1. Startseite
  2. Frankfurt

Frankfurt: Ärger auf den Feldern von Oberrad - Gärtner sauer auf Spaziergänger

Kommentare

Der Ortsbeirat 5 bittet die Stadt um ein Konzept für einen ehrenamtlichen Feldschütz auf den Gemüsefeldern von Oberrad. Zu sehr nehmen die Probleme mit Dieben und Vandalismus zu.	foto: Holger Menzel
Der Ortsbeirat 5 bittet die Stadt um ein Konzept für einen ehrenamtlichen Feldschütz auf den Gemüsefeldern von Oberrad. Zu sehr nehmen die Probleme mit Dieben und Vandalismus zu. foto: Holger Menzel © Holger Menzel

Brauchen Frankfurts Felder einen Feldschütz? Das fordern jedenfalls Gärtner aus Oberrad. Sie beklagen gestohlenes Gemüse und Vandalismus.

Frankfurt - Ein Feldschütz wird auf den Feldern von Oberrad dringend gebraucht - was schon seit Jahren sonnenklar ist, ist in der Corona-Krise nochmals deutlich geworden. "Auf den Feldern ist die Hölle los," sagt Kräutergärtner Rainer Schecker aus Frankfurt.

Viele Frankfurter, die wegen der Krise tagsüber in ihrem Heimat-Stadtteil Oberrad blieben, nutzten derzeit die Felder als Naherholungsgebiet, "was ja auch völlig okay ist im Prinzip. Aber was nicht okay ist, sind zugeparkte Feldwege, Leute, die die Felder als Spielplatz missbrauchen, ihre Hunde über die Kräuter laufen lassen, oder sich zum Sonnenbad mitten in den Kerbel legen."

Frankfurt: Gärtner in Oberrad beklagen Verhalten von Spaziergängern

Wenn Schecker mit seinem Traktor die Arbeit beginnen will, muss der Frankfurter Grüne-Soße-Gärtner oft ungebetene Besucher vertreiben. "Da wird man noch beschimpft und gefragt: Was willst du überhaupt?" Was es bräuchte, sei jemand, der regelmäßig auf den Feldern unterwegs ist, dort nach dem Rechten sehe und mit den Leuten spreche, findet Schecker. 

"Eine offizielle Respektsperson, die solchen Leuten klar macht, dass auf diesen Feldern gearbeitet wird, dass hier Lebensmittel angebaut werden und man deshalb auf den Wegen bleiben und nicht etwa in den Kräutern Drachen steigen lassen sollte“, sagt er. 

Frankfurt-Oberrad: Feld-Besucher begeben sich im Zweifel auch in Gefahr

Solches Verhalten sei nicht nur respektlos, sondern auch nicht ungefährlich, erinnert der Landwirt aus Frankfurt. "Wir arbeiten mit schweren Maschinen, da fliegen auch mal Steine hoch." Das sei vergleichbar mit einer Situation in einer Schreiner-Werkstatt.

Das zweite große Problem: Auf den Feldern in Oberrad wird nach Angaben vieler Gärtner alles gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist. Vor allem erntefrisches Gemüse und Obst. Das hat Irmtraud Schmidt von der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) am Bärengarten erfahren. "Im vergangenen Jahr hatten wir etwa nur die Hälfte unseres Ertrags", seufzt sie. "Ganz oft, wenn ich Gemüse ernten wollte, habe ich gesehen, dass schon jemand vor mir da war. Besonders bei den Zucchini konnte man das gut sehen."

Frankfurt: Wildkameras sollen Felder in Oberrad absichern

Die Mitarbeiter der Solawi stellten daraufhin Wildkameras an den Feldern in Frankfurt-Oberrad auf. Diese filmten tatsächlich die Diebe, die zumeist um Mitternacht herum einbrachen. "Aber bis wir dann hierhergefahren waren, waren sie natürlich weg", erzählt die Gärtnerin.

Die CDU im Ortsbeirat 5 (Niederrad, Oberrad, Sachsenhausen) stellt wegen dieser unhaltbaren Zustände deshalb jetzt erneut einen Antrag. Die Christdemokraten bitten die Stadt Frankfurt darum, ein Konzept zu entwickeln, wie eine ehrenamtliche Person als Feldschütz eingesetzt werden kann.

Frankfurt: Stadtpolizei fehlt Personal für Feld-Bewachung

Denn die Hoffnung, dass die Frankfurter Stadtpolizei selbst einen Wachmann als Feldschütz abstellen könnte, hat sich längst zerschlagen. Eine "feste 24-Stunden-Abstellung eines Stadtpolizisten zur Überwachung des Oberräder Gemüse- und Obstanbaugebiets ist aufgrund der vielen Aufgabenschwerpunkte der Stadtpolizei nicht möglich", teilte der Magistrat vor einem Jahr mit.

Daher müssten hier andere Lösungen gefunden werden. Klimawandel und Pandemie zeigten, wie wichtig der regionale Anbau von Obst und Gemüse sei, argumentiert die CDU. Die Gärtnereibetriebe müssten "tatkräftig unterstützt" werden. Rainer Schecker warnt: "Wenn hier nichts geschieht, hat der Gemüse- und Kräuteranbau in Oberrad keine Zukunft." 

Von Stefanie Wehr

Der Gemeinschaftsgarten in Frankfurt-Oberrad ist für drei Freunde zum tierischen Projekt geworden: Dort fühlen sich aber nicht nur Schweine, Hühner und Ziegen wohl. Für Aufregung sorgt hingegen ein Voodoo-Anhänger, wegen dem schon mehrmals die Polizei Frankfurt in Oberrad anrücken musste. Jetzt geht der Fall in eine neue Runde: Der Voodoo-Mann von Frankfurt hat Morddrohungen geäußert und mehrere Personen attackiert. 

Auch interessant

Kommentare