Fast nur noch Schutt und Asche: Hundesportler-Heimat ist völlig ausgebrannt

Es ist ein Alptraum für den Hundeverein aus Frankfurt: Das Vereinshaus ist abgebrannt, die Zukunft der Hundesportler ungewiss.
Frankfurt - Für die Mitglieder des „Hundeverein für Freizeit und Sport“ ist es der Alptraum eines jeden engagierten Ehrenamtlers: Ein Feuer hat am Freitag (5. Mai) das Vereinsheim direkt am Waldrand in der Schwanheimer Bahnstraße in Frankfurt zum Teil völlig ausgebrannt. Und das zu einer Zeit, als der Club sich nach einigen Schicksalsschläge gerade berappelt hatte - und vor zwei Wochen mit viel Zuversicht in die neue Saison gestartet war.
Noch am Montagmorgen (8. Mai), drei Tage nach dem Feuer, liegt beißender Qualm auf dem Grundstück gleich neben dem Kobelt-Zoo. Vorstandsprecher Winfried Ripper, Vorstandsmitglied Martina Pfeiffer und Trainerin Sandra Seidel stehen fassungslos vor dem zweiteiligen, teils völlig verkohlten Holzgebäude. „Wir sind einfach schockiert und geknickt“, sagt Pfeiffer. Ripper erzählt, wie es am „schwarzen Freitag“ zum Unglück kommen konnte: „Wir bereiteten mittags gemeinsam unsere Jahreshauptversammlung vor, die am Samstag hätte stattfinden sollen.“ Tische platziert, sauber gemacht, einen Kühlschrank eingeschaltet. „Dann sind wir aus dem Vereinsheim raus, vielleicht für eine Viertelstunde“, berichtet er.
Abgebranntes Hundesport-Vereinsheim: Sachschaden über 70 000 Euro
Erst stieg ihnen der Brandgeruch in die Nasen, die Hütte war nach Rippers Worten total verraucht. Die sofort alarmierte Feuerwehr war in fünf Minuten mit 35 Einsatzkräften da, kriegte den Brand schnell unter Kontrolle. Doch da hatte das Feuer schon verheerenden Schaden angerichtet, der von der Polizei auf 70 000 Euro geschätzt wird. Zwar stehen die Wände noch, doch die Küche und Inneneinrichtung der Vereinsgaststätte ist komplett zerstört, der Büro- und Helferraum daneben ist stark ramponiert. Als Ursache ermittelten die Brandermittler einen technischen Defekt.
Glück im Unglück nennt Ripper den Umstand, „dass wir keinen Betrieb auf der Anlage hatten, weder Menschen noch Hunde wurden verletzt“. Und dass alle Türen und Fenster geschlossen waren, als das Feuer ausbrach - sonst hätten die Flammen noch schlimmer gewütet. Niedergeschlagen sind die drei Vereinsvertreter dennoch. „Zumal wir noch nicht sagen können, wie es jetzt weitergeht - nicht bevor das hier mit der Versicherung geregelt ist“, sagt Ripper, der wie seine Mitstreiter jetzt auf Spenden hofft. Hinter den geplanten Ereignissen wie Workshops, Sommerfest und Hunderallye stehen nun dicke Fragezeichen.
Dicke Fragezeichen hinter der Zukunft von Hundesport-Verein
73 Mitglieder und 40 Teilnehmer, die mit ihren Hunde zwecks Welpenschule, Training, Erziehung und Ausbildung auf der dreieinhalbtausend Quadratmeter großen Rasenfläche kommen, hat der Verein, der auf eine 101-jährige Geschichte zurückblickt, derzeit. Die Pandemie legte, wie anderswo auch, das Vereinsleben lange lahm. Vom vergangenen September bis Februar dieses Jahres war zu allem Überfluss das Trainingsgelände gesperrt. „Drei der vielen vom Heldbockkäfer befallenen Eichen hier waren einfach umgekippt - aus Sicherheitsgründen hatten wir das Gelände deshalb gesperrt.“
Ripper geht einige Schritte Richtung Eingang, bis er vor der umzäunten Fläche mit den Hundeboxen stehen bleibt. Dort hat die Feuerwehr die verkohlten Möbel und andere Gegenstände aus dem Vereinsheim gestapelt. Auf einer Spüle steht ein bizarr verschmolzener Pokal. „Auch Bilder früherer Mitglieder und ausgezeichneter Hunden sind verbrannt“, sagt er. „Und damit auch ein Stück Vereinsgeschichte.
Spenden erwünscht: Hundesportler-Heimat in Frankfurt nur noch Schutt und Asche
Wer den Hundeverein für Freizeit und Sport - VPS Schwanheim 1922 mit einer Spende unterstützen möchte, kann dafür das Konto bei der Frankfurter Sparkasse nutzen: Hundeverein Schwanheim, IBAN: DE 2 95 00 50 20 10 2 00 54 78 95, BIC: HELAD EF 18 22. Als gemeinnütziger Verein ist der Hundeverein berechtigt, Spendenquittungen auszustellen. In diesem Fall eine E-Mail schreiben an: spenden@vps-schwanheim.de. (Michael Forst)
Zu einem Großeinsatz der Frankfurter Feuerwehr kam es am Montag, dem 1. Mai: Ein Wohnhaus am Ben-Gurion-Ring im Frankfurter Stadtteil Nieder-Eschbach war in Brand geraten.