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14 Luxusautos zerstört – Militante Klimaaktivisten bekennen sich zu Angriff auf Autohaus

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Von: Niklas Hecht

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In einem Bekennerschreiben solidarisieren sich Klimaaktivisten mit den Besetzern im Fechenheimer Wald – und behaupten, ein Autohaus in Frankfurt-Riederwald attackiert zu haben.

Frankfurt – Die Stimmung beim Protest gegen den Ausbau der A66 am Samstag (7. Januar) in Frankfurt war aufgeheizt. Rund 400 Menschen demonstrierten vor dem DGB-Haus für den Stopp der geplanten Rodungs- und Bauarbeiten und gegen die Räumung des Fechenheimer Waldes, die kommende Woche beginnen soll. Anwesend waren auch die Frankfurter OB-Kandidaten Uwe Becker (CDU) und Yanki Pürsün (FDP) sowie die Grünen-Kandidatin Manuela Rottmann und die Linken-Kandidatin Daniela Mehler-Würzbach, die zum Neujahrsempfang des Deutschen Gewerkschaftsbunds zum DGB-Haus gekommen waren.

Die Protestierenden skandierten lautstark „Wald statt Asphalt“ und riefen die anwesenden Politiker dazu auf, sich für den Erhalt der Bäume im Fechenheimer Wald einzusetzen. Anschließend zogen die Demonstranten zu einer Kundgebung auf den Rathenauplatz in die Innenstadt weiter.

Schon einige Tage vor der Demonstration, in der Nacht von Mittwoch (4. Januar) auf Donnerstag (5. Januar), hatten Aktivisten ein Autohaus im Stadtteil Riederwald, unweit des Protestcamps, angegriffen. Wie die Polizei mitteilte, wurden 14 neue Autos auf der außen gelegenen Ausstellungsfläche des Autohauses beschädigt. Der Sachschaden beläuft sich nach Angaben der Polizei auf etwa 300.000 Euro. Am Donnerstagmorgen war zunächst nicht klar, dass der Angriff in Zusammenhang mit der Rodung im Fechenheimer Wald steht. Das änderte sich durch die Veröffentlichung eines anonymen Bekennerschreibens auf der Internetplattform Indymedia, über das zuerst die FAZ berichtete.

Der Fechenheimer Wald soll kommende Woche geräumt werden. Werner Skrypalle hat Verständnis für beide Seiten.
Der Fechenheimer Wald soll kommende Woche geräumt werden. © Christoph Boeckheler

Autos in Frankfurt angegriffen – „Luxus, den wir uns als Menschheit nicht mehr leisten können“

In Solidarität mit den Besetzern im Wald und den Demonstranten in Lützerath habe man die „protzigen Autos und Schaufenster“ im Autohaus in Riederwald „demoliert“, heißt es in dem Schreiben. „SUVs, Sportwägen usw. sind ein Luxus, den wir uns als Menschheit nicht mehr leisten können“. In den kommenden Tagen würden Menschen im Fechenheimer Wald gegen die Polizei und die Autobahngesellschaft kämpfen, denn es sei „möglich, Räumungen zu verhindern und den Preis in die Höhe zu treiben“.

Die Klimagerechtigkeitsbewegung habe viele Facetten. Obwohl sich die Absender des Schreibens mit den Aktivisten der „Letzten Generation“ solidarisieren, machen sie gleichzeitig klar, dass sie andere Mittel als Straßenblockaden einzusetzen gedenken. Man wolle „Symbole und Infrastruktur direkt beschädigen und zerstören“. Die Polizei teilte auf Nachfrage mit, dass bislang kein konkreter Zusammenhang zwischen dem Angriff auf das Autohaus und dem Bekennerschreiben ermittelt worden sei. Der angekündigte Widerstand gegen die Räumung des Fechenheimer Waldes komme nicht überraschend, man sei darauf vorbereitet. Die Räumung des Waldes wird voraussichtlich frühestens ab Donnerstag, 12. Januar, beginnen. (nhe)

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