Gaumenfreuden in urigem Flair: Frankfurter Traditionsgaststätte hat neue Betreiber
Im 70. Jahr seines Bestehens hat das Landwehrstübchen neue Betreiber. Das 1953 eröffnete Frankfurter Lokal bietet nun Sashimi bis Wiener Schnitzel.
Frankfurt – Eva Ascher-Pothmann (29) und Moritz Schengbier (30) haben gut lachen. Seit zwei Wochen bilden sie gemeinsam mit Peer Fleischer (33) das neue alte Team im Landwehrstübchen in Frankfurt. Fleischer war bereits unter Peyman Far Küchenchef. Ascher-Pothmann und Schengbier haben hier im Service gejobbt.
„Auf die Details kommt es an. Da ist vieles neu“, meint Ascher-Pothmann lächelnd und serviert starken Espresso. Der Clou ist die Zuckerdose aus Holz mit integriertem Holzlöffel, die sich nicht nach oben öffnen lässt, sondern aufgedreht werden muss. Darin sind weißer und brauner Zucker. „Die Dose haben wir lange gesucht. Und gefunden“, sagen die beiden Jungunternehmer, die drei Monate lang renoviert haben.

Landwehrstübchen in Frankfurt: Lokal hat am 1. November 1953 aufgemacht
Auch die Tische für 37 Besucher draußen. Geschweißte Tischgestelle mit Holzplatten, die der Küchenchef eigenhändig abgeschliffen, geölt und geflammt hat. Der Politikstudent, der bereits Gastro-Erfahrungen im Bidlabu und in der Frankfurter Botschaft gemacht hat, hat eben nicht nur ein Händchen für köstliche Gerichte, sondern auch für Handwerkliches.
Ascher-Pothmann arbeitet bei der Lufthansa und hat – wie ihr Geschäftspartner – im Landwehrstübchen gejobbt. So ist das neue Team entstanden, als sich Far neuen Projekten widmen wollte. Am 1. November 1953 hat das Lokal unter Alfred Ochs und seiner Frau aufgemacht. Immer noch gibt es die dunkle Holzdecke mit Balken, den urigen Kachelofen sowie Holzpaneele an den Wänden, die jetzt aber in Weiß statt in Braun strahlen.
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Landwehrstübchen in Frankfurt: Von Sashimi bis Wiener Schnitzel
Auch die Speisekarte bietet Wiedererkennungseffekte. „Das Wiener Schnitzel und der Kaiserschmarrn sind geblieben und auch die Handschrift von Peer“, sagen die Macher. Alle acht Wochen wollen sie die anderen Gerichte ändern. Momentan gibt es je vier Vorspeisen wie Sashimi aus Saibling mit Kartoffel und Wasabi-Sahne, Rindertartar mit Tomaten-Mayo und Parmesan-Chips. Als Hauptspeise gibt es ebenfalls Fisch sowie Lamm und Blumenkohl.
Die Stammgäste sind längst wieder da, und es gibt bereits erste Reservierungen für Weihnachtsfeiern. „Ab dem 11. November gibt es wieder Gans mit allem, was dazugehört, und wir werden auch wieder einen Adventure Walk durch den Wald anbieten“, erzählen die Gastgeber. Ob es den kleinen Weihnachtsmarkt, den man in der Corona-Zeit veranstaltete, wieder geben wird, ist offen. „Aber wir wollen mit Holzscheiten, die wir ja auch für den Kachelofen nutzen, einheizen. Das sieht schön aus und macht alles gemütlich.“ Auf dem Dach neben dem Schornstein werden ein riesiges Rentier und ein Weihnachtsmann klettern und schweben. „Gemeinsam mit unserer Kreativagentur überlegen wir gerade, ob wir auf der Terrasse noch eine Leinwand mit Wii und Skiern anbringen, damit die Gäste noch etwas mehr Wintergefühl bekommen“, verraten Ascher-Pothmann und Schengbier.
Dass das aufgefrischte Konzept gut ankommt, zeigen die Gästezahlen. „Es läuft, und wir sind ziemlich gut ausgebucht“, so die fröhlichen Gastgeber, die guter Hoffnung sind, dass „alles rund läuft“.
Die Küche des Landwehrstübchens, Sachsenhäuser Landwehrweg 371, hat von Mittwoch bis Samstag von 18 bis 22 Uhr geöffnet, sonntags von 17 bis 22 Uhr. Das Lokal ist bis 23 Uhr geöffnet. Manchmal auch länger, wenn die Gäste noch bleiben möchten. Weitere Informationen und Reservierung unter www.landwehrstuebchen.de. (Sabine Schramek)