Erneut Piloten-Streik bei Lufthansa? Unsicherheit am Flughafen Frankfurt steigt
Beim vergangenen Streik der Lufthansa-Piloten waren die Auswirkungen am Flughafen Frankfurt groß. Nun wächst die Unsicherheit erneut.
Frankfurt - Bereits im vergangenen Spätsommer standen die Zeichen bei der Lufthansa auf Streik. Nach einem einzigen Tag und wohl im letzten Moment wurde eine Zwischenlösung gefunden, mit Hilfe derer weitere Arbeitsniederlegungen der Piloten verhindert werden konnten. Im vertraulichen Rahmen sollten die offenen Themen daraufhin besprochen werden. Am Flughafen Frankfurt hieß das für Passagiere: Aufatmen! Doch damit scheint nun Schluss.
Denn die Gespräche zwischen Lufthansa und der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hinter verschlossenen Türen haben zu keinem Ergebnis geführt. Beide Seiten teilen mit: „Wir sind jetzt wieder in ganz normalen Tarifverhandlungen.“ Damit steigt die Streikgefahr in Frankfurt und an anderen Flughäfen wieder an.

Vor möglichem Lufthansa-Streik am Flughafen Frankfurt: Friedenspflicht bis 30. Juni
Dies allerdings nicht direkt. Denn die Übergangslösung aus dem Spätsommer zwischen Lufthansa und VC enthielt eine Friedenspflicht. Diese gilt noch bis zum 30. Juni dieses Jahres. Damit könnten Passagiere etwa am Flughafen Frankfurt ausgerechnet in der besten Urlaubszeit im Sommer wieder die Auswirkungen des Dauerstreits zu spüren bekommen.
Sicher ist damit jedoch noch nichts. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir ohne Streiks auskommen“, sagt etwa Michael Gröls als Tarifvorstand der Vereinigung Cockpit. Die beiden Seiten haben Verhandlungstermine vereinbart, einen Stillstand der Tarifgespräche zwischen Lufthansa und VC gibt es demnach nicht.
Droht wieder Piloten-Streik bei Lufthansa? VC ließ im September Muskeln spielen
An der Streikbereitschaft der Piloten dürfte die Lufthansa keine Zweifel hegen. Spätestens mit einem Blick zurück auf den 2. September vergangenen Jahres sollten sie sich daran erinnern: Damals hatte ein Streik den Betrieb bei Lufthansa - auch am Flughafen Frankfurt - lahmgelegt. 800 Flüge konnten insgesamt nicht starten oder landen. VC drohte zudem mit längeren Arbeitsniederlegungen. Was folgte, waren die Gespräche hinter verschlossenen Türen und eine Erhöhung der Grundgehälter der Piloten in zwei Schritten um 980 Euro.
Was genau die VC aktuell fordert, ist genauso unklar wie das Angebot der Lufthansa. Aus den vertraulichen Gesprächen war tatsächlich nichts nach außen gedrungen. Sicher ist: Den Passagieren etwa am Flughafen Frankfurt dürfte daran gelegen sein, dass in den Tarifverhandlungen möglichst bald eine Einigung vermeldet wird. Am besten vor der Urlaubszeit. (fd)