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Love Family Park in Frankfurt: Entscheidung gefallen nach langer Unklarheit

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Von: Kathrin Rosendorff, Georg Leppert

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Nach wochenlangen Diskussionen über Lärmschutz dürfen die Veranstalter des Love Family Parks nun doch auf dem Frankfurter Rebstockgelände 10.000 Elektromusikfans begrüßen.

Frankfurt - Nun also doch: Das Elektromusikfestival Love Family Park kann am 22. Juli auf dem Rebstockgelände in Frankfurt gefeiert werden – mit der von den Veranstaltern geforderten Lärmobergrenze von 65 Dezibel. Die Stadt wird in dieser Woche einen entsprechenden Bescheid verschicken.

Auch die Veranstalter, die Ludwigshafener Agentur Cosmopop, bestätigte der FR, dass sie nun die 10 000 Elektromusik-Fans auf dem Rebstockgelände begrüßen könne. Steffen Charles, Geschäftsführer von Cosmopop, sagte; „Das sind super Neuigkeiten. Es war ein langer Weg. Es hätte schneller gehen können, aber wir sind sehr glücklich.“ Gemeinsam mit der Kommunalpolitik insbesondere den Dezernentinnen Ina Hartwig (SPD), Rosemarie Heilig (Grüne) und Annette Rinn (FDP) seien sie zu einer guten Lösung gekommen.

Stadt Frankfurt wollte Love Family Park auf 55 Dezibel halten

Denn über die Lautstärke bei dem Festival, bei dem auch DJ-Legende Sven Väth auftreten soll, hatte es einen wochenlangen Streit gegeben. Die Stadt hatte zunächst auf die gesetzlich vorgeschriebene Obergrenze von 55 Dezibel bestanden. Das seien schwere Bedingungen, das Festival umzusetzen, hatte Steffen Charles der FR Mitte April gesagt. Zur Einordnung: 50 Dezibel ist so laut wie Vogelgezwitscher. Also viel zu leise und unrealistisch für ein Elektrofestival.

Jahrelang wurde der Love Family Park in Hanau gefeiert.
Jahrelang wurde der Love Family Park in Hanau gefeiert. © Monika Müller

Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP) zeigte zwar von Beginn an Verständnis für die Kritik. Allerdings seien ihr die Hände gebunden. Zwar sehe die Freizeitlärmrichtlinie auch Ausnahmen vor – die Voraussetzungen dafür seien bei Love Family Park aber nicht gegeben. Diese Einschätzung hat sich nun geändert. Das Festival fällt jetzt unter den Ausnahmetatbestand von Veranstaltungen mit „sozialer Akzeptanz“. Darunter zählen eigentlich Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte. Die Ausnahmeregelung müsse aber nicht zwangsläufig nur traditionelle Feste betreffen, sagte Rinn im Gespräch mit der FR. Zweifelsohne bereichere der Love Family Park die Kulturszene. Somit dürfen die Boxen so weit aufgedreht werden, bis an der nächstgelegenen Wohnbebauung die 65 Dezibel erreicht sind.

Love Family Park in Frankfurt: Hotline für Anwohner soll geschaltet werden

Gleichzeitig hatte die Agentur Cosmopop beim Konzept nachgesteuert. Die Bühnen sollen so positioniert werden, dass möglichst wenig Schall in die Wohngebiete drängt. Die Anwohnerinnen und Anwohner werden über das Festival informiert. Und: Nach der Veranstaltung soll das Gelände zügig geräumt werden, so dass um 22.45 Uhr tatsächlich Ruhe herrscht. Das bekannte Festival, das seit 1996 zunächst lange in Hanau, dann aus naturschutzrechtlichen Gründen nach Mainz-Hechtsheim und später auf das Mainvorland in Rüsselsheim verlegt wurde, soll erstmals in diesem Jahr in Frankfurt stattfinden. Sie hätten jetzt endlich ein neues Zuhause gefunden, so die Veranstalter. Alternativ-Vorschläge wie das Waldstadion, das die Stadt anfangs genannt hatte, hatte Geschäftsführer Charles für 10 000 Menschen als unrealistisch eingestuft.

Auf zwei Bühnen erwartet das Publikum zwölf Stunden (10 bis 22 Uhr) „feinste elektronische Musik von elf Acts“. Neben Väth ist einer der bekannten Namen DJ und Produzent Solomun. Sollte es zu unerwarteten Lärmbelästigungen kommen, könnten sich die Anwohner:innen direkt an eine eigens dafür eingerichtete Hotline wenden, teilte der Veranstalter mit. Tickets gibt es auf: www.lovefamilypark.com (Kathrin Rosendorff/Georg Leppert)

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