SPD fordert Schönheitskur für den Wetterpilz

Er macht keinen schönen, sondern einen tristen, verrosteten Eindruck – in seinem jetzigen Zustand ist der metallene Wetterpilz auf dem kleinen Hügel neben dem Kinderspielplatz im Sinai-Park
Er macht keinen schönen, sondern einen tristen, verrosteten Eindruck – in seinem jetzigen Zustand ist der metallene Wetterpilz auf dem kleinen Hügel neben dem Kinderspielplatz im Sinai-Park alles andere als ein optischer Leckerbissen. Die Rundbank wurde bereits vor einigen Jahren entfernt, das Dach ist mit unschönen Graffiti übersät. „Es ist traurig, wie mit dem Pilz umgegangen wird. Zumal der Standort ein echt schöner ist“, sagt Sylvia Kunze, Mitglied der SPD im Ortsbeirat 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim).
Durch Recherchen habe sie erfahren, dass die Bank wohl abgebaut wurde, weil sich der Pilz zu einem beliebten Treffpunkt für Jugendliche entwickelte. Immer wieder hätten sich die Anwohner über nächtliche Ruhestörungen beschwert. „Neben dem Spielplatz stehen auch Bänke. Wenn sich die Jugendlichen hier treffen wollen, dann können sie auch dort sitzen. Ich finde, die Bank würde den Pilz noch attraktiver machen, wie auch eine Portion frischer Farbe“, sagt die Dornbuscherin. Zunächst will sich die SPD allerdings für eine Bank engagieren, ein entsprechender Antrag wird in der heutigen Sitzung des Ortsbeirates beraten.
Der Ruf nach der Wetterpilz-Verschönerung hat mittlerweile auch das Grünflächenamt erreicht. Schon vor zwei oder drei Jahren habe es einmal eine ähnliche Initiative des Ortsbeirates gegeben, sagt Mitarbeiter Holger Alt. Die sei allerdings im Sande verlaufen. „Rot mit weißen Punkten war der Pilz früher bemalt – so wie man einen Pilz eben kennt“, sagt Alt. Weil es sich bei dem Bauwerk mit seinem mittigen Ständer um eine „sehr spezielle Konstruktion an exponierter“ Stelle handle, sei die Statik des Pilzes überprüft worden. Mit dem Ergebnis: Der Pilz ist standsicher, es besteht keine Gefahr, dass er umkippen könnte. Nun müsse der Ortsbeirat diskutieren, ob er die Verschönerung, sprich die Bemalung des Pilzes, aus seinem Budget unterstützen möchte. „Die Maler des Grünflächenamts würden die Arbeit übernehmen, wenn der Ortsbeirat dies mit den Kosten tut“, sagt Alt.
Weniger Hoffnung macht er allerdings für den erneuten Bau einer Rundbank, weil es sich um eine spezielle Bauweise handle. Da müsse in erster Linie abgeklärt werden, wie das Sitzmöbel gebaut und installiert werden muss, um die Standfestigkeit des Wetterpilzes auch weiterhin zu gewährleisten. „Zudem ist solch eine Bank sehr teuer. Wir müssen erst einmal überprüfen lassen, was dort wie umgesetzt werden kann“, sagt der Experte.
Wie kreativ man einen Wetterpilz gestalten kann – denn auch das zweite Frankfurter Exemplar im Günthersburgpark gewinnt keinen Schönheitspreis – zeigt die Internetseite . Der Kölner Wetterpilz-Fan Klaus-Heinz Herder hat dort Pilze aus ganz Deutschland gesammelt und auf der Homepage mit Fotos und Standorten dokumentiert.
(jdi)