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Corona-Kontrollen sollen Party-Wochenende in Frankfurt verhindern ‒ Fast 70 Infizierte in Pflegeheim

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24.10.2020, Hessen, Frankfurt/Main: Ein Schild weist am Mainufer auf das Alkoholverbot hin. Die Bankenstadt hat aktuell eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen beschlossen und reagiert damit auf den sprunghaften Anstieg der Corona-Neuinfektionen.
Frankfurt hat für das kommende Wochenende die Sperrstunde ausgesetzt. Das sei jedoch kein Freibrief für Leichtsinn - das Alkoholverbot gelte unverändert und das würde auch scharf kontrolliert. © Andreas Arnold/dpa

Wegen der strengen Corona-Regeln müssen ab Montag viele Einrichtungen in Frankfurt schließen. Die Stadtpolizei ist zudem verstärkt gegen Maskenmuffel im Einsatz.

+++ 20.50 Uhr: In einem Pflegeheim in Frankfurt sind 46 Bewohner und 22 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Acht der Senioren seien wegen Symptomen ins Krankenhaus gekommen, sagte ein Sprecher des Frankfurter Kreisverbands der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Ein infizierter Bewohner mit Vorerkrankungen sei mittlerweile gestorben. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Die Infektion mit dem Coronavirus war offenbar bereits in der vergangenen Woche zuerst bei einem Bewohner aufgefallen, der wegen anderer Beschwerden ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Nach Angaben des Awo-Sprechers wurden die betroffenen Bewohner in der Einrichtung isoliert. Für die positiv getesteten Mitarbeiter sei Quarantäne angeordnet worden. Besuche in der Einrichtung seien derzeit nicht gestattet. Die Einrichtung werde engmaschig durch den internen Krisenstab sowie die zuständigen Behörden begleitet, teilte die Awo weiter mit. Der Ursprung der Infektionswelle sei nicht nachvollziehbar, erklärte der Awo-Sprecher am Freitagabend (30.10.2020).

Das Wochenende vor dem Lockdown „Light“ - Ordnungsamt und Polizei kontrollieren

+++ 18.20 Uhr: Ab Montag gelten in Hessen landesweit strengere Corona-Regeln. Doch was heißt das am bevorstehenden Wochenende für die Städte? Die Ordnungsämter wollen genau hinschauen, dass niemand noch einmal über die Stränge schlägt. Aktuell gelten im Frankfurter Stadtgebiet sowohl das Verkaufsverbot von Alkohol an sämtlichen Verkaufsstellen sowie das Alkoholkonsumverbot in der Öffentlichkeit ab 23 Uhr – so auch an diesem Wochenende.

Doch eines ist noch einmal anders bevor der Teil-Lockdown am Montag (02.11.2020) in Kraft tritt: Die Stadt Frankfurt hat entschieden, die ohnehin am Samstag (31. Oktober) auslaufende Sperrzeitverfügung außer Vollzug zu setzen und aufzuheben. Damit dürfen Restaurants und Bars auch nach 23 Uhr geöffnet bleiben. Zuvor hatte der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel in einem Eilverfahren zugunsten eines Wirts entschieden, der gegen die Sperrstunde geklagt hatte.

Die aufgehobene Sperrzeitverfügung sei aber kein Freibrief für Leichtsinn, appelliert die Stadt an die Frankfurter. Es gelte jetzt, besonnen zu bleiben und sich an die Regeln zu halten, um einen weiteren Anstieg der Neuinfektionen zu verhindern. Auch ein Sprecher des Ordnungsamts bestätigte, dass in Frankfurt ab 23 Uhr ein Alkoholabgabeverbot herrsche und damit sämtliche Verkaufsstellen aber auch Gaststätten keinen Alkohol mehr herausgeben oder ausschenken dürfen. Die Frankfurter Stadtpolizei und das Ordnungsamt werden am Wochenende wieder vermehrt Schwerpunktkontrollen der Corona-Regeln im Stadtgebiet durchführen.

Corona in Frankfurt: „Wir müssen Verzicht üben“

+++ 15.29 Uhr: Die Bund-Länder-Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie bringen auch für Frankfurter viele Einschränkungen mit sich. Der Magistrat hat deshalb beschlossen, dass sich auch die Stadt in den kommenden Wochen zurücknimmt – durch weitestgehende Absage eigener Veranstaltungen. Auch Deutschlands erstes kommunales jüdisches Museum, das Jüdische Museum Frankfurt, muss nur elf Tage nach seiner weithin wahrgenommenen Eröffnung seine Ausstellungen schließen und seine Bildungsangebote vor Ort absagen. Das Gedenken anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht am Montag, 9. November soll jedoch stattfinden – im Freien.

Oberbürgermeister Peter Feldmann sagt: „Wir verlangen den Frankfurterinnen und Frankfurtern in den kommenden Wochen viel ab. Als Stadt wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen – und Verzicht üben. In Zeiten strenger Kontaktbeschränkungen hätten die Menschen kein Verständnis dafür, wenn wir zu großen Veranstaltungen in Paulskirche oder Kaisersaal laden.“

Zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie werden auch die Frankfurter Sportanlagen von Montag (02.11.2020) an geschlossen. Davon betroffen ist auch die Eissporthalle, die ebenfalls vom selben Tag an für den Trainings- und Wettkampfbetrieb der Amateurvereine und für den öffentlichen Eislauf geschlossen wird. Zudem muss der Beginn der Hauptsaison mit der traditionellen Öffnung des 400-Meter-Außenrings bis auf weiteres verschoben werden. Vorgesehen war dieser ursprünglich für Samstag, 31. Oktober.

Strenge Corona-Regeln in Frankfurt: „Starkes Aufgebot“ der Stadtpolizei kontrolliert tausende „Maskenmuffel“

Update vom Freitag, 30.10.2020, 12.45 Uhr: Mehr als 2000 Verstöße gegen die Maskenpflicht zum Schutz vor Corona hat die Stadtpolizei des Ordnungsamts Frankfurt seit Verschärfung der Regeln vor drei Wochen festgestellt. Zudem wurde 157 Mal gegen das Alkoholkonsumverbot verstoßen, teilt die Stadt Frankfurt mit. „Aufgrund der hohen Anzahl an Maskenverstößen konzentriert die Stadtpolizei ihre Maßnahmen derzeit auf die Hotspots der Maskenmuffel“, heißt es in der Mitteilung. „Ein starkes Aufgebot an Stadtpolizisten“ sei rund um die Zeil, im Bahnhofsviertel und auf der Berger Straße dauerhaft auf Streife.

Bei 269 Kontrollen in Frankfurter Grünanlagen griffen die Stadtpolizisten in elf Fällen wegen Alkoholkonsums ein. Bei 4686 Gaststättenkontrollen wurden 70 Sperrzeitverstöße und 141 sonstige Verstöße gegen Corona-Vorschriften registriert. Insgesamt stellte die Stadtpolizei seit März 2020 bei mehr als 60.000 Kontrollen in 3577 Fällen Verstöße gegen die Corona-Regeln fest.

Strenge Corona-Regeln in Frankfurt bedeuten heftige Einschnitte

Wegen der neuen Corona-Regeln in Hessen ab Montag (02.11.2020) kommen auf die Menschen in Frankfurt heftige Einschnitte zu. Die Frankfurter Bäder schließen „bis auf Weiteres alle Schwimmbäder sowie die zugehörigen Saunaanlagen und die Fitness-Center Riedbad und Titus Thermen“, teilt die Stadt Frankfurt mit. Auch das Schauspiel Frankfurt stellt seinen Spielbetrieb ab Montag bis Ende November ein. Der Palmengarten Frankfurt bleibt ab Montag ebenfalls geschlossen, heißt es in einem Facebook-Post.

Am Freitag (30.10.2020, Stand 0 Uhr) betrug die 7-Tage-Inzidenz in Frankfurt nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) 224,1. Insgesamt haben sich 7.555 Menschen in Frankfurt mit Corona infiziert, 99 starben an den Folgen von Covid-19.

Corona: Frankfurt hebt die Sperrstunde auf – Maskenpflicht und Alkoholverbot bestehen

Update vom Donnerstag, 29.10.2020, 19.30 Uhr: Im Zuge der neuen Corona-Maßnahmen für Hessen hat die Stadt Frankfurt bekannt gegeben, wie die Regelungen umgesetzt werden sollen. Zudem wird die Allgemeinverfügung, die bis zum 31. Oktober für Frankfurt vorgesehen war, bis zum 15. November verlängert. Damit wolle man auf mögliche Änderungen in der Lage vorbereitet sein, teilte die Stadt am Donnerstagnachmittag (29.10.2020) mit. Mit einer Inzidenz von 218,8 liege man klar über dem hessenweiten Durchschnitt von 137.

Die Stadt Frankfurt hat nach einem Urteil die Sperrstunde aufgehoben. Die Allgemeinverfügung sei entsprechend geändert worden, sagte ein Sprecher von Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Donnerstagabend. Allerdings gelte dies nur bis einschließlich Sonntag (01.11.2020), weil von Montag (02.11.2020) an bundesweit alle Gaststätten schließen müssen. Ein Wirt hatte vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel gegen die Sperrstunde geklagt und Recht bekommen, wie die „Bild“-Zeitung zuvor berichtet hatte.

Wegen Corona Maskenpflicht in Frankfurt innerhalb des Alleenrings

Die Maskenpflicht innerhalb des Alleenrings sowie das nächtliche Alkoholverbot in Frankfurt bleiben bestehen. Folgende Einrichtungen müssen unter den Beschlüssen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Regierungschefs der Länder schließen oder ihren Betrieb vorerst bis Ende November einstellen:

Unter den Corona-Maßnahmen werden auch Museen, der Palmengarten und der Frankfurter Zoo schließen müssen. Der Herbstmarkt endet zum 2. November. Auch Tattoostudios und ähnliche Betriebe der Körperpflege müssen vorerst dichtmachen. Gastronomische Betriebe dürfen Essen nur zum Verzehr außer Haus anbieten - es also abholen lassen oder liefern. Hotels dürfen nicht für touristische Zwecke genutzt werden. Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) betont: „Die Entscheidungen in diesen Tagen sind nicht einfach zu treffen, aber sie sind in meinen Augen notwendig. In unseren Nachbarländern werden teilweise noch deutlich weitergehende Beschränkungen verordnet.“ Gesundheitsdezernent Stefan Majer fordert eine konsequente Umsetzung der Maskenpflicht: „Frankfurt trägt Maske! Wir definieren, wann und wo man sie absetzen kann – nicht umgekehrt.“

Feldmann zieht die Sitzung des Krisenstabs aufgrund der beunruhigenden Entwicklungen in Frankfurt vor.
Feldmann zieht die Sitzung des Krisenstabs aufgrund der beunruhigenden Entwicklungen in Frankfurt vor. © picture alliance/Boris Roessler/dpa

Corona in Frankfurt: OB Feldmann begrüßt den Lockdown

+++ 21.05 Uhr: Oberbürgermeister Peter Feldmann begrüßt die Einschränkungen, auf die sich Bundeskanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder geeinigt hat. In einer Mitteilung am Mittwochabend erklärt er, die in Frankfurt geltenden Corona-Regelungen haben Bestand: „Dort, wo in Frankfurt schon jetzt schärfere Maßnahmen gelten, bleiben diese natürlich bestehen“. Die Stadt habe in den vergangenen Wochen ihre Spielräume ausgeschöpft, um bei steigenden Infektionszahlen klare, manchmal auch unangenehme Gegenmaßnahmen zu organisieren.

Der Frankfurter Oberbürgermeister sagt: „Ich bin überzeugt, dass wir nur so eine Chance haben, die Zahl der Neuinfektionen im Zusammenspiel mit den neuen, bundesweit gültigen Beschlüssen auch in Frankfurt zu bremsen“. Grundsätzlich begrüßte er den sogenannten „Lockdown Light“. „Die Beschlüsse sind hart. Aber sie sind auch eine große Chance“, sagte er, „Die Party ist vorbei, wir müssen die Infektionsketten durchbrechen.“

Dramatische Corona-Lage in Frankfurt: VGF kündigt Kontrollen in Bus und Bahn an

Update vom Mittwoch, 28.10.2020, 13.15 Uhr: Auch die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) reagiert auf die steigenden Corona-Zahlen in Frankfurt. So wird es künftig mehr Kontrollen von Mund-Nase-Bedeckungen, automatische Türöffnungen sowie verstärkte Reinigung und Desinfektion in Bussen und Bahnen geben. Zudem würden von montags bis samstags mehrmals am Tag an mehreren besonders stark genutzten Stationen Fahrscheinautomaten, die Notruf- und Informationssäulen, Aufzüge, Sitzgelegenheiten und Handläufe desinfiziert, berichtet das Unternehmen am Mittwoch (28.10.2020) über die zusätzlichen Maßnahmen, die die Ausbreitung des Coronavirus stoppen sollen.

Frankfurt hat laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) derzeit eine 7-Tage-Inzidenz von 216,8 (Stand Mittwoch, 28.10.2020). Die Stadt hatte am Wochenende bereits reagiert und die Schutzmaßnahmen verschärft. Zu den weiteren Maßnahmen gehört eine Ausweitung der Maskenpflicht, die ab Donnerstag (29.10.2020) in vielen Bereichen des Stadtgebiets gilt. Dazu zählen:

Corona-Lage in Frankfurt: Stadt verschärft Maßnahmen – Weihnachtsmarkt betroffen

Update vom Samstag, 24.10.2020, 20.55 Uhr: Nachdem der Krisenstab in Frankfurt aufgrund der massiv steigenden Corona-Infektionen seine Sitzung vorgezogen hat, wurden nun neue Maßnahmen beschlossen, die vorerst bis zum 31.10.2020 – vermutlich aber auch darüber hinaus – gelten sollen.

Ab sofort gilt die Maskenpflicht auch innerhalb des Alleenrings und nördlich der Bahnlinie in Sachsenhausen, sowie bei allen öffentlichen Veranstaltungen und Einrichtungen. Bei steigenden Infektionszahlen könnte eine Maskenpflicht in der gesamten Stadt folgen. Aufenthalte im öffentlichen Raum sind nur noch in einer Gruppe von höchstens fünf Personen oder aus maximal zwei Hausständen erlaubt. Zudem gilt das Alkoholkonsumverbot innerhalb der Sperrstunde von 23 bis 6 Uhr nun auch im gesamten Stadtgebiet.

Der Krisenstab hat auch über den geplanten Weihnachtsmarkt in Frankfurt diskutiert. Nach längerem hin und her steht nun fest, dass er dieses Jahr aufgrund der dramatischen Lage nicht stattfinden kann. Oberbürgermeister Feldmann hofft auf das Verständnis der Bürger:innen und fordert Zusammenhalt: „Der Virus ist ein unsichtbarer Feind. Er nervt uns alle. Nur wenn wir zusammenhalten, schaffen wir es, ein Stück Normalität zu sichern, die wir uns alle wünschen. Ich erwarte von jedem, dass Rücksicht genommen wird auf die besonderen Risikogruppen. Alle Maßnahmen dienen dazu, Menschenleben zu schützen“.

Corona in Frankfurt: Krisenstab berät über weitere Maßnahmen

Erstmeldung vom Samstag, 24.10.2020: Frankfurt – Ursprünglich war die Sitzung des Krisenstabs in Frankfurt für Dienstag (27.10.2020) geplant. Doch wegen der weiterhin stark ansteigenden Corona-Infektionen – die 7-Tage-Inzidenz beträgt aktuell 176,1 – haben Oberbürgermeister Feldmann und Gesundheitsdezernent Stefan Majer die Sitzung auf Samstag (24.10.2020) vorgezogen.

„Trotz aller Bemühungen ist die Zahl der Neuinfektionen in Frankfurt erneut dramatisch gestiegen. Die Lage ist ernst. Wir sind mit mit dem Land der Meinung, dass wir hierauf schnell eine Antwort geben müssen“, so Feldmann und Majer in einem gemeinsamen Statement. Zuvor hatte Gesundheitsminister Kai Klose in einer Pressemitteilung bereits an die Kommunen appelliert, die von der Landesregierung beschlossenen Maßnahmen sofort umzusetzen.

Corona in Frankfurt: Verschärfte Maskenpflicht und Einschränkung von Veranstaltungen

Bei der Besprechung des Krisenstabs in Frankfurt sollen weitere Corona-Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie besprochen werden, die sich an dem Eskalationskonzepts des Landes Hessen orientieren. So soll die Maskenpflicht ausgeweitet und Veranstaltung weiter eingeschränkt werden. Auch persönliche Kontakte werden vermutlich auf maximal fünf Personen oder zwei Haushalte eingeschränkt.

Ziel der Maßnahmen sei es laut Majer, einen erneuten Lockdown – wie wir ihn bereits im Frühling hatten – zu verhindern, um weitere massive Einbußen in der Wirtschaft zu verhindern. Zudem sollen Schulen geschützt werden, sodass der Unterricht ungehindert in Präsenzform stattfinden kann. Auf welche Maßnahmen sich der Krisenstab geeinigt hat, wird dieser am Samstagabend (20.10.2020) bekanntgeben. (tt)

Alle neuen Entwicklungen zum Coronavirus in Hessen können Sie in unserem News-Ticker lesen.

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