Multifunktionshalle am Kaiserlei - die neuesten Entwicklungen

Die Planungen für eine Multifunktionshalle am Kaiserlei können weitergehen. Das freut Verfechter des Projekts. Es gibt aber auch andere Stimmen.
Frankfurt - "Das ist der Durchbruch für die Multifunktionshalle in Frankfurt." Mit diesen Worten kommentiert PR-Experte Steffen Ball die neusten Entwicklungen rund um die Arena am Kaiserlei.
"Wichtig für große Events"
Die Stadt will dort eine riesige Halle für Sportveranstaltungen und Konzerte mit bis zu 13 000 Zuschauern realisieren. Doch immer wieder gerieten die Pläne ins Stocken. Zuletzt, weil das französische Unternehmen Lagardère, der favorisierte Investor, eine Bürgschaft verlangte. Davon ist Lagardère jetzt abgekommen. "Das wird die Gespräche beleben", sagt Sportdezernent Markus Frank (CDU). Die Verhandlungen können weitergehen. Allerdings kann es mindestens zwei Jahre dauern, bis die Bagger rollen. Ein Erbpachtvertrag muss ausgehandelt, ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt und ein Bebauungsplan aufgestellt werden.
"Wir brauchen die Multifunktionshalle dringend"
"Wir brauchen die Multifunktionshalle dringend", sagt Ball, der sich seit Jahren für das Projekt starkmacht und sogar eine Online-Petition für den Bau der Arena initiiert hat. "Die Halle ist wichtig für den Spitzensport." Immerhin soll sie etwa von den Basketballern der Skyliners und den Eishockeyspielern der Löwen genutzt werden. "Ich glaube, dass an uns Events wie eine Handball-Europameisterschaft vorbeigehen, weil wir in Frankfurt keine geeignete Halle haben." Man brauche sie aber nicht nur für Sportveranstaltungen, sondern auch für große Konzerte, für die die Festhalle nicht mehr zeitgemäß und die Commerzbank-Arena zu groß sei.
"Ich bin sehr glücklich, dass die Planungen nun weitergehen können und wir der Arena jetzt einen Schritt nähergekommen sind." Weniger euphorisch als der PR-Experte hat die Fraktionsvorsitzende der FDP im Römer die neue Entwicklung aufgenommen. "Von dem ganzen Hickhack um die Halle wird einem ja ganz schwindelig", sagt sie. "Wir warten jetzt erstmal ab, was da noch so kommen wird."
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Für Martin Kliehm, Fraktionschef der Linken im Römer, ist solch eine Multifunktionsarena am Kaiserlei generell ungeeignet. "Das Areal ist verkehrstechnisch nicht gut erschlossen", sagt er. Die S-Bahn-Station "Kaiserlei" sei viel zu weit weg, noch mehr Autos würden nur die Straßen verstopfen. Kliehm favorisiert das Grundstück an der Kaiserlei-Promenade für den Neubau der Europäischen Schule.
Flughafen als Favorit
Doch wohin soll dann die Multifunktionshalle? "An den Flughafen", sagt Kliehm. Dort soll zwischen der Autobahn 3 und der Bundesstraße 43 eine riesige Arena für 23 000 Zuschauer entstehen - inklusive eines Hotels und einer S-Bahnstation. "Ein viel geeigneterer Standort", urteilt Kliehm. "Dort gibt es eine Autobahn, eine Schnellstraße, einen Regional- und einen Fernbahnhof."
Hinter den Plänen steckt das kanadische Unternehmen Katz Group, das nach eigenen Angaben zu den größten Unternehmen Kanadas gehört. Es investiert in Sport, Unterhaltung und Immobilienprojekte. Der Katz Group gehört unter anderem das Eishockeyteam Edmonton Oilers. Der Frankfurter Eishockeyverein Löwen hat bereits einen Vorvertrag zur Nutzung der Multifunktionshalle am Flughafen unterschrieben.
"Ich freue mich, dass auch Investoren aus Kanada Frankfurt entdeckt haben", sagt Stadtrat Frank. "Wie sagt man so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft."
von Julia Lorenz
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