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Düstere Prognose für Flughafen Frankfurt - „schwierigstes Jahr des letzten Jahrzehnts“

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Experten warnen vor Chaos im Luftverkehr. Am Flughafen Frankfurt werden derweil die Sicherheitskontrollen umgestellt. Für Passagiere bedeutet das Veränderungen.

Frankfurt – Stundenlange Wartezeiten am Flughafen Frankfurt waren keine Seltenheit im vergangenen Sommer. Von einer Chaos-Saison war die Rede. Hintergrund waren gestiegene Passagierzahlen nach der Corona-Krise bei zuvor massiv ausgedünnter Personaldecke. Nun soll die Zahl der Flüge im laufenden Jahr 2023 noch einmal erhöht werden. Zudem läuft der Verkehr nach und aus China wieder an. An Personal fehlt es derweil weiterhin.

Vor diesem Hintergrund warnt Eurocontrol, die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt, in einem aktuellen Bericht: „2023 wird das schwierigste Jahr des letzten Jahrzehnts.“ Was also tun?

Flughafen Frankfurt: Wartezeiten an Sicherheitskontrollen sollen reduziert werden

Am Flughafen Frankfurt scheint ein Hebel ausgemacht, um lange Verzögerungen, Frust und hohe Kosten zu verkürzen: Sicherheitskontrollen. Beim Betreiber heißt es nun: „Seit 1. Januar 2023 verantwortet Fraport am Flughafen Frankfurt die Organisation, Steuerung und Durchführung der rund 170 Luftsicherheitskontrollen.“ Zuvor war all das in den Händen der Bundespolizei.

Flughafen Frankfurt
Eine Anzeigetafel zeigt bevorstehende Abflüge am Frankfurter Flughafen. (Symbolfoto) © Christopher Neundorf / Imago Images

Einen Schritt nach vorn in Sachen Effizienz erhoffen sich die Verantwortlichen am Flughafen Frankfurt aber nicht allein durch die neuen Verantwortlichkeiten. Auch Technik soll helfen.

In der USA sind die neuartigen Handgepäck-Scanner schon länger im EInsatz, wie hier am Flughafen Tampa/Florida.
In der USA sind die neuartigen Handgepäck-Scanner schon länger im EInsatz, wie hier am Flughafen Tampa/Florida. © Martha Asencio Rhine/Imago

Flughafen Frankfurt: Flüssigkeiten im Handgepäck bei Sicherheitskontrollen bald kein Problem mehr?

So sind inzwischen an sieben der 170 Kontrollpunkte sogenannte CT-Scanner im Einsatz. Der Vorteil: „An den neuen Sicherheitskontrollen können Flüssigkeiten, Smartphones und andere elektronische Geräte im Handgepäck bleiben“, wie es bei Fraport heißt. Laut Berechnungen könnten so 250 statt bislang 80 Fluggäste pro Stunde und Kontrollpunkt kontrolliert werden. Vor allem unerfahrene Passagiere sorgten hier bislang für Zeitverluste, wenn sie in ihrem Handgepäck etwa Flüssigkeiten nicht vorsortiert hatten. Von einer „guten Nachricht für unsere Gäste“ spricht Carsten Spohr als Vorstandsvorsitzender der Lufthansa.

Auch die bislang gültige Obergrenze von 100 Millilitern pro Flüssigkeitsbehälter könnte mit dem Einsatz der CT-Scanner bei den Sicherheitskontrollen fallen. Das hatte das Luftamt Süd der Regierung Oberbayern vor einigen Monaten mitgeteilt. Dazu ist aktuell beim Flughafenbetreiber Fraport noch nicht die Rede.

Flughafen Frankfurt: Neustrukturierung der Sicherheitskontrollen soll Schule machen

Klar: Bislang ist auch nur ein Bruchteil der 170 Luftsicherheitskontrollen mit entsprechendem Gerät ausgerüstet. Unterschiedliche Obergrenzen-Regelungen für unterschiedliche Kontrollstellen sind unmöglich. Langfristig plant Fraport jedoch den flächendeckenden Einsatz der neuen Geräte.

Und nicht nur am Flughafen Frankfurt könnte das „Frankfurter Modell“ für reibungslosere Abläufe sorgen. Auch an anderen Airports könnte es eingesetzt werden. „Das ist dringend nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandorts Deutschland nachhaltig zu sichern“, sagt Spohr von der Lufthansa. Das Ziel: Chaos-Saisons wie im vergangenen Sommer sollen nicht zur Regel werden. (fd)

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