Frankfurter Sparkasse bleibt geschlossen: Anwohner sauer, aber die Stadt ist machtlos

Wegen der Schließung der Sparkassen-Filiale an der Mörfelder Landstraße in Frankfurt gibt es Ärger.
Frankfurt - Die Heimatsiedlung und die Fritz-Kissel-Siedlung mit insgesamt etwa 6000 Einwohnern ist seit der Schließung der Filiale der Frankfurter Sparkassean der Ecke Mörfelder Landstraße/ Stresemannallee weiterhin ohne Bankautomat. Wie berichtet, klagten viele Anwohner der Siedlungen beim Ortsbeirat 5 (Niederrad, Oberrad, Sachsenhausen) ihr Leid.
Besonders ältere Menschen vermissen den Geldautomaten der Sparkasse und die Möglichkeit, Bankgeschäfte am Schalter zu erledigen. Vor allem ältere Bewohner von Sozialwohnungen können es sich nicht leisten, eine Fahrkarte für die Straßenbahn zu kaufen, um bis zur Schweizer Straße zum nächsten Geldautomaten zu fahren, ist im Viertel immer wieder zu hören. Das Argument, man könne im Supermarkt Geld abheben, gehe an der Realität vieler weniger gut betuchter Menschen vorbei, da die Supermärkte nur bei Einkäufen ab 20 Euro Geld abheben lassen, was sich viele nicht auf einen Schlag leisten können.
Die Frankfurter Sparkasse ist zu 100 Prozent eine Trägerschaft der Helaba
Die Stadt Frankfurt solle auf die Geschäftsführung der Frankfurter Sparkasse einwirken, um das Bankangebot für die Anwohner im südlichen Sachsenhausen zu erhalten, bat der Ortsbeirat auf Anträge von Linken und SPD hin. Die SPD wies darauf hin, dass die Frankfurter Sparkasse eine Anstalt des öffentlichen Rechts sei und zu 100 Prozent in Trägerschaft der Landesbank-Hessen-Thüringen, woraus sich bereits eine Verpflichtung für das Gemeinwohl und zur Grundversorgung der Bürger ableiten lasse.
In einer Stellungnahme berichtet nun die Stadtverwaltung, dass sie das Gespräch mit der Frankfurter Sparkasse 1822 gesucht hat. Die Bank habe die Filiale schließen müssen, weil zu wenige Kunden in die Filiale gekommen waren. Die meisten Bankgeschäfte würden inzwischen online getätigt, die Corona-Krise treibe diesen Trend noch weiter voran. Die Filiale sei wirtschaftlich nicht mehr tragfähig gewesen.
Stadt Frankfurt hat keinen Einfluss auf die Entscheidung der Frankfurter Sparkasse
Der Magistrat bringe bei Gesprächen mit der Frankfurter Sparkasse stets die Belange der betroffenen Personengruppen in den Stadtteilen ein, habe jedoch „keinen Einfluss auf die wirtschaftlichen Entscheidungen von Unternehmen und könne nicht in die Geschäftstätigkeit der Frankfurter Sparkasse eingreifen.“ (Von Stefanie Wehr)
Die mit der Filialschließung in Sachsenhausen setzt sich ein allgemeiner Trend fort. Zuletzt hat die Sparkasse auch eine Filiale in Frankfurt-Eckenheim geschlossen. Einen etwas anderen Weg versuchen die Frankfurter Volksbank und die Taunus Sparkasse in Bad Soden. Dort haben die beiden Banken zwei Filialen zusammengelegt.