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Weniger Tourismus: Coronavirus macht sich in Frankfurt bemerkbar

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Der Eiserne Steg in Frankfurt ist ein beliebtes Ziel von Touristen, zurzeit geht der Tourismus aus China jedoch aufgrund des Coronavirus zurück.
Der Eiserne Steg in Frankfurt ist ein beliebtes Ziel von Touristen, zurzeit geht der Tourismus aus China jedoch aufgrund des Coronavirus zurück. © Dorothee Barth/dpa

Die Tourismusbranche in Frankfurt spürt die Auswirkungen des Coronavirus deutlich. Insbesondere Hotels und Messen sind vom abnehmenden Tourismus aus China betroffen. Grund zur Sorge besteht jedoch nicht.

Frankfurt - Neue Altstadt, Römerberg, Eiserner Steg, Sachsenhausen - das sind die Hotspots in Frankfurt, wo sich Touristen drängeln, oft in großen Gruppen, wo sie Selfies machen und die Skyline bestaunen. Eine zahlenmäßig starke Gruppe fehlt derzeit im Straßenbild. Es sind die Chinesen. Sie bleiben zu Hause, gezwungenermaßen. Das Coronavirus zwingt dem Tourismus gerade seine eigenen Gesetzmäßigkeiten auf. Gruppenreisen ins Ausland sind in China derzeit verboten.

Tourismus in Frankfurt: Bisher keine Äußerung zu Umsatzeinbußen

Die Anweisung aus dem Reich der Mitte wirkt sich am Main spür- und sichtbar aus. Hotelbuchungen werden storniert. Einzelhändler warten vergeblich auf die shoppingbegeisterten Chinesen, die verliebt sind in deutsche Kosmetik, in Kochmesser und -töpfe made in Germany, in Schweizer Uhren und Luxuskoffer.

Die einschlägigen Einzelhändler im Frankfurter Epizentrum chinesischer Konsumfreude, das sich erstrecken dürfte von der Zeil über Neue Kräme, Braubachstraße und Berliner Straße bis zum Römerberg, wollen sich zu aktuellen Umsatzeinbußen nicht öffentlich äußern.

Coronavirus: Auch Messen in Frankfurt vom Rückgang des Tourismus betroffen

„Es gibt derzeit noch keine Zahlen“, sagt Thomas Feda, Geschäftsführer der städtischen Tourismus+Congress GmbH. Erst Mitte März würden die Besucherzahlen für den Januar ausgewertet und verglichen mit denen aus dem Januar des Vorjahres. Er rechne mit einem leichten Rückgang der Übernachtungszahlen, schon weil im Januar die großen Messen wie die Konsumgüter-Ausstellung Ambiente und die Christmasworld, die Weltleitmesse für Dekoration, auf viele Aussteller aus China verzichten mussten.

Auf beiden als außerordentlich publikumsstark bekannten Messen waren in diesem Jahr Präsentationsflächen leer geblieben, weil Aussteller aus China nicht nach Frankfurt angereist waren. Wegen der anhaltenden Corona-Virus-Pandemie haben etliche Fluglinien Flüge nach China gestrichen, auch Air China fliegt aktuell nicht nach Deutschland.

Kaum Tourismus wegen Coronavirus: Einbußen über das Jahr wieder ausgleichen

„Wenn die chinesischen Aussteller wegbleiben, kommen viele Besucher auch gar nicht erst“, weiß Kerstin Junghans vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Hessen. Die Folge für die Hoteliers sei oft doppelt nachteilig: Es stornierten nicht nur die Aussteller ihren Aufenthalt, sondern auch Messebesucher, die wegen des geringeren Angebotes fernblieben. Auch für die im März stattfindende Fachmesse für Licht und Gebäudetechnik, die Light+Building samt der Luminale, rechne sie mit diesem Doppeleffekt. „Vorausgesetzt, Corona ist dann noch ein Thema“, schätzt die Dehoga-Expertin.

Coronavirus: Abnehmender Tourismus aus China in Frankfurt

Aktuell würden aus China bereits zurückgehende Krankheitszahlen gemeldet. „Ich bin optimistisch, dass sich die Lage in China bald entspannt“, sagt Kerstin Junghans. Eine temporäre Umsatzeinbuße sei zwar nicht schön für die Beherbergungsbetriebe, werde sich aber übers Jahr wahrscheinlich wieder ausgleichen. Touristik-Experte Thomas Feda erinnert an die Begleiterscheinungen und Erfahrungen zurückliegender Pandemien wie Vogelgrippe und Sars. Auch seinerzeit seien viele Touristen aus dem asiatischen Raum weggeblieben. Als die Infektionswelle vorüber war, seien dafür aber umso mehr Touristen aus den betroffenen Regionen nach Frankfurt gekommen. „Die Hotellerie kennt solche Kurven“, beruhigt Feda.

Auch der Einzelhandel, der statistisch pro Tag und Tourist 600 bis 700 Euro umsetze, sei nicht auf Gedeih und Verderb auf die Gäste aus China angewiesen. Feda: „Selbst wenn kein einziger Chinese mehr käme, würde das ein Umsatzminus von lediglich etwa 2,5 Prozent bedeuten.“ 

Sylvia Menzdorf

Frankfurt: Die touristischste Großstadt Deutschlands

Frankfurt ist die wichtigste touristische Großstadt in Deutschland - gerechnet nach der Zahl der Übernachtungen pro Einwohner. Das zeigen die jüngsten statistischen Zahlen der Stadt von 2019 auf.

Demnach zählt Frankfurt pro Jahr 12 779 Übernachtungen pro 1000 Einwohner. Insgesamt waren es 9,5 Millionen Übernachtungen. München folgt mit 10 264 Übernachtungen je 1000 Einwohner auf Rang zwei vor Berlin mit 8392. Allerdings: Berlin zählte 31,1 Millionen Übernachtungen insgesamt, München 15,7 Millionen.

dpg

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