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Boxer-Mischling beißt Terrier in Frankfurt fast tot - Das sagt die Tierklinik in Hofheim

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Der Terrier musste im Krankenhaus operiert werden.
Der Terrier musste in Tierklinik operiert werden. © privat

In Frankfurt Unterliederbach hat ein Boxer einen Terrier mehrfach gebissen und schwer verletzt. Jetzt reagiert die Tierschutzorganisation Peta auf den Vorfall.

Update, 30. April: Einige Tage ist nun her, dass ein Terrier von einem Boxer-Mischling in Frankfurt fast zu Tode gebissen wurde. Der Fall hat für große Aufregung und Betroffenheit gesorgt. Sogar die Tierschutzorganisation Peta schaltete sich ein und forderte einen Hundeführerschein. Viele Halter könnten mit ihren Tieren nicht richtig umgehen, so die Meinung der Tierschützer. 

Dr. Katharina Kessler arbeitet in der Tierklink Hofheim, die immer wieder Hunde mit Bisswunden behandelt. Sie sieht die Situation gelassener. Laut der Tierärztin habe sich der Umgang zwischen Hund und Halter in den letzten zehn Jahre sogar verbessert. "Hunde sind heute in den meisten Fällen viel besser sozialisiert als damals", sagt Kessler. Dies liege unter anderem am "Hundeschulen-Boom" den wir derzeit erleben würden. Eine Schulung von Hundebesitzern hält sie aber auch für sinnvoll. 

Das Problem sind nicht die großen Hunde, sondern die "Angstbeißer"

Beißattacken in dieser Größenordnung passieren außerdem laut Tierärztin recht selten. Ein bis zwei Mal im Monat käme es in der Tierklink Hofheim zu schwereren Verletzungen, die sich Hunde untereinander zufügen würden und in der Klinik behandelt werden müssen. Aber es gebe durchaus auch eine besorgniserregende Entwicklung so Kessler weiter: Dadurch, dass immer mehr Hunde zum Beispiel aus Ost- und Südeuropa nach Deutschland kämen habe man es heute öfter mit traumatisierten Tieren, sogenannten Angstbeißern, zu tun. Die Herausforderung, so einen Hund zu halten, sei nicht unbedingt allen Haltern gleich zu Anfang bewusst.

Der Tiermedizinerin ist es wichtig zu betonen, dass nicht per se immer die großen Hunde an so Situationen schuld sind. "Auch die Halter der kleinen Hunde sind in der Pflicht, ihre Tiere besser zu erziehen", sagt Kessler. 

Update, 27. April, 16:35 Uhr: Die Tierrechtsorganisation Peta hat auf den Vorfall reagiert, bei dem am Ostersonntag ein Boxer-Mischling in der Hunsrückstraße (Unterliederbach) einen kleinen Hund attackiert und schwer verletzt hat: Der Verein fordert als Konsequenz die Einführung eines Hundeführerscheins auch in Hessen. Das berichtet fnp.de*.

Update, 25. April, 15:31 Uhr: Am Donnerstag hat die Polizei Frankfurt auf Nachfrage neue Details in dem Fall bekanntgegeben. Laut einer Pressesprecherin ist der Halter des Hundes, ein 31-Jähriger, inzwischen ermittelt worden. Sein Hund, ein Boxer-Mischling und kein Listenhund, hatte einen Terrier angefallen und fast tot gebissen. 

Boxer-Mischling beißt auch Halterin und Zeugen

Außerdem wurde bekannt, dass der Mischling auch die 65-jährige Halterin in die Hand und einen Zeugen gebissen hatte. Beide wurden dabei leicht verletzt. Gegen den Halter läuft nun eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung. 

Was passiert mit dem Hund? Das Veterinäramt prüft derzeit, ob das Tier einem Wesenstest unterzogen werden soll.

Erstmeldung, 24. April, 15:51 Uhr: Frankfurt - Jedem Hundebesitzer dürfte allein die Vorstellung solcher Szenen einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Das geliebte Tier wird von einem anderen Hund angefallen und fast getötet. So geschehen am 21. April in Frankfurt Unterliederbach. Der Halter des angriffslustigen Hundes haut nach der Tat einfach ab - und wird jetzt von der Polizei gesucht. 

Kampfhund fällt Terrier an und beißt sich fest

Schrecklicher Vorfall am Ostersonntag: Eine 65-jährige Frau war gegen 18.55 Uhr in der Hunsrückstraße in Unterliederbach mit ihrem West Highland Terrier spazieren. Das Tier war angeleint. Die Frau ging an einer Trinkhalle vorbei und bemerkte beim Vorbeilaufen einen anderen Hund, womöglich ein amerikanischer Bulldogge-Mischling, lief aber weiter. Dann nahm das Unheil seinen Lauf. 

Die Wunden am Rücken.
Die Wunden am Rücken. © privat

Die Besitzerin des kleinen Terriers kann selbst von den Vorfällen nicht berichten - zu tief sitzt noch der Schock. Stattdessen berichtet die Tochter von den Ereignissen. So soll der sogenannte Kampfhund (Listenhund) den Terrier plötzlich von hinten angegriffen und sich in seinen Rücken festgebissen haben. Der Besitzer der Trinkhalle habe daraufhin versucht das Maul des Kampfhundes zu öffnen: Der Halter des Hundes soll erst später hinzugekommen sein. Der schwer verletzte Terrier soll dann befreit worden sein. Die geschockte Besitzerin des kleinen Hundes habe ihr Tier sofort an sich gerissen, berichtet die Tochter weiter.

Der Halter des Kampfhundes soll nach dem Vorfall einfach abgehauen sein. Noch am gleichen Abend hätten die Halter des verletzten Tieres bei der Polizei Anzeige erstattet. 

Terrier wird schwer verletzt - Tierklinik

Der Terrier musste sofort in eine Tierklinik in Hofheim gebracht werden. Dort wurde er operiert und zwei Tage lang versorgt. Der Kampfhund hatte ihn mehrfach in den Rücken und auch seitlich am Hals neben der Hauptschlagader gebissen. Das Tier erlitt klaffende Wunden. Der Terrier hat nun eine Drainage und muss starke Schmerzmittel nehmen. Zudem habe er einen Schock erlitten, sei apathisch und fresse nicht mehr, erzählt die Tochter weiter. Sein Zustand sei immer noch kritisch. Die Kosten der bisherigen Behandlung seien hoch, berichten seine Besitzer. 

Der Hund hat eine Drainage bekommen.
Der Hund hat eine Drainage bekommen. © privat

Familie sucht Halter des Kampfhundes

Die Familie sucht nun den Halter des Besitzers und bittet um Mithilfe aus der Bevölkerung. Der Besitzer wird als etwa 1,75 Meter groß, dunkelblond und muskulös beschrieben. Er soll mit Vornamen Martin heißen, sein Hund womöglich Medo.

Wer Hinweise geben kann, wendet sich bitte an die Frankfurter Polizei unter der Telefonnummer 069-75511700.

(red)

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