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Überraschung: Bus 34 rollt weiter alle 7,5 Minuten - Eine Änderung gibt's aber

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Der Takt der Buslinie 34 durch Frankfurt wird doch nicht gekürzt.
Der Takt der Buslinie 34 durch Frankfurt wird doch nicht gekürzt. © picture alliance / Frank Rumpenh

Der Takt der Buslinie 34 in Frankfurt wird überraschend doch nicht ausgedünnt. Offenbar wegen massiven Beschwerden zum Fahrplanwechsel.

Frankfurt - Der Blick in die neuen, ab 12. Dezember gültigen Fahrpläne hat einen Fahrgast der Buslinie 34 zum Staunen gebracht. Denn diese lesen sich - zumindest an Wochentagen - gar nicht groß anders als bisher. Dabei hatte die Stadtverordnetenversammlung zuvor die Pläne der städtischen Nahverkehrsgesellschaft Traffiq gebilligt, den Takt auf der Linie auszudünnen: Statt alle 7,5 sollten nur noch alle zehn Minuten Busse zwischen Bornheim und Gallus rollen.

Nötig werden sollte das, weil die Linie komplett von Solo- auf Gelenkbusse umgestellt werden sollte. Die lange Durchmesserlinie via Eckenheim, Dornbusch, Ginnheim, Bockenheim und Rödelheim hat ein sehr hohes Fahrgastaufkommen, weshalb die 14 Solobusse nicht mehr genügten.

Frankfurt: Bus 34 bleibt beim alten Takt – und wird sogar länger 

Trotz der Taktausdünnung hatte Verkehrsstadtrat Klaus Oesterling (SPD) betont, dass die Kapazität an Steh- und Sitzplätzen dank der 13 größeren Busse ausgeweitet werde: von 567 auf 768 Steh- und Sitzplätze pro Stunde in der morgendlichen Stoßzeit. Für die Stadt hätte das pro Jahr 48 000 Euro eingespart - und es wären in Zeiten von Personalknappheit auch weniger Fahrer notwendig gewesen.

Jetzt aber die Rolle rückwärts: "Der Takt wird beim alten bleiben", erklärt Traffiq-Sprecherin Nora Pullmann. Gegen die Ausdünnungspläne habe die Nahverkehrsgesellschaft "Gegenwind bekommen aus Ortsbeiräten".

Diese hätten gefordert, den dichteren Takt beizubehalten. Auch der Verkehrsclub VCD hatte in dieser Zeitung bereits deutliche Kritik geübt: "Größere Busse und Taktverdünnung sind der falsche Weg", sagt Heiko Nickel, Sprecher des VCD in Frankfurt.

Frankfurt: Verdichtung zur Stoßzeit entfällt beim Bus 34

Nach der vielfachen Kritik hätten Traffiq und der Stadtrat die Kürzungspläne zurückgezogen, erklärt Pullmann. Damit bleibt es nun beim 7,5-Minuten-Takt tagsüber. Einzige Ausnahme: Die für nur einen kurzen Zeitraum zwischen 7 und 8 Uhr geltende Verdichtung auf einen 6-Minuten-Takt entfällt allerdings, räumt die Sprecherin ein.

Hingegen setzt Traffiq das Vorhaben um, die Linie wochentags tagsüber komplett auf die größeren Gelenkbusse umzustellen - obwohl der Takt nicht ausgedünnt ist. Bisher fahren noch zwischendurch hin und wieder Solobusse.

Bus beliebt in Frankfurt: Fahrgastzahl bei Traffiq explodiert

Damit werde es ab dem 12. Dezember ein Ende haben, sagt die Traffiq-Sprecherin: "Die Fahrgastzahlen sind derart durch die Decke gegangen, dass wir nicht die bisherige Mischung aus Solo- und Gelenkbussen weiterführen können." Die fortlaufenden Beobachtungen und Zählungen in den Bussen hätten zu dieser Erkenntnis geführt. Genügend Gelenkbusse für die Komplettumstellung seien vorhanden, betont Nora Pullmann. Die Linie 34 gilt als Problemstrecke. Die Route zwischen dem Westen und Osten der Innenstadt ist nicht nur sehr lang, sie führt teilweise auch durch sehr enge Straßen - wie in Rödelheim - und durch zeitweise sehr staubelastete Bereiche wie an der Messe. Laut Statistik von Traffiq beschweren sich Fahrgäste über keine andere Linie so häufig wie über die 34.

An Lösungen probiert sich Traffiq schon länger, hatte sogar den Einsatz von Doppelstockbussen erwogen und 2016 einen mehrwöchigen Test mit einem aus Berlin entliehenen Fahrzeug vorgenommen. Wegen des einfacheren Ein- und Ausstiegs hatte sich die Nahverkehrsgesellschaft letztlich aber für Gelenkbusse entschieden.

Eine langfristige Lösung ist aber ebenfalls in der Pipeline: Die Ringstraßenbahn soll die Linie 34 zum großen Teil ersetzen, nämlich von Bockenheim via Ginnheim und Dornbusch und Eckenheim bis Bornheim. Deren konkrete Planung will Oesterling vorlegen, sobald die Entscheidung für den Lückenschluss der U4 gefallen ist - was Anfang nächsten Jahres geschehen dürfte. Beide Linien werden nahe der Bundesbank verknüpft.

Von Dennis Pfeiffer-Goldmann

Bus und Tram in Frankfurt sollen bald schon schneller fahren. Die Änderung kommt vorerst aber nur auf zwei ausgewählten Linien. 

Für den U4-Lückenschluss zwischen Bockenheimer Warte und Ginnheim gibt es mehrere Vorschläge*. Das gesamte Projekt geht in die Millionen.

Der ÖPNV in Frankfurt verändert sich. Die städtische In-der-City-Bus GmbH (ICB) hat für den Frankfurter Busverkehr einiges an Neuerungen geplant.

*fnp.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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