1. Startseite
  2. Frankfurt

Flughafen Frankfurt: Entlastung kommt – aber zu spät für Sommer-Urlaubswelle

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Alexander Gottschalk

Kommentare

Fraport will hunderte Aushilfskräfte aus dem Ausland einstellen. Das Urlaubschaos am Flughafen Frankfurt dürfte das aber kaum abmildern.

Frankfurt - Die Entlastung für den Flughafen Frankfurt kommt – aber sie kommt wohl zu spät für viele Sommerurlauber. Ein Sprecher des Flughafen-Betreibers Fraport sagte am Mittwoch (29. Juni) der Deutschen Presse-Agentur (dpa), man wolle „mehrere hundert“ ausländische Aushilfskräfte einstellen, um die aktuellen Abfertigungsprobleme zu bewältigen.

Nach bisheriger Einschätzung könnten die ersten Beschäftigten in acht Wochen mit der Arbeit beginnen. Zuvor hatte die Bundesregierung den Weg frei gemacht für die erleichterte Anwerbung unter anderem in der Türkei. Der Druck am Flughafen Frankfurt ist immens: Akuter Personalmangel verursacht Flugausfälle, Verspätungen und lange Wartezeiten.

Flughafen Frankfurt: Aushilfen zu spät für große Urlaubswelle

Noch einmal verschärfen dürfte sich die Situation am Frankfurter Luftdrehkreuz spätestens mit Beginn der hessischen Sommerferien am 25. Juli. Sollten sich die Lufthansa-Prognosen erfüllen, stünde die personelle Verstärkung frühestens fürs letzte Drittel der Ferienzeit bereit – die Hauptreisewelle würde verpasst, an Deutschlands größtem Airport bliebe es chaotisch.

Hohes Reiseaufkommen und Personalengpässe sorgt zur Streichung einzelner Flüge in Frankfurt
Aufgrund von Personalengpässen werden Flüge am Frankfurter Flughafen gestrichen. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa

„Die zusätzlichen Kräfte helfen uns dennoch sehr“, sagte der Fraport-Sprecher der dpa. Allein die Sicherheitsüberprüfung beim Land Hessen dauere aber sechs Wochen. Bei der Sicherheit werde man keine Abstriche machen, hatte Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) versichert.

Am Flughafen Frankfurt fehlen Mitarbeiter beispielsweise in der stockenden Gepäckabfertigung, die Verbliebenen ächzen unter der hohen Arbeitslast. Die Passagierkontrollen verursachen laut Fraport keine längeren Wartezeiten, anders als an anderen europäischen Flughäfen, wo ebenfalls der Personalmangel zuschlägt.

Flughafen Frankfurt: Lufthansa-Chef fürchtet Chaos bis zum Winter

Fraport hat in der Corona-Pandemie rund 4000 Stellen abgebaut und zusätzlich Personal verloren, das sich andere Jobs gesucht hat. Die Nachfrage nach Luftreisen stieg zuletzt aber rasant wieder an. Im Mai 2022 hoben 4,6 Millionen Passagiere von Frankfurt aus ab – nur noch 26 Prozent weniger als vor der Pandemie.

Die personelle Entwicklung kann mit dieser Erholung bislang nicht Schritt halten, obwohl der MDax-Konzern am Flughafen Frankfurt 2022 bereits 870 neue Kräfte eingestellt hat. Geplant sind insgesamt 1000 neue Jobs in diesem Jahr. Zudem arbeiten nach Unternehmensangaben mehr als 100 Verwaltungsbeschäftigte mit auf dem Vorfeld.

Jüngst entschuldigte sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr dafür, dass das „Hochfahren des komplexen Luftverkehrssystems von fast Null auf derzeit wieder fast 90 Prozent“ nicht zur angestrebten Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Robustheit geführt habe. Er rechnet noch bis zum Winter mit Einschränkungen. Auch die Fluggesellschaft hat Probleme mit der knappen Belegschaft. (ag mit dpa)

Tipps für Reisende

Passagieren rät Fraport derzeit, rund zweieinhalb Stunden vor Abflug im Terminal zu sein und möglichst wenig Handgepäck dabei zu haben. Hier finden Sie weitere Tipps, wie Sie Ihren Reiseantritt am Flughafen Frankfurt so reibungslos wie möglich über die Bühne bekommen.

Auch interessant

Kommentare