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Mutmaßliche IS-Anhängerin am Flughafen Frankfurt festgenommen

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Die Polizei hat am Flughafen Frankfurt eine mutmaßliche IS-Rückkehrerin festgenommen. (Symbolbild)
Die Polizei hat am Flughafen Frankfurt eine mutmaßliche IS-Rückkehrerin festgenommen. (Symbolbild) © Boris Roessler/dpa

Die Polizei hat am Flughafen Frankfurt eine mutmaßliche IS-Anhängerin festgenommen. Die Deutsche wurde zuvor aus der Türkei abgeschoben. Sie soll sich in Syrien dem IS angeschlossen haben.

Frankfurt – Die Generalbundesanwaltschaft hat am Flughafen Frankfurt eine mutmaßliche IS-Anhängerin bei ihrer Einreise nach Deutschland festnehmen lassen. Die deutsche Staatsangehörige Nurten J. hatte sich zuletzt in der Türkei in Abschiebehaft befunden, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Montag (27.07.2020) mitteilte. Sie wurde demnach bereits am Freitag (24.07.) durch Beamte des Polizeipräsidiums Köln festgenommen und noch am selben Tag einem Haftrichter des Bundesgerichtshofes vorgeführt. Inzwischen befindet sich die mutmaßliche IS-Anhängerin in Untersuchungshaft.

Festnahme am Flughafen Frankfurt: Haftbefehl gegen mutmaßliche IS-Anhängerin

Gegen die Frau, die am Flughafen Frankfurt festgenommen wurde, besteht der Tatverdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland, der Verletzung der Fürsorgepflicht, des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, der Kriegsverbrechen gegen das Eigentum und der Beihilfe zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, soll die Frau ihre vierjährige Tochter 2015 mit nach Syrien genommen haben, um sich dem „Islamischen Staat“ (IS) anzuschließen. Dort habe sie über ein „Heiratsbüro“ der Terrororganisation einen ebenfalls aus Deutschland stammenden IS-Anhänger geheiratet und mit ihm eine Familie gegründet. Das Paar soll mit seinen Kindern in insgesamt fünf Wohnungen gelebt haben, deren rechtmäßige Eigentümer der IS zuvor getötet oder vertrieben hatte. In den jeweiligen Wohnungen soll die Beschuldigte den Haushalt verrichtet und ihrem Ehemann so ermöglicht haben, uneingeschränkt dem „IS“ zur Verfügung zu stehen.

Festnahme am Flughafen Frankfurt: Leben für den IS

Die Beschuldigte unterwarf sich mit ihrer Familie den Regeln des „IS“ und erzog ihre Kinder nach dessen Vorgaben. Im Gegenzug erhielt die Familie monatlich Geld von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) monatlich. Da ihr Ehemann seine Waffen zu Hause verwahrte, hatte die Beschuldigte Zugriff auf zwei vollautomatische Sturmgewehre des Typs „Kalaschnikow AK47“.

Außerdem soll die am Flughafen Frankfurt Festgenommene die Dienste einer versklavten Jesidin als Putzkraft in Anspruch genommen habe, die eine Freundin auf Wunsch bei ihren regelmäßigen Besuchen mitgebracht habe.

Frankfurt Flughafen: IS-Anhängerin wurde von der Türkei abgeschoben

Der Generalbundesstaatsanwalt wirft der Festgenommenen deshalb auch ein Kriegsverbrechen gegen das Eigentum und Beihilfe zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Die Festgenommene Nurten J., deren Alter nicht mitgeteilt wurde, war mit ihrer Familie in kurdische Gefangenschaft geraten, nachdem der „IS“ seine Herrschaftsgebiete in Syrien verloren hatte. Zuletzt befand sich die Frau, die am Flughafen Frankfurt festgenommen wurde in der Türkei in Abschiebehaft.

Bereits Ende 2019 hatte die Türkei begonnen, IS-Anhänger, die in der Türkei inhaftiert waren, in ihre Herkunftsländer abzuschieben. Darunter waren auch immer wieder IS-Anhänger aus Deutschland. Immer wieder werden am Flughafen in Frankfurt daher mutmaßliche IS-Rückkehrer festgenommen. (iwe)

Allein mit Kurzarbeit kommt Fraport, Betreiber des Flughafens Frankfurt, nicht durch die Corona-Krise. Beim Stellenabbau schließt das Management betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus.

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