Nach Automaten-Sprengung: Sparkassen-Filiale in Frankfurt nur im Notbetrieb
Die zerstörte Sparkassen-Filiale in Frankfurt befindet sich mittlerweile wieder im Notbetrieb. Unklar ist, ob es wieder einen Automaten geben wird.
Frankfurt – Die Scherben und Fensterteile der Fechenheimer Sparkasse in Frankfurt liegen am Morgen des 23. Juni noch auf dem Gehweg. Gegen Mittag ließ die Polizei die Sprengstoffreste des Überfalls auf die SparkassenFiliale sprengen. Doch die Aufräumarbeiten können am grundlegenden Zustand der Geschäftsräume des Geldinstituts kaum etwas ändern. Sie gleichen einer Ruine.
Doch inzwischen hat die Filiale in Alt-Fechenheim wieder geöffnet. „Der Zugang zu den Schließfächern ist gewährleistet. Auch Beratungen finden wieder statt“, sagt Dennis Vollmer, Sprecher der Frankfurter Sparkasse. „Aber wir befinden uns noch im Notbetrieb.“ Noch immer laufen die Ermittlungen gegen die Automaten-Sprenger.

Sparkassen-Filiale in Frankfurt nur im Notbetrieb: Soll Zweigstelle eingespart werden?
In den Wochen nach dem Überfall hätten Architekten die Statik des Gebäudes Alt-Fechenheim 104 - 106 überprüft. Weitere Untersuchungen müssten noch folgen. „Zum aktuellen Zeitpunkt können wir noch nicht abschätzen, wie lange ein Wiederaufbau dauern wird“, sagt Vollmer. Und: „Noch wird geprüft, ob es auch wieder einen Geldautomaten geben wird.“ Dies hänge von mehreren Faktoren ab.
In Fechenheim macht man sich derweil Sorgen, dass die Sparkasse den Anschlag zum Anlass nimmt, die Filiale ganz einzusparen. In der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats 11 (Fechenheim, Riederwald, Seckbach) regte Thomas Dorn (Grüne) an, das Gremium solle deshalb einen Brief an die Sparkasse senden, um zu erfahren, wie es mit der Zweigstelle weitergehe.
Hintergrund solcher Befürchtungen sind eine Reihe von Filialschließungen in der Stadt. 17 von 49 Geschäftsstellen wolle die Sparkasse schließen, kündigte sie bereits im vergangenen Jahr an. Die Sparkasse wolle so sparen, außerdem nutzten immer mehr Menschen Online-Banking, weshalb die Filialen wenig ausgelastet seien. Jene, die mit der Technik fremdeln oder für die das Internet zu suspekt sei, um dort Bankgeschäfte zu tätigen, müssten auch deutlich längere Wege in Kauf nehmen.
Automaten-Sprengungen in Frankfurt verantwortlich für Schließungen
Schon in Praunheim hatte die Sparkasse eine Filiale nicht mehr geöffnet, weil der Schaden nach einer Automatensprengung so groß war. Dort riss ein lauter Knall Ende November die Nachbarn aus dem Schlaf.
Die Sorge um die Fechenheimer Filiale ist im Ortsbeirat 11 auch deshalb verständlich, weil von den Schließungen auch die Zweigstelle in Seckbach an der Wilhelmshöher Straße betroffen war. Einige Jahre zuvor machte schon die Riederwälder Filiale dicht. Nur ein nicht-barrierefreier Automat blieb, wie die Sozialbezirksvorsteherin Ingeborg Wendel regelmäßig kritisiert. Dem Ortsbezirk Frankfurt-Ost gehen mit der gesprengten Filiale in Fechenheim also die Bankautomaten aus. Und die Zweigstellen. (Friedrich Reinhardt)