz der drückenden Temperaturen lassen es sich zahlreiche Unterliederbacher an diesem Nachmittag nicht nehmen, beim Sommerfest des Vereins vorbeizuschauen.

Stadtteil-Geschichte näherbringen

Schnell sind die Plätze besetzt. Viele nutzen die Veranstaltung, um Bekannte und Freunde zu treffen. Einige der Gäste sind selbst Mitglieder im Heimat- und Geschichtsverein und möchten ihn mit ihrem Besuch unterstützen, wie sie erzählen. „Wir haben derzeit rund 150 Mitglieder“, sagt Münch. Aber natürlich könnten es auch gerne noch mehr sein.

Er und die Aktiven des Vereins möchten mit der Präsentation im Heimatmuseum, dem Garten und mit verschiedenen Veranstaltungen wie dem Sommerfest Interessierten die Geschichte des Stadtteils näherbringen. Und das fängt schon bei den Jüngsten an. „Wir schreiben die Grundschulen in Unterliederbach an und laden sie dazu ein, das Heimatmuseum mit ihren Schülern zu besuchen“, sagt Münch.

Nicht nur die Präsentation im Museum selbst, sondern auch der Garten spiele bei der Vermittlung der Stadtteilgeschichte eine Rolle. Einige der Kräuter, die dort angepflanzt sind, seien bereits früher zum Kochen verwendet worden, wie etwa die Zitronenmelisse, und das könne vor allem den kleinen Besuchern nähergebracht werden. Münch zupft eines der Blätter der Pflanze ab und zerreibt es zwischen den Fingern - ein zarter Zitronenduft ist zu riechen.

Veranstaltungen wie das Sommerfest würden auch hin und wieder dazu genutzt, Vorträge über die Stadtteilgeschichte zu halten. „Zum Frühlingsfest etwa hat unser Mitglied Heinz Alexander einen Vortrag zum 200-jährigen Bestehen der Königsteiner Straße gehalten.“ (Wir berichteten.) Anlässlich des Jubiläums habe der Verein zudem Exponate zur Jubiläumsausstellung über die Geschichte der Königsteiner Straße beigetragen. Heinz Alexander, der unter anderem auch Sozialbezirksvorsteher und Vorsitzender des Regionalrates in Unterliederbach ist, ist an diesem Nachmittag unter den Gästen des Sommerfestes. Gerne hätte er zu diesem Anlass wieder einen Vortrag gehalten, aus zeitlichen Gründen sei dies aber nicht möglich gewesen, sagt er.

Auch die Kelten waren schon hier

Er erzählt weiter, dass Unterliederbach zwar erstmals im 9. Jahrhundert urkundlich erwähnt worden sei, die Geschichte des heutigen Frankfurter Stadtteils aber bereits viel länger zurückreichen würde. „Hier haben schon viel früher Menschen gelebt und gearbeitet“, sagt er. Auch die Kelten waren hier. Dass im Stadtteil noch irgendwo vergrabene Relikte aus der Keltenzeit zu finden sind, ist sich Heinz Alexander sicher. „Es müssten nur auch mal Grabungen durchgeführt werden“, findet er.

Einmal jährlich blickt der Heimat- und Geschichtsverein über die Grenzen des Stadtteils hinaus und lädt seine Mitglieder zu einer großen Exkursion ein. „Am 9. September fahren wir zur Gedenkstätte Point Alpha und nach Fulda“, erzählt Andreas Münch, bevor er sich wieder der Bewirtung der Gäste des Sommerfestes widmet und in Richtung des aufgestellten Grills läuft. Mittlerweile ist der Hof des Heimatmuseums voll mit Gästen des Festes, die in entspannter Atmosphäre den Nachmittag genießen.

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