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S6-Ausbau: Dieser Bahnhof wird zum neuen Verkehrsknotenpunkt

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Von: Dennis Pfeiffer-Goldmann

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Verbreiterung des Bahndamms zwischen Eschersheim und Ginnheim, Frankfurt, Bild x von 6
Verbreiterung des Bahndamms zwischen Eschersheim und Ginnheim, Frankfurt, Bild x von 6 © Michael Schick

Im Frankfurter Norden soll mit dem Ausbau der S6 ein neuer Verkehrsknotenpunkt entstehen. Die Wahl fiel aber nicht auf Eschersheim. Dort bleibt das Umsteigen beschwerlich.

Frankfurt – Ende 2022 soll die S6 zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel auf eigenen Gleisen rollen, pünktlich im 15-Minuten-Takt. Der 323 Millionen Euro schwere Ausbau läuft seit 2017. Land, Stadt und Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) erhoffen sich ein Plus an Fahrgastzahlen durch die höhere Zuverlässigkeit aller Züge hier.

Just an jener Stelle, wo die S6 in Eschersheim die Hauptstrecke der Frankfurter U-Bahn unterquert, wird es allerdings auch nach dem S-Bahn-Ausbau nur eine recht schlechte Umsteigemöglichkeit geben. Wer heute zwischen S- und einer der vier U-Bahn-Linien 1, 2, 3 und 8 umsteigen will, muss einen mindestens 450 Meter langen Fußweg von Perron zu Perron auf sich nehmen: Vom S-Bahnsteig hinauf auf die Maybachbrücke, dann hinüber zur U-Bahn-Haltestelle Weißer Stein, die südlich der Brücke liegt. Das dauert vorneweg fünf Minuten.

Ausbau der S6 in Frankfurt: Bahnhof Eschersheim bekommt Treppe

Für alle Umsteiger würden sich die Bedingungen nach dem S-Bahn-Ausbau verbessern, betont Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD): "Es wird eine direkte Treppe vom künftig mittig zwischen den Gleisen liegenden S-Bahnsteig auf die Brücke geben." Da die S-Bahnen auch nicht mehr nördlich der Brücke, sondern mittig unter ihr halten, dürfte der Fußweg kürzer werden. Von Bahnsteig zu Bahnsteig werden es dann rund 150 Meter sein.

Doch warum halten die U-Bahnen nicht einfach auf der Brücke, direkt über dem S-Bahnhof? "Das haben wir geprüft", sagt Oesterling. Ein erheblicher Umbau der Brücke wäre dafür nötig: Da nicht genug Platz für Bahnsteige sei, müssten Fahrspuren wegfallen. Und ein Problem bliebe: "Weil die Haltestelle auf der Brücke in einer Kurve liegen würde, könnten wir sie nicht barrierefrei bauen." Will heißen: "Man müsste die komplette Brücke neu bauen, das rentiert sich nicht."

Bahnhof Frankfurter Berg wird mit S6-Ausbau wichtiger 

Außerdem würde sich die Erschließung Eschersheim durchs Verlegen der U-Bahn-Haltestelle nach Norden verschlechtern: "Viele U-Bahn-Fahrgäste kommen aus Alt-Eschersheim und den umliegenden Straßen, für sie würde der Weg zur U-Bahn erheblich verlängert." Das gilt auch für die zuletzt explodierenden Zahlen an Fahrgästen aus den Buslinien 63 und 66 - beide erschließen neue Wohngebiete in Eschersheim und Preungesheim.

Bessere Umsteigemöglichkeiten zwischen S- und U-Bahnen soll es dennoch geben - jedoch an anderen Stationen. Zum wichtigsten Umsteigeknoten soll sich der Bahnhof Frankfurter Berg entwickeln. Bis hierhin will die Stadt - wohl nicht vor Ende 2024 - die U5 von Preungesheim verlängern. Ihre Endhaltestelle soll direkt neben dem S-Bahnhof liegen. Der Fußgängersteg, der den neuen S-Bahnsteig erschließt, soll in den U-Bahnhof führen. "Wir werden auch das Busnetz in diesem Bereich völlig neu strukturieren", kündigt der Verkehrsdezernent an. "So wird eine Verkehrsdrehscheibe für den Frankfurter Norden entstehen."

Ein weiterer Verkehrsknoten entsteht weiter südlich: An der künftigen, neuen S-Bahn-Station Ginnheim sollen Fahrgäste Anschlüsse an die U-Bahnen erhalten - dort, wo während der Bundesgartenschau 1989 bereits Züge hielten.

Frankfurt: Weiterer Verkehrsknoten entsteht parallel zu S6-Ausbau in Ginnheim

Die 2,1 Millionen Euro teure Station wird unter der Brücke der Rosa-Luxemburg-Straße gebaut. Gegenüber dem Ausgang des S-Bahnhofs liegt der Zugang zur U-Bahnstation, die sich auf der Brücke befindet. Hier rollen die U1 zum Nordwestzentrum und nach Heddernheim, die U9 auf den Riedberg und nach Nieder-Eschbach.

Sobald der U4-Lückenschluss zwischen Ginnheim und Bockenheim gebaut ist, entstehen auch Verbindungen in diese Richtung, wohl auch zum Uni-Campus Westend. Mit 5900 Fahrgästen, die zwischen S- und U-Bahnen jeden Tag umsteigen, rechnet die Bahn hier - ohne U4. Für deren Lückenschluss gibt es noch keinen Zeitplan.

Von Dennis Pfeiffer-Goldmann

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