Berliner Modell gegen lange Warteschlangen bald auch in Frankfurt? Flughafen-Chef sieht keinen Bedarf
Lange Warteschlangen am Security-Check strapazieren die Nerven der Passagiere. Fraport-Chef Schulte will mehr Personal einstellen – und verzichtet auf das Berliner Modell.
Frankfurt – Das Personal fehlt am Flughafen Frankfurt an allen Ecken und Enden. Insbesondere in den Wochen der Sommerferien wurde das zum Leidwesen der Reisenden mehr als deutlich. Fraport-Chef Stefan Schulte sucht weiterhin den Weg aus der Personal-Krise.
Ab 2023 übernimmt Fraport die Sicherheitskontrollen am Flughafen Frankfurt. Bis dato ist dafür noch die Bundespolizei zuständig. Diese soll durch den Wechsel am Securtiy-Check entlastet werden. Doch auch Fraport braucht für die neue Aufgabe Personal, damit es bei der Abfertigung auch künftig nicht zu langen Warteschlangen kommt.

Das fällt beim Security-Check künftig in den Aufgabenbereich von Fraport:
- Öffnung ,Schließung und Besetzung der Kontrollspuren
- Beschaffung und Einsatz (zertifizierter) Kontrollgeräte
Ausgestaltung der Prozessabläufe im Umfeld der eigentlichen Kontrollen - Beauftragung von Dienstleistern mit der Durchführung der Kontrollen
„Runway“-Modell auch am Flughafen Frankfurt? Fraport-Chef sieht keinen Bedarf
Dabei will er einerseits auf mehr Arbeiter aus dem Nicht-EU-Ausland und von gering qualifiziertem Personal setzen. Das sagte er dem Tagesspiegel. Doch dafür müssten zunächst Gesetze angepasst werden und schließlich auch genügend Menschen gefunden werden, die für eine aufgrund der Qualifikation sicher nicht üppige Bezahlung am Flughafen Frankfurt arbeiten.
Eine zweite Möglichkeit, um die Warteschlangen am Security-Check effizienter zu gestalten: das „Runway“-Modell. Der Berliner Flughafen BER praktiziert diesen Service für seine Fluggäste. Passagiere können sich im Vorfeld ihres Fluges ein Zeitfenster für den Security-Check buchen. Das Warten in der Schlange lässt sich somit umgehen.

Diesem Modell erteilt Fraport-Chef Schulte am Flughafen Frankfurt aber eine klare Absage. „Bei uns ist der Bedarf jedoch weniger gegeben. Denn man wartet bei uns in aller Regel nicht länger als zehn, vielleicht mal 15 Minuten vor dem Check”, sagte er dem Tagesspiegel. Das sei am BER nicht der Fall gewesen. (esa)
Eine neue Generation von Scannern soll künftig die Kontrolle des Handgepäcks erleichtern. Damit fällt auch die 100-Milliliter-Grenze bei Flüssigkeiten am Flughafen Frankfurt weg.