Feuer und Flamme für Olympia

Mit den donnernden Trommel- und Paukenschlägen der koreanischen Gruppe Bibong Flying Sticks hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gestern im Kaisersaal das neue (Sport-)Jahr eingeläutet. Das passt natürlich.
Mit den donnernden Trommel- und Paukenschlägen der koreanischen Gruppe Bibong Flying Sticks hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gestern im Kaisersaal das neue (Sport-)Jahr eingeläutet. Das passt natürlich. Schließlich gehen die Olympischen Winterspiele, die Freitag in einer Woche beginnen, in Pyeongchang in Südkorea über die Bühne.
Nach dem offiziellen Teil gab es unten in den Römerhallen Gelegenheit, sich zu unterhalten und die ein oder andere Leckerei zu genießen. Zuvor jedoch hieß es für die mehr als 200 Gäste, sich von ihrer sportlichen Seite zu zeigen: Die Reden verlangen ihnen viel Ausdauer ab.
Da brach Alfons Hörmann , Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, eine Lanze fürs Ehrenamt, sprach davon, dass ohne die Engagierten in Deutschland nichts so wäre, wie es ist. Alexander Otto , der jüngste Sohn des Hamburger Versandhausgründers Werner Otto und dessen dritter Ehefrau Maren, nahm den „Preis pro Ehrenamt“ entgegen und redete lang und ausführlich über „Sport und Wirtschaft – Status Quo und Quo vadis“. Otto hat mit seiner Stiftung seit 2006 ungefähr 15 Millionen Euro zugunsten des Sports ausgeschüttet.
Und da sprach Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) über den Sport, der in der Mainmetropole breit aufgestellt sei. Er freue sich schon, die Olympia-Teilnehmer nach den Spielen in Frankfurt zu empfangen, so Feldmann. Die Winterspiele sehnen alle herbei, das wurde auch an diesem Vormittag deutlich. Auch Moderatorin Franziska Schenk , die durch die Veranstaltung führte.
Klar, schließlich ist die 43-Jährige Sportreporterin, war Eisschnellläuferin, und holte 1994 bei den Winterspielen in Lillehammer die Bronzemedaille über 500 Meter. Die Unruhe in Bezug auf die aktuellen Spiele weiche der Vorfreude, auch weil sich eine Annäherung zwischen Nord- und Südkorea andeutet – die beiden Nationen laufen unter einer Wiedervereingungsflagge ein, und es wird ein gemeinsames Frauen-Eishockey-Team geben. „Das zeigt, dass die Spiele etwas bewirken. Was die Länder dann daraus machen, kann man jetzt noch nicht sagen“, so Schenk. „Ich glaube aber, dass die Spiele tatsächlich sehr schön werden.“
Eine andere Frau Schenk, nämlich Sylvia Schenk , Juristin und ehemalige Leichtathletin, sieht den drei sportlichen Großereignissen des Jahres – Winterspiele, Fußball-WM in Russland, Leichtathletik-WM in Berlin – mit gemischten Gefühlen entgegen. „Das sind auch große Herausforderungen in Hinsicht auf die Doping-Problematik und die Menschenrechte“, mahnt Schenk, die ehemals Vorsitzende von Transparency International Deutschland war und seit vier Jahren dort die „Arbeitsgruppe Sport“ leitet. Ein Highlight des Jahres wird für die 55-Jährige ihr Flug nach Singapur sein, wo sie ein Schiedsverfahren zum Thema Spielmanipulation verfolgt.
Die Zeit, die Winterspiele und die Weltmeisterschaft zu verfolgen muss sich Fecht-Weltmeister Maximilian Hartung , abzwacken. Denn er bereitet sich selbst auf Wettkämpfe vor. „Ich schaue viel Sport und verfolge vor allem, wenn Sportler dabei sind, die ich kenne“, so der 28-Jährige, der zum Athletensprecher des Deutschen Fechter-Bunds gewählt wurde und seit gut vier Jahren zudem der Athletenkommission des DOSB angehört. Außerdem ist er seit ziemlich genau einem Jahr deren Vorsitzender. „Im März fliege ich selbst auch nach Korea, weil dort der Fecht-Worldcup stattfindet“, berichtet der gebürtige Aachener.
(es)