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Frankfurt ist die beste Stadt der Welt – Ein persönlicher Liebesbrief

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Von: Luis Teschner

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Links Autor Luis Teschner im Frankfurter jüdischen Museum, rechts der Blick auf die Skyline von seinem Balkon.
Autor Luis Teschner (links) liebt Frankfurt – wie könnte er auch anders, bei dieser Aussicht von seinem (Ex-)Balkon. © Foto: Redaktion

Oft merkt man erst, was man hatte, wenn es einem fehlt. So ging es FNP-Autor Luis Teschner. Jetzt ist er sich sicher: Frankfurt ist die perfekte Stadt.

Frankfurt – Ich dachte immer, jede Stadt wäre wie Frankfurt. So bunt, so ehrlich, so herzlich und gleichzeitig anonym, so groß und doch so klein. Ich dachte, in jeder Stadt könnte man sich gleichzeitig heimisch und fremd fühlen, je nach Lust und Laune. In jeder Stadt hätte man fußläufig bewältigbare Distanzen und könnte sich trotzdem in dem ultimativen Metropolgefühl zwischen Wolkenkratzern verlieren.

Aber nein: Frankfurt ist besonders. Wie das Leben so spielt, fiel mir das natürlich erst auf, als ich Frankfurt verließ. Fürs Studium trieb es mich ins Ausland, in die große weite Welt, wo alles noch spannender und noch größer sein sollte als in Frankfurt. Nach einer Weile fiel mir auf: All das Außergewöhnliche, was ich in der Fremde suchte, bot meine eigentliche Heimat Frankfurt mir wie auf dem Präsentierteller. Denn Frankfurt ist richtig cool – cooler sogar als Berlin, sagen manche: 10 Gründe dafür befinden sich hier.

Keine Stadt kann, was Frankfurt kann – denn Frankfurt ist mehr als die Summe seiner Teile

Erst aus der Ferne konnte ich all das sehen, was Frankfurt so einzigartig macht. Ganz vorne: Frankfurt hat die perfekte Größe. In vielerlei Hinsicht ist Frankfurt riesig: Ein flächendeckendes ÖPNV-Netz, das in seiner Dichte und Frequenz seinesgleichen sucht. Außerdem gibt es eine wahnsinnige Vielfalt in Kulinarik und Kultur. Eine Person, die jedes Restaurant in Frankfurt besucht hat, möchte ich sehen. Wenn ich hingegen einen Film sehen will, kann ich mich immer darauf verlassen, dass er in einem der Frankfurter Kinos gezeigt wird.

Gleichzeitig ist Frankfurt wunderbar klein. Unzählige Stadtteile enden auf „-heim“ und zeigen so die dörfliche Geschichte der Stadt. Selten sitzt man länger als 30 bis 45 Minuten in Bus oder Bahn, um sein Ziel zu erreichen. Viel ist, vor allem in der Innenstadt, sogar fußläufig erreichbar. Wer raus ins Grüne will, setzt sich in eine S-Bahn und findet sich im Nullkommanichts in schönsten Taunus-Szenerien wieder. Kein Ort ist gleichzeitig Dorf und Metropole so wie Frankfurt.

Frankfurt ist nicht immer schön, aber dafür immer authentisch

Im Ausland – ich habe in Glasgow in Schottland gelebt, wo 88 Prozent der Bevölkerung weiße Europäer sind – ist mir ebenfalls aufgefallen, wie sehr ich die Vielfalt in Frankfurt liebe. Denn: Wir leben in einer vernetzten, verbundenen Welt. Das will ich auch auf der Straße und in meinem Umfeld sehen. Außerdem bin ich ehrlich: Indische, libanesische, mexikanische, türkische Küche möchte ich aus meinem Leben nicht wegdenken. Ja, ich brauche Dürüm zum Glücklichsein.

Ich will gar nicht behaupten, dass es in Frankfurt keine Probleme gibt und alles immer einfach ist. Frankfurt kann manchmal unangenehm und heftig sein, aber so zwingt die Stadt mich, einen realistischen Blick auf die Welt zu behalten und nicht in meiner eigenen Filterblase durch die Gegend zu schweben.

Es braucht keinen Pomp und keine Perfektion – es braucht nur Frankfurt

All diese Gründe haben mich dazu gebracht, nach Frankfurt zurückzukehren. Ach und das Wetter natürlich. Mir war das nie klar, aber Frankfurts sonnige Sommer und blaue Himmel sind nicht überall Normalität. Da mag das ewig regnerische Glasgow ein extremes Gegenbeispiel sein, trotzdem kann ich das Wetter in Frankfurt jetzt ganz neu wertschätzen.

Aus diesen Gründen habe ich halb versehentlich mein Herz für immer an Frankfurt verschenkt. Und aufgefallen ist es mir erst im Ausland, als ich es Glasgow anbieten wollte, und es aber gar nicht anwesend, sondern in Frankfurt geblieben war. Klar, dass ich dann zurückkehren und es wieder einsammeln musste. Jetzt bin ich wieder hier und kann feierlich feststellen: Frankfurt, ich liebe dich.

PS: Einen einzigen Wunsch habe ich aus Glasgow mitgebracht: Ich fänd‘s toll, wenn die Stadt am Meer liegen würde. Vielleicht lässt sich da ja noch was machen. (lute)

So sehr ich Frankfurt liebe, gibt‘s doch einige unangenehme Aspekte, von denen ich hier 10 Stück gesammelt habe.

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