Nach Chaos-Tagen: Flughafen Frankfurt mit niedrigerer Kapazitätsgrenze - Lufthansa streicht Verbindungen
Am Flughafen Frankfurt wollen die Verantwortlichen einer Überlastung wie im vergangenen Sommer vorbeugen. Das hat Auswirkungen für Reisende.
Frankfurt - Im vergangenen Sommer sorgten Verspätungen, Ausfälle, Gepäckprobleme und lange Wartezeiten für Frust bei Reisenden am Flughafen Frankfurt. Hintergrund war der große Personalmangel bei nach der Corona-Flaute zeitgleich gestiegener Reiselust. In der Pandemie wurden in der Luftfahrtbranche etliche Stellen abgebaut, dann kamen die Unternehmen mit den Neueinstellungen nicht hinterher. In Frankfurt trat das Problem in besonderem Maße zu Tage, da es sich um ein stark vernetztes Drehkreuz in Europa handelt. Bedeutet: Unpünktlichkeiten an anderen Flughäfen haben direkte und starke Auswirkungen auf den Ablauf.
Mit Blick auf die kommende Hauptsaison will Fraport als Flughafenbetreiber vor diesem Hintergrund die Kapazitätsgrenzen nicht auf das Maximum nach oben fahren. Weniger Flüge sollen abgefertigt werden. Die Idee: So soll die Überschreitung von Engpässen im Zeitplan und beim Personal vermieden werden, um Chaos-Tage wie im vergangenen Sommer zu vermeiden.

Flughafen Frankfurt: Weniger Flugbewegungen als möglich im Sommer
Der Normalwert für Flugbewegungen pro Stunde liegt am Flughafen Frankfurt bei 106. Wie das Portal aero.de nun berichtet, soll diese Kapazitätsgrenze aber zunächst nicht angepeilt werden. Stattdessen soll der Wert mit Oktober langsam gesteigert werden. „Bei einer zu frühzeitigen Steigerung insbesondere der Belastungsspitzen ist momentan noch mit erheblichen operativen Auswirkungen zu rechnen“, heißt es in einem internen Schreiben von Fraport, das aero.de vorliegt.
Lufthansa streicht Verbindungen - Flughafen Frankfurt mit „Anrampungsplan“
Das passt offenbar gut zusammen mit Plänen der Lufthansa, die am Flughafen Frankfurt in den kommenden Monaten ebenfalls einige Flüge streichen will. Die Pläne verkündete Lufthansa-Chef Carsten Spohr jüngst im Rahmen der der Jahrespressekonferenz des Konzerns in Frankfurt.
Zwischenzeitlich war für das anstehende Sommerhalbjahr von einer 34.000 Flüge langen Streichliste berichtet worden. Dies hatte zunächst wie WirtschaftsWoche vermeldet. Den Wert, der etwa ein Zehntel der Verbindungen bei der Lufthansa bedeuten würde, bestätigte Spohr nun aber explizit nicht. Eine genaue Zahl und die konkret betroffenen Flüge sind noch nicht bekannt.
Sicher ist: Am Flughafen Frankfurt will man mit Blick auf die Hauptsaison auf Nummer sicher gehen. Von einem „Anrampungsplan“ ist die Rede. Bedeutet: Die Kapazitätsgrenze soll langsam nach oben gefahren werden. So soll nach und nach der Wert von 106 Flugbewegungen pro Stunde erreicht werden. (fd)