Experimente helfen beim Ankommen
Die spannende Welt der Physik wird geflüchteten Kindern und Jugendlichen im Laabsaal erklärt. Möglich macht es ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Georg-August-Universität Göttingen.
Geflüchteten Kindern und Jugendlichen geht im Laabsaal zurzeit im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht auf. Sie beschäftigen sich in einem Workshop mit dem Thema „Elektrik“ – wie eine Glühbirne funktioniert passt da natürlich zum Thema. Der Workshop ist Teil eines Projektes, mit dem die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Georg-August-Universität Göttingen geflüchteten Kindern und Jugendlichen die spannende Welt der Physik erklären will. Dabei sollen sie für ein paar Stunden ihr Schicksal vergessen und zudem auf spielerische Art und Weise integriert werden.
Aufruf gelesen und gemeldet
Ehrenamtliche leiten die Workshops, einer davon ist Anton Mlynczak. Schon mit einem Team des Mitmachmuseums „Experiminta“ in der Hamburger Allee hatte er beim Willkommensfest für Flüchtlinge in Bockenheim Experimente vorgeführt und dabei quasi praktischen Physikunterricht angeboten. „Ich habe den Aufruf der DPG gelesen und gedacht, dass das ein Projekt ist, das mir großen Spaß machen könnte. Deshalb habe ich mich gemeldet, um Workshops zu leiten “, sagt er.
Die Johanniter, die die Unterkunft für Flüchtlingen im Laabsaal auf dem Campus Bockenheim betreuen, sind dankbar für dieses Projekt, das Flüchtlingskindern hilft, hier anzukommen. „Es ist so schön zu beobachten, wie die Kinder beim Experimentieren die Welt um sich herum vergessen und ganz konzentriert bei der Sache sind“, sagt Oliver Pitsch, Regionalvorstand der Johanniter. Das deutschlandweite Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ermöglicht.
Damit das Projekt in Frankfurt regelmäßig angeboten werden kann, werden noch freiwillige physikbegeisterte Helfer gesucht. Wer Lust hat, kann sich ganz einfach unter im Internet melden. Damit Helfer sich auf die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen konzentrieren können, liefert die DPG die gesamte organisatorische und inhaltliche Infrastruktur inklusive der Materialien. Unterstützt wird die Initiative zudem vom Ehepaar Manuela Welzel-Breuer und Elmar Breuer von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, das im vergangenen Jahr für das Projekt „Physik für Straßenkinder“ den Georg-Kerschensteiner-Preis der DPG erhielt.
Angebot auch für Schulen
Physik für Flüchtlinge sucht deutschlandweit neue Standorte. Einrichtungen können sich mit Hilfe eines Formulars () für das Projekt melden. Neben Flüchtlingsunterkünften können ab sofort auch Schulen mit Klassen, die einen hohen Anteil an geflüchteten Kindern oder Jugendlichen haben, teilnehmen.
(red)