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Streik am Flughafen Frankfurt: Flugausfälle und Einschränkungen für Reisende

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WISAG-Mitarbeiter stehen während eines Verdi-Warnstreiks der Flugzeugabfertiger der Wisag am Flughafen Frankfurt auf Streikposten. Aufgrund der Coronamaßnahmen gibt es keine Demonstration, sondern nur vereinzelte kleine Streikposten.
WISAG-Mitarbeiter stehen während eines Verdi-Warnstreiks der Flugzeugabfertiger der Wisag am Flughafen Frankfurt auf Streikposten. Aufgrund der Coronamaßnahmen gibt es keine Demonstration, sondern nur vereinzelte kleine Streikposten. © Sebastian Gollnow/dpa

Der Verdi-Warnstreik am Flughafen Frankfurt hat für Flugausfälle gesorgt. Die Belegschaft des Dienstleisters Wisag legte bereits zum zweiten Mal die Arbeit nieder.

Update vom Donnerstag, 23.12.2021, 07.20 Uhr: Der Streik am Frankfurter Flughafen hat am Mittwoch (22.12.2021) für rund 40 Flugausfälle gesorgt. Die allermeisten Arbeiter des Abfertigers Wisag seien wie angekündigt zuhause geblieben, sagte Streikführer Mathias Venema von der Gewerkschaft Verdi. Hintergrund ist ein ungelöster Tarifkonflikt um die Arbeitsbedingungen der gut 600 Beschäftigten.

Laut einer Wisag-Sprecherin wurden rund 40 Flüge in Absprache mit den Airlines gestrichen, während 32 Verbindungen mithilfe eines Notdienstes stattfinden sollten. Der Dienstleister ist für rund 15 Prozent des Aufkommens am größten deutschen Flughafen zuständig und fertigt die Jets vieler Gesellschaften außerhalb des Lufthansa-Konzerns ab.

Die Lufthansa selbst musste am Mittwoch ihr First Class Terminal für die Topkunden schließen, weil unter anderem der Fahrdienst aufs Vorfeld von der Wisag geleistet wird. Bei einem ersten Warnstreik Ende Oktober waren ebenfalls dutzende Flüge ausgefallen. Eine Kundgebung hatte Verdi wegen der momentanen Corona-Situation nicht geplant. Eine nächste Verhandlungsrunde ist laut Verdi für den 11. Januar vereinbart.

Streik am Flughafen Frankfurt: Einschränkungen für Reisende

Update vom Mittwoch, 22.12.2021, 07.14 Uhr: Der Streik am Flughafen Frankfurt hat am frühen Mittwochmorgen begonnen. Reisende müssen deshalb mit Einschränkungen und Ausfällen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hat die rund 600 Beschäftigten des Flugzeugabfertigers Wisag zu einem nahezu ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Es zeige sich eine große Beteiligung, so ein Sprecher der Gewerkschaft.

Der Dienstleister Wisag fertigt etwa 15 Prozent des Aufkommens am größten deutschen Flughafen ab. Bei einem ersten Warnstreik Ende Oktober waren Dutzende Flüge ausgefallen. Eine Kundgebung ist wegen der momentanen Corona-Situation nicht geplant. Hintergrund für den Warnstreik ist ein laufender Tarifkonflikt. Die Gewerkschaft verlangt eine um zweieinhalb Stunden verkürzte Arbeitszeit von 37,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich und eine Tabellenerhöhung von mindestens 90 Euro ab dem kommenden Jahr. Die Wisag weist diese Forderung zurück und bietet für die kommenden drei Jahre Lohnsteigerungen von zusammen 18 Prozent.

Frankfurt Flughafen: Streikdrohung kurz vor Weihnachten 

Erstmeldung vom Dienstag, 21.12.2021: Frankfurt – Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik am Flughafen Frankfurt* aufgerufen. Damit drohen kurz vor Weihnachten streikbedingte Flugausfälle. Rund 600 Beschäftigte des Abfertigers Wisag sind aufgefordert, die Arbeit am Mittwoch (22.12.2021) niederzulegen.

Der Dienstleister Wisag fertigt etwa 15 Prozent des Gepäck-Aufkommens am größten deutschen Flughafen in Frankfurt* ab. Am Mittwoch muss deshalb mit Verspätungen und Engpässen gerechnet werden. Die weitreichenden Auswirkungen der Streiks hatten sich bereits in der Vergangenheit gezeigt. Bei einem ersten Warnstreik Ende Oktober waren dutzende Flüge ausgefallen*. Auf eine Kundgebung will Verdi dieses Mal angesichts der aktuellen Corona-Lage allerdings verzichten. Der Streik soll um 4.30 Uhr beginnen und gegen Mitternacht enden.

Streik am Flughafen Frankfurt: Dutzende Flüge fallen wohl aus

Laut Informationen der hessenschau werden voraussichtlich 25 Flüge gestrichen. Betroffen sollen Flüge der Fluggesellschaften Turkish Airline, Etihad, ITA, DELTA, TAROM, SAS, British Airways, Air India, KLM und der AirFrance. Wie ein Sprecher von Fraport gegenüber der hessenschau sagte, sind Lufthansa-Flüge nicht betroffen, da diese von Fraport-Personal abgefertigt werden.

In den Verhandlungen fordert die Gewerkschaft eine um zweieinhalb Stunden verkürzte Arbeitszeit von 37,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Außerdem wollen die Gewerkschaftler eine Tabellenerhöhung von monatlich 90 Euro für die Beschäftigten am Flughafen Frankfurt ab dem kommenden Jahr erwirken. Die Wisag habe stattdessen für die kommenden drei Jahre Lohnsteigerungen von zusammen 18 Prozent angeboten, sagte Wisag-Verhandlungsführer Michael Richter. Er warf den Verdi-Verantwortlichen „Realitätsverlust“ vor.

Verdi und Wisag sind uneins: Streik am Flughafen Frankfurt scheint unvermeidbar

„In so einer Situation auf dem Rücken der Weihnachts-Urlauber zweistellige Lohnforderungen mit der Brechstange durchsetzen zu wollen, ist unverantwortlich und maßlos“, sagte Richter der dpa. Mathias Venema, Verhandlungsführer von Verdi, entgegnete: „Die Wisag spielt mit dem Feuer. Nach unserem letzten Streik im Oktober hatten wir gehofft, bis Weihnachten zu einer guten Einigung zu kommen.“ Allerdings sei keine Verbesserung für die Mitarbeiter am Flughafen Frankfurt passiert. Er wirft der Wisag außerdem Bewegungslosigkeit am Verhandlungstisch vor. Damit habe das Unternehmen „bewusst Streiks zur Weihnachtszeit riskiert“, sagte er laut einer Pressemitteilung.

Die Gewerkschaft verteidigte ihre Forderungen für das Abfertigungspersonal am Flughafen Frankfurt und verweist auf die Mehrarbeit durch die Corona*-Pandemie. Nachdem die Wisag in der Vorweihnachtszeit 2020 fast ein Drittel der Belegschaft entlassen hatte, müssten „auch immer weniger Beschäftigte die Arbeit schultern“, so der Verdi-Verhandlungsführer. „Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten am Anschlag.“ Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden die Abfertiger am Mittwoch zu Hause bleiben, bei einem sogenannten „Sit-Home-Streik“. (kh/dpa) fnp.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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