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Flughafen Frankfurt und das Nachtflugverbot

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Flugzeug vor Vollmond in Frankfurt
Flughafen Frankfurt Nachtflugverbot © Boris Roessler/dpa

Am Flughafen Frankfurt starten und landen täglich bis zu 1400 Flugzeuge. Aber dank Nachtflugverbot nicht zwischen 23 und 5 Uhr - das ist zumindest der Plan.

Frankfurt - Der Flughafen Frankfurt hat am Tag bis zu 1400 Flugbewegungen. Die Starts und Landungen sollen im Idealfall zwischen 5 Uhr morgens und 23 Uhr abends stattfinden - in der Zwischenzeit gilt das Nachtflugverbot. Es gibt aber Ausnahmefälle - und manche Airlines halten sich auch ohne Ausnahmeregelung des Öfteren nicht an das Verbot.

Warum hat der Flughafen Frankfurt ein Nachtflugverbot?

Das Überfluggebiet des Flughafens Frankfurt erstreckt sich über weite Teile der Region Rhein-Main: Von Bischofsheim bis Offenbach, von Hochheim bis Darmstadt und auch Groß-Gerau und Griesheim liegen im direkten Anfluggebiet. Da dauerhafter Lärm zu gesundheitlichen Problemen führen kann, gibt es in Deutschland seit 1971 ein Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm. Daraus lässt sich zwar kein Nachtflugverbot ableiten, aber es dient als Rechtsgrundlage, ebenso wie das Luftfahrtgesetz. Das Nachtflugverbot wie es am Flughafen Frankfurt derzeit besteht ist seit 2012 in Kraft.

Flughafen Frankfurt: Warum schadet Fluglärm der Gesundheit?

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Fluglärm - bzw. dauerhafter Lärm im Allgemeinen - der Gesundheit schadet. Ein konstanter Lärmpegel führt zu mehr Stress: Der Körper schüttet das Stresshormon Cortisol verstärkt aus, was zu Bluthochdruck führt. Deshalb gibt es am Flughafen Frankfurt seit 2012 ein Nachtflugverbot, um die Bewohner der Überfluggebiete zu schützen. 

Nachtflugverbot am Flughafen Frankfurt: Verstöße

Das Nachtflugverbot wird aber nicht immer eingehalten. Oftmals verspäten sich Flüge und die Maschinen dürfen am Flughafen Frankfurt dann noch zwischen 23 und 24 Uhr starten und landen - vorausgesetzt, sie zählen zu modernen, leiseren Maschinentypen. Außerdem muss die geplante Landung zwischen 22 und 23 Uhr bzw. zwischen 5 und 6 Uhr liegen. Die Verspätung darf nicht im Flugplan vorgesehen sein.

2019 starteten und landeten 1034 Flugzeuge später als 23 Uhr, teilte das Wirtschaftsministerium Hessen im Januar mit. Im Vergleich zu 2018 (1550 Starts und Landungen nach 23 Uhr) hat sich die Zahl der Verstöße gegen das Nachtflugverbot also reduziert.

Ryanair hatte 2019 die meisten verspäteten Anflüge am Flughafen Frankfurt ab 23 Uhr (27 %), 19 % hat die Lufthansa zu verschulden, Condor 17 % und Tuifly 16 %. Laut Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir ist ein Grund für die Verspätungen der Klimawandel: Sommergewitter sorgen mittlerweile häufiger für Verspätungen als Schnee und Eis. Mehr als die Hälfte der Verspätungsstarts fiel 2019 auf die Monate Juni bis August.

Ausnahmen vom Nachtflugverbot am Flughafen Frankfurt

Es gibt allerdings auch Sonderfälle, in denen Flieger ausnahmsweise zwischen 23 und 5 Uhr am Flughafen Frankfurt starten oder landen dürfen, laut Fraport zum Beispiel aus meteorologischen, technischen und sonstigen Sicherheitsgründen. Auch Flugzeuge in medizinischen Hilfeleistungs- oder Katastropheneinsätzen, Evakuierungsflüge und Flüge mit besonderem öffentlichem Interesse sind vom Nachtflugverbot ausgenommen. Außerdem dürfen am Flughafen Frankfurt nachts auch technische Überprüfungsflüge stattfinden, zum Beispiel Vermessungsflüge, die tagsüber während des regulären Flugverkehrs nicht möglich seien.

von Ines Alberti

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