1. Startseite
  2. Frankfurt

Mieten in Frankfurt steigen: Landesregierung soll geschlampt haben

Kommentare

Mietervertreter werfen der hessischen Landesregierung vor, bei der Mietpreisbremse geschlampt zu haben. Die Zeche zahlten nun die Mieter.
Mietervertreter werfen der hessischen Landesregierung vor, bei der Mietpreisbremse geschlampt zu haben. Die Zeche zahlten nun die Mieter. © Arne Dedert/dpa

Mietervertreter werfen der hessischen Landesregierung vor, bei der Verordnung zur Mietpreisbremse geschlampt und das viel zu spät korrigiert zu haben. Die Zeche zahlten nun die Mieter.

Frankfurt - Der Frankfurter Mieterschutzverein „Mieter helfen Mietern“ macht der Landesregierung schwere Vorwürfe. Diese habe durch Formfehler bei der Erstellung der Verordnung zur Mietpreisbremse und den Versuch, diese Fehler zu kaschieren, dazu beigetragen, dass die Mieten auch in von der Regelung geschützten Kommunen ungebremst steigen konnten.

Das Landgericht Frankfurt hatte die im November 2015 in Kraft getretene Verordnung zur Mietpreisbremse im März 2018 für unwirksam erklärt. Der Bundesgerichtshof bestätigte diese Entscheidung jetzt. Auch dieser bemängelte das Fehlen eines Begründungstextes.

Frankfurt: Mieten steigen - Fehler bei Mietpreisbremse

Auch in Hamburg habe das dortige Landgericht die Mietpreisbremse gestoppt. Dort habe die Landesregierung den Fehler aber unmittelbar danach behoben und nur wenige Wochen später eine neue Verordnung samt der bereits erstellten Marktanalyse erlassen, sagt Conny Petzold vom Mieterschutzverein. Die hessische Landesregierung sei dagegen monatelang untätig geblieben. Dadurch hätten Mieter keine Chance gehabt, Kürzungen überhöhter Miete mit Verweis auf die Mietpreisbremse durchzusetzen.

Lesen Sie auch: Eine Frau hatte in Eschborn ihr Auto falsch betankt. Sie versuchte den Tank mit einem Staubsauger zu leeren - dann wurde die Situation lebensgefährlich.

Inzwischen ist eine neue Verordnung in Kraft, die für 31 Kommunen gilt. Zumindest für neue Mietverhältnisse, mit Vertragsabschluss ab 1. Juli 2019, bestehe dort nun die Chance, überhöhte Mieten bis auf zehn Prozent der ortsüblichen Vertragsmiete anzupassen, teilen die Mieterschützer mit.

Diese Artikel auf fr.de* könnten Sie auch interessieren:

Mieten in Frankfurt steigen weiter - nur eine Stadt ist noch teurer

Die Mieten in Frankfurt werden weiter teurer. Das hat Folgen. Vor allem für das Umland.

Nassauische Heimstätte: „Wir werden die Mieten nicht erhöhen“

Die Nassauische Heimstätte stockt die Kissel-Siedlung in Sachsenhausen auf. Monika Fontaine-Kretschmer und Constantin Westphal erläutern die Baupläne.

fr.de* ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Auch interessant

Kommentare